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0930 - Das Loch im Universum

Titel: 0930 - Das Loch im Universum
Autoren: Unbekannt
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recht gehabt: Wie hatte er nur glauben können, alle sieben Schlüssel zu finden und dann Kontakt zu den Kosmokraten zu bekommen? Er hätte dem Rat des Roboters folgen und mit der BASIS in die Milchstraße zurückkehren sollen. Dort hätte man von den Loowern Laires Auge zurückfordern können. Dann hätte zumindest der Roboter auf die andere Seite der Materiequelle gelangen können.
    Laire hatte sich oft genug bereiterklärt, als Botschafter der Menschheit aufzutreten.
    Der Gedanke an die heimatliche Galaxis berührte Rhodan tief. Er fragte sich, wie es dort nun aussehen mochte. Wie verhielten sich die Loower, wenn sie tatsächlich im Solsystem waren, wie ihr Quellmeister Pankha-Skrin behauptete? War die Menschheit unterjocht worden? Kämpfte sie mit Problemen, von denen Rhodan nicht einmal etwas ahnte?
    Seine Überlegungen wurden jäh unterbrochen, als er eine Veränderung in seiner Umgebung registrierte.
    Zunächst war er außerstande, festzustellen, was ihn aufgeschreckt hatte. „Die Strömung!" rief Atlan in diesem Augenblick. „Hattest du nicht auch den Eindruck, daß sie sich vorübergehend änderte? Zumindest an einer Stelle!"
    Das war es! schoß es Rhodan durch den Kopf.
    Hastig begann er, gegen den Strom anzuschwimmen. „Was hast du vor?" erkundigte sich Atlan. „Du weißt, daß wir nicht dorthin zurückkehren können, wo dieser Effekt auftrat."
    „Vielleicht finden in der näheren Umgebung ähnliche Vorgänge statt", sagte Rhodan. „Laß uns seitwärts schwimmen. Es muß einen Grund für diese Zwischenströmung geben."
    „Wahrscheinlich ist dieser Energiefluß doch kein konstanter", meinte der Arkonide. „Das würde unsere Befürchtung bestätigen, daß wir innerhalb dieser Energie in ein anderes Raum-Zeit-Kontinuum strömen."
    „Unsinn!" widersprach Rhodan. „Wir müssen herauszufinden versuchen, was tatsächlich geschieht."
    Sie änderten abermals ihre Richtung. Stumm schwammen sie nebeneinander her. Vermutlich, überlegte Rhodan, jagten sie einem Phantom nach. Doch nach einiger Zeit spürte er, daß er in eine langsamere Strömung geriet. Sofort hielt er mit seinen Bewegungen inne. „Spürst du es?" rief er dem Arkoniden zu. „Ja", bestätigte Atlan. „Wenn du genau hinschaust, wirst du diese Strömung auch optisch ausmachen können. Sie ist etwas dunkler und sieht aus wie ein meterdicker Strang innerhalb des anderen Stromes. Dieser Strang scheint allmählich eine andere Richtung einzuschlagen. Er driftet seitwärts."
    Rhodan hatte längst entdeckt, wovon Atlan sprach. Fasziniert beobachtete er den etwas schwächer leuchtenden Arm, der sich weit vor ihnen in der strahlenden Helligkeit des Hauptstroms verlor. „Wir versuchen, innerhalb dieser Nebenströmung zu bleiben", sagte er zu Atlan.
    Atlan streckte einen Arm aus und deutete in eine bestimmte Richtung. „Sieh dorthin!" forderte er den Terraner auf.
    Rhodan drehte den Kopf und erblickte weitere Nebenströme unterschiedlicher Dicke. „Warum haben wir die ganze Zeit über davon nichts bemerkt?" fragte Atlan verständnislos. „Ich nehme an, dieses Phänomen tritt nur an bestimmten Stellen auf."
    „So könnte es sein. Alle diese Nebenarme führen vom Hauptstrom weg. Wohin mögen sie sich bewegen?"
    Darauf wußte Rhodan keine Antwort. Er war jedoch entschlossen, vorläufig innerhalb des Nebenstrangs zu bleiben, in den sie eingedrungen waren. Sein Instinkt sagte ihm, daß sie auf diese Weise früher oder später irgendwo ankommen würden.
    Wenig später entdeckten sie ein ganzes Netzwerk unterschiedlich starker Strömungen. Überall dort, wo zwei Ströme sich kreuzten, fand ein regelrechtes Feuerwerk von Entladungen statt. „Bei Arkon!" stieß Atlan hervor. „Etwas Derartiges habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Es ist phantastisch."
    Rhodan stand ganz im Bann dieser Szenerie, die sich vor seinen Augen ausbreitete. Überall dort, wo die Entladungen stattfanden, bildeten sich leuchtende Spuren, Spiralen und Kugeln. Unwillkürlich mußte Rhodan an unsichtbare Wesen denken, die mit Tausenden von leuchtenden Bällen, die auf ihren Bahnen helle Spuren hinterließen, Ping-Pong spielten.
    Rhodan spürte immer stärkeres Entsetzen in sich aufsteigen, als ihm allmählich bewußt wurde, woran ihn dieser Anblick erinnerte. Unwillkürlich stöhnte er auf. „Was hast du?" erkundigte sich der Arkonide besorgt. „Gibt es Schwierigkeiten?"
    „Dieser Anblick", entgegnete Rhodan leise, „erinnert mich an eine Blasenkammer-Aufnahme. Es
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