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0922 - Invasion der Feuerkugeln

Titel: 0922 - Invasion der Feuerkugeln
Autoren: Unbekannt
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erloschen.
    Aber weder Bursto noch Selna verloren ein Wort darüber. Sie saßen nur schweigend nebeneinander. Nach einiger Zeit seufzte Bursto tief auf. Er nahm Kurs auf die Stadt.
    „Wir sollten vorerst kein Wort über diese Geschichte verlieren", sagte er unterwegs.
    „Haben Sie Angst, jemand könnte Ihnen eine Story klauen?" erkundigte sich Selna schnippisch.
    „Darum geht es nicht", erklärte Bursto ernst. „Ich möchte mir zuerst Gewißheit verschaffen, daß das alles nicht nur eine optische Täuschung war."
    Selna schwieg lange Zeit.
    „Das wird schwer zu beweisen sein", murmelte sie, als der Gleiter sich dem Parkplatz des Hotels entgegensenkte.
    Sie irrte sich.
     
    *
     
    Es war ein kleines Hotel, keines von den automatisierten Gästesilos. Zimmermädchen und Etagenkellner gab es zwar längst nicht mehr, aber immerhin einen pfiffigen jungen Mann, der für alles zuständig war, was im Hause nicht nach den Wünschen der Gäste funktionierte. Selna und Bursto trafen ihn in der Halle. Er fluchte erbittert und hantierte an den technischen Eingeweiden eines Geräts, das sonst hinter der Wandtäfelung verborgen lag.
    „Haben Sie es auch gesehen?" rief er den beiden Gästen zu. „Diese Lichtkugeln? Seit sie über die Stadt geflogen sind, funktioniert hier gar nichts mehr."
    „Also doch keine optische Täuschung", raunte Bursto seiner Begleiterin zu.
    „Da bin ich mir nicht so sicher", erwiderte Selna spitz.
    „Wie viele Augenzeugen brauchst du, ehe du an das glaubst, was du selbst gesehen hast?"
    Selna verzog nur das Gesicht zu einer verächtlichen Grimasse.
    „Was ist denn nicht in Ordnung?" wandte sich Bursto an den Hotelbediensteten.
    Der Junge knallte die Wandtür zu.
    „Der Hausverteiler für die Videoanlage", brummte er. „Wissen Sie, bevor ich nach Terra kam, habe ich die Nachrichtenzentrale einer Kolonie in Schuß gehalten. Aber so etwas ist mir noch nie passiert. Diese Anlagen sind narrensicher."
    „Fehler gibt es überall", meinte Bursto beruhigend.
    „Sicher", nickte der Junge. „Aber das hier war kein Fehler. So ein Kasten ist nicht darauf eingerichtet, daß einhundertvierzig Teilnehmer gleichzeitig die Notfrequenz verlangen."
    „Jeder hier im Hotel hat die Kugeln gesehen?"
    „Jeder. Und alle hatten nichts Besseres zu tun, als sofort um Hilfe zu rufen. Eine Sicherung ist ‘rausgeflogen. Komisch! Das dürfte überhaupt nicht passieren."
    Bursto hätte sich gerne noch eine Weile über dieses Thema unterhalten, aber Selna zog ihren Kollegen energisch zum Lift.
    „Du solltest ab und zu an deinen Job denken!" zischte sie, als sie in der Kabine standen. „Ist das etwa keine Story? Ein Exklusivbericht, Gyder, und du warst selbst Augenzeuge."
    Sie fiel schon wieder auf das „Du" zurück, registrierte Bursto amüsiert. Und sie nannte ihn beim Vornamen.
    „Wir müssen uns beeilen", fuhr sie fort.
    „Gab es auf Lornsite eine Videostation?"
    „Natürlich nicht", antwortete sie ungeduldig. „Dazu fehlte uns die Energie."
    „Eben", nickte er. „Ihr hattet Zeitungen, und besonders dringende Nachrichten wurden per Funk weitergeleitet und über Lautsprechersysteme verbreitet."
    „Was hat das alles mit unseren Lichtkugeln zu tun?"
    „Eine ganze Menge", murmelte Bursto deprimiert. „Du denkst immer noch in Schlagzeilen. Wir dagegen brauchen Filmaufzeichnungen."
    Der Lift hielt. Selna schwieg sekundenlang.
    „Hengus wird uns in tausend Stücke reißen", sagte sie.
    Als Bursto ihn endlich auf dem Schirm sah und berichten wollte, erlebte er eine Überraschung.
    „Was soll das?" brüllte Hengus aufgebracht. „Wo haben Sie die ganze Zeit über gesteckt? Haben Sie keine Nachrichten gesehen? Die Dinger sind doch inzwischen überall aufgekreuzt!"
    Bursto schnappte nach Luft.
    „Überall?" echote er. Es hörte sich nicht gerade geistvoll an.
    „Fast", erwiderte Hengus düster. „Feuerkugeln, Lichterscheinungen, fremde Raumschiffe - es läuft alles auf dasselbe hinaus."
    Keine Story also.
    Bursto stellte überrascht fest, daß er erleichtert war. Er verstand das nicht. Eine Sensation hätte er brauchen können. Aber jetzt ...
    „Dann wird sich ja alles bald aufklären", murmelte er. „Die Ortungsstationen..."
    „Nichts da!" fuhr Hengus dazwischen. „Sie haben nichts aufgefangen. Keine Spur, Bursto! Keine Ortungen, keine Bilder. Stellen Sie sich das vor: Es gibt an die hunderttausend Augenzeugen dafür, daß die Kugeln über das Gebiet von Terrania-City geflogen sind. Aber im Imperium-Alpha hat
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