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0922 - Invasion der Feuerkugeln

Titel: 0922 - Invasion der Feuerkugeln
Autoren: Unbekannt
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hatten, über die Feuerkugeln zu berichten wußten.
    „Das hat unter Garantie seit mehr als tausend Jahren kein Mensch mehr gelesen", murmelte Bursto. „Man sollte das veröffentlichen, gerade jetzt. Das gäbe eine Sensation!"
    „Ja, und es würde Leute wie die, die wir vorhin gesehen haben, zu noch wilderen Phantasiegeschichten animieren", stellte Selna nüchtern fest. „Es ist zu gefährlich, Bursto. Laß die Finger davon."
    Bursto gewöhnte sich allmählich daran, daß Selna in der Anrede immer wieder wechselte. Er hoffte, daß sie sich im Lauf der Zeit auf das „Du" festlegte. Das konnte nur zur Entspannung ihres merkwürdigen Verhältnisses beitragen und ihm damit auch die Arbeit erleichtern. Im Gegensatz zu Selna wußte Bursto, warum Hengus ihm immer wieder die Lornsiterin auf die Fersen setzte. Bursto hatte eine lebhafte Phantasie und einen sechsten Sinn für sich anbahnende Sensationen. Aber er war oft unzuverlässig. Allein auf sich gestellt, hätte er wahrscheinlich über kurz oder lang seine Stellung verloren. Selna sorgte dafür, daß Bursto auf Trab blieb. Sie tat noch mehr. Wo Bursto Stimmungen einfing, lieferte sie harte Fakten. Zusammen ergaben die beiden ein ausgezeichnetes Team. Bursto erkannte sehr genau, daß er Selna bitter nötig brauchte. Trotzdem war es manchmal schwer, sich mit ihrer Anwesenheit abzufinden.
    „Wir lassen uns davon Kopien anfertigen", bestimmte Selna. „Auch wenn wir sie jetzt nicht direkt verwenden können, sollten wir uns diese Berichte sichern."
    „Da steht, daß tatsächlich oft Menschen eingefangen und entführt wurden", murmelte Bursto.
    „Ja. Aber sie kamen alle zurück."
    „Nicht alle!" protestierte Bursto. „Lies doch selbst. Hier sind rund fünfzig Fälle aufgeführt, in denen Menschen verschwunden blieben, nachdem sie Kontakt zu diesen UFOs hatten."
    Selna studierte die betreffenden Zahlen. Schließlich sah sie auf.
    „Die Berichte sind nicht vollständig", sagte sie ernst. „Es mag zutreffen, daß einige Menschen wirklich entführt wurden. Aber die meisten, deren Namen hier genannt werden, dürften irgendwelchen Verbrechen zum Opfer gefallen sein. Man brachte später die UFOs ins Spiel, um alle Spuren zu vertuschen. Außerdem hatte man auf Terra damals noch kein so ausgeklügeltes Meldesystem. Ein Mensch konnte leicht untertauchen, wenn er sich das in den Kopf setzte. Auch das hat man offenbar in einigen Fällen den Feuerkugeln angelastet."
    Bursto dachte eine Weile nach. Dann forderte er die Kopien an. Während sie darauf warteten, daß die Unterlagen in die Kabine geliefert wurden, sagte er zu Selna: „Ich mache einen Bericht über diese Dinge. Keine Angst, ich lege es nicht darauf an, die allgemeine Unruhe noch zu schüren. Ich werde mich sehr vorsichtig ausdrücken. Aber ich finde, unsere Zuschauer haben ein Recht, diese Dinge zu erfahren."
    Als sie ins Hotel zurückgekehrt waren, machten sie sich sofort an die Arbeit. Selna führte Dutzende von Gesprächen. Sie suchte nach Bildmaterial. Als sie mit der mageren Ausbeute dieses Unternehmens zu Bursto kam, stellte dieser enttäuscht fest, daß das vorhandene Material völlig unbrauchbar war. Zum Teil handelte es sich um schlechte Trickaufnahmen, der Rest bestand aus geschickt geschnittenen Aufnahmen von bekannten Raumschiffen.
    „Dann lieber gar nichts", murmelte ex.
    „Nimm doch die Bilder aus den Büchern", schlug Selna vor. „Wir lassen ein paar Aussagen von Augenzeugen dazu laufen und unterlegen das Ganze mit der passenden Musik. Ich habe hier außerdem brandneue Aufzeichnungen. Die ersten UFO-Propheten sind in einigen Städten aufgetaucht."
    Bursto war zuerst skeptisch. Aber als er versuchsweise die ersten Szenen zusammenstellte, erwachte Begeisterung in ihm. Die Sache nahm Formen an. Selna schleppte Berge von Manuskripten herbei. Sie entschieden sich für zeitlose elektronische Klänge zu den uralten, vergilbten Zeichnungen. Zusammen mit den Kommentarender Augenzeugen ergab das eine beeindruckende Mischung. Das hysterische Geschrei eines „Propheten" mischten sie mit rekonstruierter Musik aus dem terranischen Mittelalter, und im Film sah man, wie mitten in Terrania die Menschen zusammenströmten, um diesem seltsamen Mann zuzuhören. Die Zwischenkommentare sprachen Selna und Bursto selbst.
    Gegen Mitternacht waren sie fertig. Mit ihrem Anruf holten sie Hengus aus dem Bett, aber nachdem er ihr Werk begutachtet hatte, verlor er kein Wort mehr über die Störung. Am nächsten Tag lief Burstos
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