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0931 - Bauchtanz mit dem Tod

0931 - Bauchtanz mit dem Tod

Titel: 0931 - Bauchtanz mit dem Tod
Autoren: Jason Dark
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wir zur Seite und hatten den Vernichter wieder vor uns.
    Er starrte die Tänzerinnen an.
    Wilma und Janina sahen aus, als hätte man sie hypnotisiert. Sie konnten sich nicht rühren. Sie waren die Opfer, die fixiert wurden, um später vernichtet zu werden.
    Der Vernichter war gierig, denn er streckte beide Arme aus, um die Frauen zugleich packen zu können.
    Genau in dieser Sekunde waren wir da, aber wir wären trotzdem zu spät gekommen, hätte Suko nicht eingegriffen und den Stab eingesetzt, wobei er nur ein Wort rief:
    »Topar!«
    Jetzt bewegte sich niemand mehr!
    ***
    Genau das hatte Suko gewollt. Er wußte auch, daß er in den fünf Sekunden Abdul Akam nicht vernichten konnte und durfte, aber er konnte ihm Steine in den Weg legen und weitere Taten erschweren.
    Das Skelett kümmerte den Inspektor nicht. Ihm kam es einzig und allein auf die beiden Frauen an, die einfach zu dicht in der Nähe des Vernichters standen.
    Er rannte so schnell wie möglich hin. Und diesmal waren es normale Hände, die Wilma und Janina zuerst festhielten, um sie dann wie steife Puppen zur Seite zu schieben, nur weg aus der Reichweite dieses Monsters.
    Es gab nur Suko, der sich bewegen konnte. Alle anderen, sein Freund John eingeschlossen, standen starr auf dem Fleck. Und Suko verwandelte sich in einen zweibeinigen Wirbelwind, denn er hatte noch Zeit, seine Dämonenpeitsche hervorzuholen, einmal den Kreis zu schlagen, damit die drei Riemen hervorrutschten.
    Das geschah in dem Augenblick, als die fünf Sekunden vorbei waren.
    Die Zeit lief wieder normal ab.
    ***
    Auch für mich, denn plötzlich sah ich, was sich verändert hatte. Mein Freund hatte die Szenerie verändert und die beiden Frauen in Sicherheit gebracht. In meiner Umgebung war zwar wieder alles normal geworden, aber die Gäste kamen trotzdem nicht von ihren Stühlen hoch und blieben hocken wie angeleimt.
    Ich vertraute auf Suko, auf seine Peitsche und sah, wie er den Arm hochriß.
    Die drei Riemen trafen.
    Nur nicht das Monster, denn Abdul Akam hatte sich zur Seite bewegt.
    Die Peitsche erwischte das Reittier, und das von der Brust an blutgetränkte Kamel brach zusammen, wobei er noch während des Falls regelrecht verpuffte und zu einer Staubwolke wurde.
    Ich wollte in die Nähe des Geschehens.
    Der nach Moder stinkende Staub nahm mir den größten Teil der Sicht, obwohl noch alle Lampen brannten, aber Suko ließ sich nicht beirren.
    Es war näher dran. Er wollte das Ende des Vernichters, der als Mensch gestorben, aber dann auf eine schlimme Art und Weise wieder zurückgekehrt war.
    Wenn jemand perfekt mit der Peitsche umgehen konnte, dann war es Suko, und sein zweiter Schlag erwischte das Skelett in dem Augenblick, als ich dicht hinter ihm war.
    Ich hörte es klatschen. Ich sah genau zu, wie das Skelett ins Taumeln geriet und es mit seinen Knochenfüßen über den Teppich schabte. Die drei Riemen hatten es erwischt. Es mußte zusammenbrechen und zu Asche werden, das war bisher immer so gewesen.
    Keine Regel ohne Ausnahme.
    Und diese hier schockte uns beide, denn der Vernichter blieb stehen, als wäre nichts geschehen.
    Nur sah er sich als Sieger, denn er lachte - und wurde einen Augenblick später von den heißen Flammen umspielt…
    ***
    Das hatte uns noch gefehlt. Ein brennender Vernichter, der dadurch seinem Namen alle Ehre machte. Jemand, den die Flammen wie ein Vorhang umtanzten, der, wenn er sich in Bewegung setzte, alles erfassen konnte, die Menschen inbegriffen, der nichts anderes zurücklassen würde als graue Asche.
    Suko war überrascht. Er zuckte herum, er schaute mich an. Wenn das Gesicht eines Menschen ein Fragezeichen sein konnte, dann traf dies bei meinem Freund zu.
    Die Peitsche hatte versagt. Sie hatte ihn im Stich gelassen. Darüber mußte er erst mal hinwegkommen, denn bisher hatte es das nicht gegeben. Aber Abdul Akam stammte aus einer Zeit, die weit zurücklag, und er mußte Kontakt mit den schrecklichsten Göttern und Dämonen gehabt haben, wie sie im Totenbuch beschrieben worden waren.
    Dann brannte der Teppich.
    Eine Flamme puffte hoch, blieb nicht auf eine Stelle begrenzt, sondern breitete sich aus. Das Feuer war unwahrscheinlich heiß. Es würde uns zu Asche verglühen lassen, wenn wir nicht schnell genug wegkamen, aber dazu war es zu spät. Wir kriegten keine Luft mehr, der heiße Hauch brannte in unseren Lungen, und ich sah, wie über meinem Kopf etwas durch die Luft zuckte, das sich einen Moment später tatsächlich in ein Heer von kleinen Flammen
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