Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0921 - Kontakt auf Scharzo

Titel: 0921 - Kontakt auf Scharzo
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geworden. Wer ihn berührt, wird Glück und ein langes Leben haben. Hier werden wir unseren Tempel errichten."
    Unangefochten konnte Ashdon zum Schiff zurückkehren, wenn die Beine den Körper auch nur mühsam trugen. Akrobath erwartete ihn bei der Luke.
    „Ich habe alles auf dem Bildschirm verfolgt, Ashdon. Du hast ihnen ein großartiges Schauspiel geboten.
    Davon werden sie noch lange reden."
    „Du hast alles gesehen und mir nicht geholfen?"
    „War das nötig? Ich finde, es war besser so."
    „Vielleicht."
    Ashdon schleppte sich zur Liege und streckte sich aus. Warum nur konnte er den Körper nicht mehr vollständig beherrschen? War der Mann vielleicht erkrankt? Das wäre schlimm.
    „Morgen ist es vielleicht wieder gut", tröstete Akrobath, dem Ashdon seine Besorgnisse mitgeteilt hatte.
    „Die Reparatur ist übrigens so gut wie beendet. Notfalls könnten wir sogar jetzt schon starten."
    „Wir müssen auf Ellert warten."
    „Sicher, du hast recht."
    In dieser Nacht versuchte Ashdon immer wieder, Kontakt mit Ellert zu bekommen, aber er erhielt keine Antwort.
    Schließlich zog er sich zurück und ließ den Mann einschlafen.
     
    *
     
    Am anderen Tag glich das Gelände in weitem Umkreis einem Heerlager. Die Senke, die Torkas mit Beschlag belegt hatte, konnte seine herbeigeeilten Anhänger kaum noch fassen. Es mußten fast tausend Scharzanen sein, die sich hier versammelt hatten und dabei waren, Steine heranzuschleppen und einen Wall um den „Stein der Lichtbasis" aufzuhäufen.
    Auch die Gruppe der Studenten war größer geworden. Sie erhofften sich von dem gelandeten Raumfahrer in erster Linie wertvolle Ratschläge für allgemeine zivilisatorische Probleme.
    Dazwischen lagerten die Männer des Ordnungsdiensts, die inzwischen eingeflogen worden waren. Sie nahmen ihre Aufgabe nicht mehr so ernst wie zuvor.
    Ebenfalls neu eingetroffen waren Ront und eine Delegation, die aus Politikern und Wissenschaftlern bestand. Teilor, Polaz und auch Radamoz gesellten sich im Lauf des Tages noch dazu.
    Ashdon bekam einen Schreck, als Akrobath ihn in die Zentrale holte und auf den Bildschirm zeigte.
    „Das haben wir nun davon! Ich fürchte, wir werden noch zu Volkshelden."
    „Wenn doch nur Ellert zurückkäme!"
    „Vielleicht stößt er draußen im Raum zu uns", hoffte Akrobath.
    Ashdon schüttelte den Kopf.
    „Das ist zu riskant, wir müssen warten. Ich werde hinausgehen."
    „Bist du wieder ganz in Ordnung?"
    „Ich hoffe es." In der Tür drehte Ashdon sich noch einmal um. „Es wird besser sein, wenn du mich nicht aus den Augen läßt. Den Strahler lasse ich dir zurück, dann kann ihn mir auch niemand abnehmen."
    „Ist gut."
    Ashdon hatte einige Mühe, die Leiter hinabzusteigen. Alle Befehle, die er dem Nervensystem des Mannes gab, wurden von diesem nur zögernd und extrem langsam befolgt. Die Reaktionsfähigkeit war stark abgesunken.
    Ront empfing ihn mit einem Dutzend Scharzanen am Fuß der Leiter.
    „Die astronomischen Angaben konnten Sie damit etwas anfangen?"
    „Danke, ja." Die Worte kamen nur mühsam über Ashdons Lippen.
    „Was ist mit Ihnen? Sie sehen müde aus, Ellert."
    „Ich bin nicht Ellert", hätte Ashdon beinahe gesagt, aber das hätte zu weiteren Verwirrungen geführt.
    Vielleicht hätte man, ihn für verrückt gehalten.
    „Ich fühle mich nicht wohl", sagte er statt dessen. „Ich werde Ihre Welt noch heute verlassen müssen."
    „Hm", machte Ront ein wenig verlegen. „Ich fürchte, das wird nicht gehen. Unser Präsident hat den Wunsch geäußert, daß Sie noch bleiben. Wir brauchen Ihren Rat in vielen Dingen."
    Ashdon versuchte sich zu erinnern.
    „Habe ich nicht vor dem Krisenstab alle Fragen beantwortet?"
    „Wir haben nicht alle Fragen gestellt", hielt Ront ihm entgegen. Die Unterredung war ihm sichtlich peinlich, aber wahrscheinlich hatte er seine Instruktionen. „Wir warten auf das Flugzeug, das Sie in die Stadt bringt."
    „Als Gefangenen?" erkundigte sich Ashdon, der Ärger in sich aufsteigen spürte. Jeder wollte ihn hier für seine eigenen Zwecke ausnützen. Die Regierung schien nicht besser zu sein als die Sekte Torkas’. „Davon rate ich Ihnen ab."
    „Als Gast", versicherte Ront.
    „Und wenn ich mich weigere?"
    Ront zuckte die Schultern.
    „Der Ordnungsdienst hat entsprechende Anweisungen erhalten."
    Ashdon schwieg und wünschte sich, wenn Ellert schon nicht kam, zumindest Akrobath herbei, der die Szene ja beobachtete. Aber wie sollte der Roboter wissen, welche Entwicklung sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher