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093 - Die Toten stehen auf

093 - Die Toten stehen auf

Titel: 093 - Die Toten stehen auf
Autoren: Dämonenkiller
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vor der Verantwortung." Er holte den Spiegel hervor. „Wollen Sie ihn haben, Gunnarsson?"
    Der Isländer nickte. „Ja. Aber noch nicht jetzt. Das hat Zeit."
    „Wollen Sie ihn nicht einmal, wenn er der Stein der Weisen wäre?"
    „Glauben Sie denn daran?" fragte Gunnarsson zurück. „Wenn Sie das glauben, dann sind Sie ein Narr. Haben Sie denn noch nicht herausgefunden, was der Ys-Spiegel eigentlich ist?"
    Dorian erwiderte den Blick des Isländers, und auf einmal erkannte er, daß er ihn nur ausfragen wollte; die Bemerkung über den Spiegel zeigte es ihm.
    Dorian begann schallend zu lachen.
    ..Endlich haben Sie sich eine Blöße gegeben, Magnus“, sagte er erheitert. „Jetzt wird mir klar, daß Sie nichts weiter als ein Blender sind, Magnus. Sie tun so gescheit, als würden Sie Hermes Trismegistos letzte Geheimnisse enträtselt haben. Dabei haben Sie wahrscheinlich nur die Spitze des Eisberges gesehen."
    „Sie amüsieren mich, Dorian", sagte Gunnarsson. „Woher nehmen Sie denn diese Weisheit?"
    „Ihre Bemerkung über den Spiegel hat Sie verraten", sagte Dorian. „Sie fragen mich, ob ich den Spiegel enträtselt habe, und tun so, als wüßten Sie die Antwort. Dabei ist es nicht einmal Hermes Trismegistos gelungen, seine letzten Geheimnisse zu ergründen. Was Hermes Trismegistos als Hermon über den Spiegel herausfand, ist mir nun ebenfalls bekannt."
    Und Dorian erzählte in wenigen Worten, was er vom Spiegel über die Stadt Ys und ihren Untergang erfahren hatte.
    Als er geendet hatte, sagte Gunnarsson: „Das beweist nur, daß der Ys-Spiegel nicht zu Hermes Trismegistos Vermächtnis gehört. Der Stein der Weisen, Dorian, ist für Sie so unerreichbar wie eh und je."
    „Hermon hat aber auch zu verstehen gegeben, daß der Ys-Spiegel für einen Berufenen bestimmt ist", warf Unga ein. „Er hat es mir damals selbst gesagt - auch wenn er den Spiegel nicht beim Namen nannte. Der Ys-Spiegel beweist, daß Dorian von Hermes Trismegistos zu Höherem bestimmt wurde."
    „Abwarten!" riet Magnus Gunnarsson. „Noch ist nichts entschieden. Dorian ist für Hermes Trismegistos so wertvoll wie ein Bauer bei einem Schachspiel. Auch ein Bauer kann ein Spiel entscheiden, wenn er im richtigen Moment geopfert wird."
    Unga machte Anstalten, als wollte er sich auf den Isländer stürzen. Dorian konnte ihn gerade noch daran hindern.
    „Zügeln Sie Ihr Temperament, Unga!" meinte Gunnarsson. „Sonst überlege ich es mir noch, ob ich Ihre Verkrüppelung heilen soll."
    „Sie haben es Unga versprochen", sagte Dorian.
    „Ich fühle mich nun auch wieder in der Lage, dieses Versprechen zu halten", erklärte Gunnarsson. „Aber Unga soll sich nicht ständig wie ein Wilder gebärden. Als Hermes Trismegistos Diener könnte er sich zivilisierter zeigen."
    Unga schlenkerte mit seinen verwachsenen Armen.
    „Dann reizen Sie mich nicht ständig“, meinte er.
    Dorian seufzte. „Ich glaube, wir sollten endlich diesen ungastlichen Ort verlassen. Diese unheimliche Atmosphäre macht uns alle gemütskrank. Das macht der schlechte Einfluß der Schwarzen Magie."
    Und er durchschritt als erster das dunkle Tor aus undurchdringlicher Schwärze.
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