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0926 - Das Ladonnia-Psychod

Titel: 0926 - Das Ladonnia-Psychod
Autoren: Unbekannt
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nicht geschafft. Aber wenn es mir gelingen sollte, diesen Zustand einmal zu erreichen, werde ich mit meinem Über-Neokortex, der alles unter Beobachtung hält und jederzeit die Kontrolle ergreifen kann, aufzeichnen beziehungsweise. speichern, was das Psychod mir mitzuteilen hat."
    „Die Botschaft des Schöpfers?" fragte das Semor-Gehirn.
    „Ich hoffe, daß ich so weit kommen werde", erklärte der Hüter des Lichts.
    „Das kann sehr lange dauern", sagte das Semor-Gehirn. „Wird in dieser Zeit nicht die Gefahr, die durch die Psychode droht, übermächtig werden?"
    „Sie wird anwachsen", antwortete Tengri Lethos. „Aber die Zivilisationen dieser Galaxis werden nicht daran zugrunde gehen, sondern in der Auseinandersetzung mit dieser Gefahr wachsen."
    Eine Weile herrschte Schweigen in der Memozentrale des Ewigkeitsschiffs, dann fragte das Semor-Gehirn: „Was unternehmen wir hinsichtlich der Haluter, die uns immer noch verfolgen? Hängen wir sie einfach ab?"
    „Das könnte bei ihrer starken geistigen Bindung an das Psychod zu geistigen Schäden führen", antwortete der Hüter des Lichts. „Wir werden ihnen die Möglichkeit geben, sich aus eigener Kraft von der Bindung an das Psychod zu lösen. Ich denke, Toorgus dürfte die besten Voraussetzungen dafür bieten."
    „Direkter Kurs?" fragte das Semor-Gehirn.
    „Nein, die Haluter dürfen nicht denken, wir wollten sie nach Toorgus locken. Wähle den Kurs so, daß sie uns hetzen müssen und am Schluß davon überzeugt sind, daß uns gar nichts anderes übrig blieb, als uns auf irgendeiner Welt zu verstecken."
    Er lächelte.
    „Ich bin sehr gespannt darauf, wie sie reagieren werden, wenn sie ein dreißig Kilometer durchmessendes Raumschiff tatsächlich nicht wiederfinden."
     
    *
     
    „Er wird schneller", sagte Olmer Fruhn zu Yapra Zellot, auf dessen Raumschiff er von der ONOS umgestiegen war.
    Yapra Zellot stand gleich einem steinernen Standbild neben Olmer Fruhn und beobachtete sowohl die Instrumentenanzeigen wie auch die Bildschirme der Außenbeobachtung und Ortung. Sein schwarzer Kuppelkopf drehte sich hin und wieder leicht nach rechts und links.
    Er sah auf dem Ortungsschirm, wie das Ewigkeitsschiff auf eine Dunkelwolke mit zerfaserten Rändern zuraste.
    „Das ist die Kerrho-Wolke", sagte er. „Anscheinend will sich Tengri Lethos dort vor uns verstecken."
    Er schaltete die Simultan-Funkverbindung zu den übrigen fünfzehn schwarzen Kugelraumern ein, die sich zu einem dichten Pulk formiert hatten.
    „Die ONOS, die KEPAS und die TUKAT bleiben bei mir, also bei der LUPEH!" befahl er. „Der Rest teilt sich in zwei Gruppen und stößt links und rechts an der Kerrho-Wolke vorbei, um das Schiff Lethos’ abzufangen, wenn es die Wolke wieder verlassen sollte. Da innerhalb der Wolke wegen Meteorschwärmen und Hyperturbulenzen keine hohen Geschwindigkeiten möglich sind, dürfte die Absperrung der anderen Seite abgeschlossen sein, bevor Lethos die Wolke wieder verläßt."
    Er schaltete die Verbindung wieder aus.
    Olmer Fruhn hatte inzwischen ebenfalls beschleunigt, so daß die Entfernung zum Ewigkeitsschiff schon viel langsamer zunahm als kurz vorher.
    „Halten Sie es für möglich, daß wir den Hüter des Lichts besiegen, Zellot?" rief Unto Pralek aus dem Hintergrund der Zentrale. Der Chefmediziner des Stützpunkts auf Varsok kümmerte sich um Arkur Chumet, dessen Atemwege noch immer von Staub verstopft waren. Dennoch hatte Pralek nicht auf Varsok zurückbleiben wollen.
    „Wir werden ihn besiegen!" schrie Yapra Zellot. „Warum ist er denn von Varsok geflohen, wenn wir ihm mit unseren Hyperschwingungen nicht so stark zugesetzt hätten, daß er befürchten mußte, sein Schiff würde sich auflösen?"
    „Er hätte sich wehren können", wandte der Mediziner ein.
    „Gegen Haluter kann niemand bestehen", erklärte Olmer Fruhn.
    „Aber wir dürfen sein Schiff nicht beschießen, solange sich das Psychod dort befindet", erklärte Unto Pralek. „Ich werde noch wahnsinnig, wenn wir das Psychod nicht bald wiederbekommen!"
    „Ich auch!" grollte Yapra Zellot. „Da, Lethos geht zum Überlichtflug über! Fruhn, Linearflug!"
    Aber Olmer Fruhn hatte bereits geschaltet. Da die Geschwindigkeit der LUPEH groß genug war, ging das Schiff sofort in den Zwischenraum und überschritt dort die Lichtgeschwindigkeit. Die ONOS, die KEPAS und die TUKAT folgten ihr.
    Im Zwischenraute offenbarte sich die Überlichtflugtechnik des Hüters des Lichts, denn jedesmal, wenn das Ewigkeitsschiff
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