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0926 - Das Ladonnia-Psychod

Titel: 0926 - Das Ladonnia-Psychod
Autoren: Unbekannt
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einen Transmittersprung vollführte, durchstieß es auf seinem Weg in den Hyperraum den Zwischenraum - und mit computergesteuerter Entzerrung ließ sich das in der Ortung hörbare charakteristische Rauschen in einzelne knackende Geräusche zerlegen und als das identifizieren, was sie darstellten.
    „Ein Intervalltransmitter", sagte Yapra Zellot. „Und unheimlich leistungsfähig."
    „Wesentlich ist, daß Lethos’ Intervalltränsmitterantrieb ähnlich wie ein Fiktivtransmitter arbeitet", fügte Olmer Fruhn hinzu. „Er tut sogar noch viel mehr. Er befördert sich selbst mit zum Ziel."
    „Wenn wir Lethos’ Schiff erobern könnten ...!" sagte Unto Pralek.
    „Wir versuchen es auf alle Fälle", erklärte Yapra Zellot. „Stellen Sie sich vor, ‘nenn wir mit dem Ewigkeitsschiff in die Provcon-Faust kämen! Boyt Margor würde uni als seine besten Diener loben!"
    Das Schiff schüttelte sich heftig.
    „Hyperturbulenz!" rief Yapra Zellot.
    Olmer Fruhn schaltete das Lineartriebwerk ab. Die LUPEN fiel ins vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum zurück.
    „Aber wegen einer Hyperturbulenz brauchen wir doch nicht gleich in den Normalraum zu fliehen!"
    schimpfte Yapra Zellot.
    „Natürlich nicht", erwiderte Olmer Fruhn. „Aber Lethos ist auch in den Normalraum zurückgekehrt, so daß er uns nicht entwischen kann."
    Yapra Zellot beugte sich vor und schaltete an der Ortungs-Optik. Der grüne Ortungsreflex, als der das Ewigkeitsschiff auf dem Ortungsschirm zu sehen war, verwandelte sich infolge einer computergesteuerten Umwandlung von Daten in optische Informationen in eine naturgetreue Wiedergabe des Schiffes von Tengri Lethos.
    Deutlich war zu erkennen, wie es schlingerte.
    „Die Hyperturbulenz hat ihm noch mehr zugesetzt als uns!" schrie Zellot begeistert.
    „Das glauben Sie doch nicht wirklich, Zellot", wandte Unto Pralek ein.
    „Es wäre möglich, daß Lethos’ Schiff unter unseren Hyperschwingungen stärker gelitten hat, als wir bisher annahmen", erklärte Olmer Fruhn.
    Ein scharfer Knall ertönte, dann noch einer und noch einer. Das Schiff bockte förmlich. Hastig schaltete Olmer Fruhn den Paratronschutzschirm ein.
    „Ein Meteorschwarm!" stieß er hervor. „Warum haben wir nicht damit gerechnet? Schließlich befinden wir uns seit fast zwei Minuten innerhalb der Kerrho-Wolke!"
    Niemand wußte darauf eine Antwort. Schließlich befanden sie sich noch im Bann der postsuggestiven Ausstrahlung des Ladonnia-Psychods - und diese hatte ihnen nicht nur die Befehle Boyt Margors aufgeprägt, sondern schloß auch jede Kritik an ihrem dadurch bedingten Handeln aus.
    Yapra Zellot blickte auf die Bildschirme der Außenbeobachtung. Die, die den Raum hinter dem Schiff abbildeten, zeigten hinter dem Vördergrund aus zerfaserten Schleiern dunkler Staubmaterie noch einige wenige Sterne, die Frontbildschirme dagegen zeigten nur Schwärze.
    Für die Navigation war der dunkle Staub natürlich kein Hindernis, denn es gab genug hervorragende Ortungsgeräte, die nicht auf Licht angewiesen waren. Dennoch erschwerte sich die Navigation um so mehr, je tiefer das Schiff in die Dunkelwolke eindrang. Die Häufigkeit der Meteorschwärme nahm zu, was zu irreführenden Ortungsreflexen führte.
    So kam es, daß das Ewigkeitsschiff von der Ortung einmal als über und ein andermal als unter der Flugbahnebene der LUPEN abgebildet wurde, dann wieder als in weitem Bogen nach Backbord ausweichend und im nächsten Augenblick als nach Steuerbord kurvend. Welchen Kurs es wirklich eingeschlagen hatte, konnten die Haluter nur dadurch erkennen, daß sie einem der mit dem Schiff identifizierten Ortungsreflexe folgten und nach einiger Zeit feststellten, daß der Reflex erlosch und nicht wiederkam. Anschließend mußten auch die übrigen Kurse durchprobiert werden.
    Bis zum nächsten Intermitter-Manöver des Ewigkeitsschiffs schafften es die Haluter, nach vielen Irrfahrten die richtige Spur wiederzufinden und aufzuholen, aber nach dem Ende des überlichtschnellen Fluges verloren sie es schnell wieder und suchten danach vergeblich.
    Schließlich entschloß sich Yapra Zellot, den direkten Kurs zur Gegenseite der Dunkelwolke zu wählen und zu hoffen, daß Tengri Lethos tatsächlich dorthin flog und nicht mitten in der Kerrho-Wolke umgekehrt war.
    Nach neunundzwanzig Stunden und sechzehn Linearmanövern erreichten die vier schwarzen Kugelraumer endlich die gegenüberliegende Seite der Kerrho-Wolke. Daran, daß die anderen zwölf Schiffe sich nicht auf der befohlenen
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