Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0957 - Der Traumplanet

Titel: 0957 - Der Traumplanet
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sich sogar die Sonne zwischen den Wolken und bemühte sich ein paar Minuten lang, den regennassen Boden auszutrocknen.
    Der Bergzug, der die Spaltung des Tales bewirkte, endete nach Norden hin mit einer senkrecht abfallenden, glatten Felswand. Die Krone des Felsens wurde von einem Plateau gebildet, auf dem sich durch Vervvitterung und Verwehung genug Erdreich angesammelt hatte, um ein paar Büschen und Bäumen Halt zu geben.
    Gucky hatte den Gleiter inmitten des Gestrüpps abgesetzt. Er saß neben Dano in der Nähe der Felskante und blickte das Tal hinab, aus dem sich der Zug der Kellner näherte. Immerhin dauerte es anderthalb Stunden, bis die Spitze der Kolonne in Sicht kam.
    „Merkwürdig", brummte Dano. „Man sollte meinen, daß sie sich entweder rechts oder links halter, je nachdem, durch welches Seitental sie wollen. Statt dessen marschieren sie in der Mitte."
    Der Ilt schob sich näher an die Felskante heran und blickte in die gähnende Tiefe hinab. Am Fuß der Wand haste sich eine beachtliche Menge Geröll, zum Teil aus mächtigen Felsblöcken bestehend, aufgesammelt. Fast haste es den Anschein, als habe der Berg einst eine andere Form gehabt und die Wand sei erst durch eines der Beben entstanden, die auf dieser Welt so häufig waren.
    „Kann sein, daß ihr Ziel näher liegt, als wir denken", sagte er zu Dano. „Es sieht so aus, als hielten sie geradewegs auf den Fuß der Felswand zu."
    Er schob sich noch weiter nach vorne, um besser sehen zu können.
    „Denk dran, daß du im Augenblick ein ganz normaler Mensch bist", warnte Dano. „Wenn du fällst, hält dich nichts mehr auf, bis du unten ankommst."
    Gucky wandte sich nach ihm um und entbloßte grinsend den breiten Nagezahn.
    „Danke für das Kompliment, Mensch", sagte en Im nächsten Augenblick verlor er den Halt. Milder Danos Befürchtung wäre tödliche Wirklichkeit geworden, wenn er sich nicht mit einem instinktiven Spannen der Muskeln in die Höhe und nach hinten geschnellt hätte. Dort, wo er eben noch gewesen war,- löste sich ein breites Band vom Nordrand des Plateaus und stürzte mitsamt Erdreich, Büschen und Bäumen donnernd in die Tiefe.
    Milder Dano hatte.sich zu Boden geworfen. Der Fels bebte und zitterte. Der Ilt spürte, wie sich der Druck plötzlich vervielfältigter Schwerkraft auf ihn senkte und ihn in die Knie zu zwingen drohte.
    „In den Gleiter!" ächzte er.
    Es war ein Kampf um jeden Meter. Der Boden schwankte wie ein Nachen im Sturm. Stück um Stück brach die Vorderkante des Plateaus entzwei und stürzte krachend ins Tal hinab. In einem Augenblick verminderter Gravitation gelang es Gucky, den Rand des offenen Einstiegsluks zu fassen und sich hinaufzuziehen. Er wandte sich um und half Dano an Bord.
    Rüttelnd und schüttelnd stieg der Gleiter in die Höhe. Das Beben wurde von rasch aufeinanderfolgenden Schwerkraftschwankungen begleitet. Das Fahrzeug wurde in die Höhe gerissen und sackte wieder in die Tiefe wie ein Flugzeug in heftiger Turbulenz. Mit Mühe steuerte Gucky den Gleiter über den nördlichen Rand des Plateaus hinweg und gewann somit mehr Spielraum..
    Die Handhabung der Kontrollen erforderte seine gesamte Aufmerksamkeit. Währenddessen haste Milder Dano Gelegenheit, sich umzusehen.
    „Schau dir das an!" rief er staunend. „Die Kerle scheinen das Beben überhaupt nicht zu spüren! Sie marschieren einfach weiter, und ... he! Sie verschwinden in der Felswand!"
     
    *
     
    Das Beben dauerte eine halbe Stunde. Als es endete, waren die Kellner mitsamt ihren Fahrzeugen verschwunden.
    Der Ilt flog einige Runden um das Plateau, das nur noch zur Hälfte vorhanden war, bis er sich überzeugt hatte, daß keine Gefahr von nachstürzendem Felsgestein mehr bestand. Dann drückte er das Fahrzeug nach unten und landete inmitten des alten und neu aufgeschütteten Gerölls am Fuß der Felswand.
    Die Wolken hasten sich zum größten Teil verzogen. Die Sonne schien vom dunkelblauen Himmel und begann, die Luft und den Boden aufzuheizen.
    „Du bist sicher, daß sie durch die Felswand hindurch verschwunden sind?" fragte Gucky.
    „Ganz sicher."
    „Die Burschen halten offenbar nichts davon, sich das Leben leicht zu machen. Es muß trier Steine gehagelt haben, während sie ... während sie ..."
    „Während sie was?"
    „Nichts. Sieh dir das an! Fällt dir etwas auf?"
    Der Ilt deutete auf einen niedrigen Wall Muttererde und Wurzelwerk, der sich der Länge nach über das Geröllfeld zog. Dano betrachtete zunächst den Wall, dann starrte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher