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0948 - Wohnsitz der Götter

Titel: 0948 - Wohnsitz der Götter
Autoren: Unbekannt
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einige Dutzend Argumente ein, die dagegen sprachen, daß Kemoauc mit Hilfe seines Senders so handeln wollte, wie Icho gesagt hatte.
    Gucky beschloß, den Haluter nicht merken zu lassen, daß er von seiner Warnung überhaupt nichts hielt. Er sah Icho immer noch als krank an.
    „Ich geh mal zur Zentrale", sagte er. „Ich muß dafür sorgen, daß eine Warnung an MorenoCastell ausgestrahlt wird."
    „Beeile dich", bat der Haluter. „Jede Sekunde könnte entscheidend sein."
    „Natürlich."
    Gucky ging watschelnd aus dem Raum. Eigentlich wollte er gar nicht zur Zentrale. Das hatte er nur gesagt, um dem Haluter das Gefühl zu geben, daß er ihn ernst nahm. Als er jedoch allein auf dem Gang vor der Kabine des Kranken war, sagte er sich, daß ein Funkspruch nicht schaden konnte. Er brauchte ja nicht unbedingt eine Warnung zu enthalten. Daher stieg er in einen Antigravschacht und ließ sich nach oben tragen.
    Er hatte es überhaupt nicht eilig.
    In der Zentrale kam er auch nicht gleich zu seinem Anliegen, sondern plauderte noch einige Minuten mit dem Kommandanten, um ihn ausführlich darüber zu unterrichten, daß Icho Tolot nicht mehr in Lebensgefahr war. Dann erst schilderte er, welche Warnungen der Konvaleszent ausgesprochen hatte.
    „Es könnte ja sein, daß Icho hierher kommt, um sich davon zu überzeugen, daß wir seine Warnungen auch beachtet haben. Und ich möchte nicht, daß er sich dann unnötig aufregt", sagte Gucky. „Außerdem könnte ja doch etwas dran sein. Deshalb sollten wir einen Funkspruch an die BASIS absetzen."
    Der Kommandant gab eine entsprechende Anweisung an den Funkleitstand, nachdem Gucky den Funkspruch formuliert hatte.
    Einige Minuten verstrichen. Dann teilte die Funkzentrale mit, daß es ihr nicht gelungen war, Verbindung mit der BASIS aufzunehmen.
    Das Hauptschott der Zentrale öffnete sich. Icho Tolot trat taumelnd ein.
    „Ihr müßt sie warnen", sagte er röchelnd. „Es ist wichtig. Ihr müßt sie warnen. Kemoaucs Robotsender wird die Burg vernichten und alle mit ihr, die drin sind."
    Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Stöhnend sank er zu Boden.
    „Wir müssen zur BASIS zurückkehren", sagte der Kommandant.
    „Unmöglich", widersprach Gucky, „Das können wir uns wegen Icho nicht leisten. Es ist der Sender, der ihn so krank macht."
    „Dann werden wir Icho und dich in einem Beiboot ausschleusen. Du wirst mit ihm hier bleiben. Wir holen euch später ab. Vorausgesetzt, du bist damit einverstanden."
    „Ich bin", antwortete der Mausbiber, der nun nicht mehr unbesorgt war. Da es nicht gelungen war, eine Verbindung zur BASIS zu bekommen, glaubte er Icho Tolot nun aufs Wort.
     
    *
     
    MorenoCastell schaltete das Bildgerät vor sich ein, als ein Lichtsignal daran aufleuchtete. Das Gesicht Ras Tschubais erschien.
    „Wir haben den pseudotelepathischen Sender gefunden", berichtete er. „Fellmer hat ihn entdeckt. Er liegt etwa tausend Kilometer nordöstlich vom Leichten Kreuzer unter dem Eis."
    „Was habt ihr vor?" fragte der Kommandant. „Werdet ihr ihn vernichten?"
    „Nicht so ohne weiteres", erwiderte der Teleporter. „Es könnte eine Rückkopplung zur Burg und somit unabsehbare Folgen geben. Das müssen wir vorerst klären. Wir werden versuchen, den Sender zu erreichen. Er befindet sich in einer Kugel, die einen Durchmesser von wenigstens fünfzig Metern hat. Sie liegt etwa dreihundert Meter unter dem Eis."
    „Braucht ihr Hilfe?"
    „Deshalb melde ich mich. Wir benötigen mehr Männer, zwanzig Arbeitsroboter, Desintegratoren, Energieprojektoren und noch etliches mehr. Ich gebe es an den Zentralcomputer durch, damit dieser das Material und die benötigten Männer abstellen kann."
    „Einverstanden."
    Ras Tschubai schaltete ab.
    Der Kommandant blickte nachdenklich auf den Bildschirm. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn er Rhodan hätte benachrichtigen und um sein Einverständnis fragen können. Das war jedoch nicht möglich. Die Funkleitzentrale versuchte ständig, Verbindung mit Rhodan zu bekommen, hatte bis jetzt jedoch nur einmal für wenige Sekunden Erfolg gehabt.
     
    *
     
    Reginald Bull ließ die Schublade, die er durchsucht hatte, achtlos auf den Boden fallen.
    „Machen wir uns nichts vor", sagte er mürrisch. „Hier in Kemoaucs Privaträumen finden wir den Schlüssel nicht. Es muß irgendwo einen Hinweis auf den Schlüssel geben, so wie es in den anderen Burgen auch war."
    „Was in den anderen Burgen war, muß hier nicht auch sein", widersprach Rhodan.
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