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0927 - Monster-Zoo

0927 - Monster-Zoo

Titel: 0927 - Monster-Zoo
Autoren: Jason Dark
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weit gewandert, daß ihre Strahlen auch den Hof erreichten und aufheizten.
    Sarah blieb auch weiterhin sitzen. Sie wußte nicht mal, auf was sie wartete. An die Rückkehr der Vögel wollte sie nicht so recht glauben, auf der anderen Seite spürte sie, daß sich diese Tiere bewußt so ungewöhnlich verhalten hatten.
    Vor ihr bewegten sich die Blätter an einem Baum. Kein Wind war in das Blattwerk hineingefahren.
    Trotzdem öffnete es sich an einer Stelle, und aus dem Loch hervor segelten plötzlich die drei schwarzen Vögel, als hätten sie einen Befehl erhalten.
    Sie hatten sich formiert, aber diese Formation löste sich auf, als sie in verschiedene Richtungen wegflogen. Ihre Schreie klangen laut und aggressiv. Zumindest empfand die Frau sie so. Als steckte eine gewisse Wut dahinter und eine Drohung, die Menschen angreifen zu wollen.
    Die drei Vögel waren sehr hoch gestiegen, und es sah aus, als hätte der gleißende Ball der Sonne sie einfach verschluckt. Sarah wußte, daß es nicht stimmte. Die Tiere hatten nur ihre Position verändert. Sie warteten an einer anderen Stelle. Möglicherweise würden sie erneut angreifen.
    Lady Sarah dachte daran, daß jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, um in das Haus zu gehen, doch sie blieb auf der Bank hocken, atmete ruhig, wollte sich nicht aufregen, aber ihr Herz schlug schon schneller.
    In ihrer Nähe raschelte es.
    Sarah hob den Kopf.
    Ein Schatten fiel auf und über sie. Es sah so aus, als hätte er sich aus dem Blau des Himmels gelöst, aber so hoch war er nicht gewesen. Er hatte in einem Baum gesessen, sie hörte das Flattern, den krächzenden und wilden Schrei, und dann war der flatternde Schatten plötzlich unmittelbar vor ihr.
    Ehe Lady Sarah sich versah, hackte er zu. Sie hatte nur die heftige Kopf- und Schnabelbewegung gesehen, war aber nicht in der Lage gewesen, eine Abwehrbewegung zu machen, und der böse, zuckende Schmerz an der Schulter machte ihr klar, daß der Schnabel des Vogels sie erwischt hatte.
    Sarah schlug nach der Krähe.
    Die Hand wischte ins Leere, denn der Vogel war blitzschnell wieder aufgestiegen.
    Dieser Augenblick war für die Horror-Oma am wichtigsten. Auch wenn sie erwischt worden war, sie wußte jetzt, daß es die Vögel auf Menschen abgesehen hatten. Es mußte irgendwelche Motive geben, das lag auf der Hand, aber noch fand sie keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn von der rechten Seite flatterte wieder ein Schatten heran.
    Sarah drehte den Kopf, sah den dunklen Angreifer, wobei er ihr übergroß vorkam, und instinktiv duckte sie sich. Sie war auch schnell genug, damit der Schnabel nicht ihr Gesicht erwischte. Im Vorbeifliegen aber verhakte er noch kurz in den Haaren er Frau. Oder hatte er ein paar Haare ausreißen wollen?
    Sarah hatte sich nach vorn gebeugt. Es blieb ihr nur die Flucht. Sie bedauerte, daß ihr Haus keinen direkten Zugang zum Hof hatte. Sie mußte deshalb erst den schmalen Weg entlanglaufen, der zwei Häuser voneinander trennte.
    Das würde dauern.
    Und wieder war der Vogel da.
    Er stürzte beinahe senkrecht auf die alte Frau nieder. Diesmal konnte sie ihm nicht entwischen. Der Schnabelhieb erwischte sie an der Schulter. Der Schmerz biß in die Haut, aber Sarah ignorierte ihn.
    Sie biß die Zähne zusammen und lief mit schlenkernden Schritten dorthin, wo auch Anne Wilcox mit ihrem Sohn verschwunden war. Dieses Haus hatte einen Zugang zum Hof, und dorthin war es gar nicht mal so weit.
    Trotzdem zog sich der Weg noch hin, und die drei Vögel waren verdammt schnell. Sarah sah sie nicht, aber sie hörte die Tiere. In der Nähe vernahm sie die krächzenden Schreie, verbunden mit dem Flattern der Flügel, was ihr alles sehr gefährlich vorkam.
    Geduckt lief sie weiter.
    Sie trat über den Rand des Kastens hinweg, landete im Sand, was sie nicht eben wollte. Es war mehr ein Versehen, und wieder hackte der schwarze Vogel nach ihr.
    Diesmal hatte sie Glück. Sie wurde nicht getroffen. Dann zog sie die Schaufel des kleinen Billy aus dem Sand. Sie bestand aus Kunststoff, als Waffe war sie kaum zu bezeichnen, aber sie war besser als nichts.
    Sarah kam wieder hoch und schlug mit der Schaufel um sich. Einen Vogel erwischte sie. Einen zweiten nicht, der änderte seinen Flug und huschte an ihr vorbei.
    Wilde Schreie umgaben sie. Sarah stand verloren in diesem kleinen Sandkasten, und ihr wurde klar, daß die Vögel ihr so leicht keine Chance geben würden, das Haus zu erreichen. Sie waren bösartig und darauf geeicht, sie zu
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