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0953 - Der Laser-Mann

Titel: 0953 - Der Laser-Mann
Autoren: Unbekannt
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Es beunruhigte ihn in keiner Weise, daß die Garbeschianer einen Orbiter als Geisel genommen hatten. Schlimmstenfalls wäre Chelda zu ersetzen.
    Der Kommandant der KUREL-BAL konnte nicht wissen, daß Chelda längst schon eine andere Position und - Form angenommen hatte.
    Das Hologramm hatte sich auf den Befehl des Varios in einen kleinen Gleiter verwandelt und den Roboter an „Bord" genommen. Dabei handelte es sich nicht um irgendein Beiboot, sondern um jenen Gleiter, den die Orbiter für den Fl’ug zur Kommandantenbesprechung startklar gemacht hatten.
    Derscht bestieg ahnungslos das’ Fahrzeug.
     
    6.
     
    Goregard Merkh begab sich mit gemischten Gefühlen zum Roten Palast, in dem das autokratische Oberhaupt der Ferronen residierte. Der GAVÖKBotschafter hatte große Anstrengungen unternommen, um diese Audienz beim Thort Argulo zu bekommen. Aber er fragte sich, ob sich diese Mühe überhaupt lohnte.
    Die Ferronen waren keinen vernünftigen Argumenten zugänglich und betrieben weiterhin - und immer intensiver- ihre Politik, die an Selbstzerstörung grenzte. Fast sah es so aus, als legten es die Ferronen darauf an, ihre aufstrebende Zivilisation von der Orbiter-Flotte in Schutt und Asche legen zu lassen. Wie sonst sollte man die geheimen Kriegsvorbereitungen der letzten Tage interpretieren?
    Der Diplomatenschweber des Neuarkoniden landete im Palastpark und wurde sofort von 6chwerbewaffneten Ferronen umringt. Ihre blaßbläulichen Gesichter wirkten entschlossen und hoben sich deutlich von den schneeweißen Gardeuniformen ab.
    Die Palastwac’hen nahmen den GAVÖK-Botschafter in die Mitte und geleiteten. ihn zum Roten Palast. In der großen Halle waren Abgeordnete der verschiedensten GAVÖK-Völker versammelt, die sich mit hohen ferronischen Würdenträgern vermischten.
    Goregard Merkh erblickte unter ihnen auch Admiral Sikimpf, den Oberbefehlshaber der ferronisehen Raumstreitkräfte, der ein Verfechter des harten Kurses war. Er vertrat ganz offen die Meinung, daß die Ferronen die~ Orbiter nur mit Waffengewalt aus dem Wegasystem vertreiben konnten. Bei ihm waren einige seiner Gesinnungsgenossen, die den harten Kern der ferronischen Kamarilla bildeten. Auch ein halbes Dutzend GAVÖK-Delegierte trieben sich in der Nähe dieser Gruppe herum, von denen Merkh wußte, daß sie Sikimpfs Bestrebungen für eine gewaltsame Lösung des Orbiter-Problems unterstützten.
    Es schmerzte Merkh besonders, daß erst heute morgen ein arkonidischer Waffentransport auf Ferrol eingetroffen war - natürlich heimlich. Aber noch funktionierten Spionage und Gegenspionage, und nichts konnte so geheimgehalten werden, daß es sich nicht schnell in Diplomatenkreisen herumgesprochen hätte.
    Sikimpf nickte ihm mit spöttischem Lächeln zu, die GAVÖK-Delegierten taten so, als.gehörten sie einer anderen Diskussionsgruppe an. Als sich Merkh jedoch umdrehte, scharten sie sich wiederum um Sikimpf.
    Der Grund für Merkhs Besuch beim Thort der Ferronen war ein Anruf von Mutoghman Scerp, der vor wenigen Stunden von Terra eingetroffen war. Darin wiederholte der GAVÖK-Chef seinen eindringlichen Appell an die Ferronen, jede Feindseligkeit gegenüber den Orbitern unbedingt zu vermeiden, um nicht den Zündstoff für einen galaktischen Krieg zu liefern. Merkh hatte eingestehen müssen, daß ihm die Situation auf Ferrol entglitten war. Er konnte nichts gegen die geheime Aufrüstung unternehmen, weil viele GAVÖK-Vertreter in Sikimpfs Lager übergewechselt waren und ihm in den Rücken fielen.
    Bei dieser Politik spielten natürlich hauptsächlich wirtschaftliche Uberlegungen mit. Die Handelsniederlassung auf Ferrol hatte gerade so richtig zu florieren begonnen, als auf einmal die Orbiter-Gefahr im Wegasystem akut wurde. Die Profitgier einiger GAVÖK-Vertreter machte Sikimpf stark.
    Goregard Merkh betrat den Audienzsaal durch eine Tür, die dem Thron des Thort gegenüberlag. Argulo war in eine Uniform gekleidet, die ihn als Heerführer der ferronischen Armee auswies. Aber diese Uniform war nicht mehr als Schmuck, denn in Wirklichkeit gehorchten die Streitkräfte längst nur noch Sikimpf.
    Dieser Mann war für Goregard Merkh inzwischen zu einem Alptraum geworden.
    „Laß das Zeremoniell und komm her, Goregard", sagte Argulo lässig, als Merkh, getreu der Hofetikette, vor dem Thort die Ehrenbezeigung machen wollte. Der fette und mit 1,50 Meter selbst für einen Ferronen klein; gewachsene Herrscher winkte ihn ungeduldig zu sich. „Ich habe nicht viel Zeit, denn
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