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0921 - Kontakt auf Scharzo

Titel: 0921 - Kontakt auf Scharzo
Autoren: Unbekannt
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Lichtbasis zu nähern und sich mit ihr zu vereinigen.
    Er erschrak.
    Wenn dieser Drang so stark wurde, daß er über seinen eigenen Willen dominierte, war er verloren. Er wußte das instinktiv. Auf der anderen Seite mußte er näher heran, um das Rätsel des unheimlichen Sterns zu lösen.
    Er ließ sich von der blauen Sonne wegtreiben, in Richtung der Lichtbasis. Absichtlich „beschleunigte" er sein Tempo nicht, sondern war mit aller Intensität darauf vorbereitet, unverzüglich die Richtung zu ändern, wenn Gefahr drohte.
    Mit Wehmut dachte er an die vergangenen Zeiten, in denen seine körperlosen Reisen durch das Universum zur Selbstverständlichkeit geworden waren. Das hatte sich geändert, seit er von ES den Körper erhalten hatte, den er mit Gorsty Ashdon teilen mußte. Aber der Unsterbliche hatte ihn nicht ohne Grund dazu verurteilt, wieder einen Körper zu besitzen und ihn nicht mehr verlassen zu können.
    Bis heute.
    Nein, ES hatte es nicht grundlos getan, davon war Ellert überzeugt. Der Zusammenhang mit dem Scheibenplaneten EDEN II war zu offensichtlich. EDEN war schließlich eine Schöpfung von ES. Hinzu kam dann der telepathische Hilferuf des Unsterblichen, der Ellert/Ashdon von EDEN fortgelockt hatte.
    Es gab geheimnisvolle Zusammenhänge zwischen allen diesen Vorkommnissen, wenn Ellert sie auch nicht erkennen konnte. Was ihm wie voneinander unabhängige Ereignisse erscheinen mußten, waren in Wirklichkeit nur die Glieder einer Kette, die sich durch Ewigkeit und Unendlichkeit spannte.
    Die Realität des Augenblicks unterbrach seine Spekulationen.
    Die Lichtbasis war merklich nähergerückt. Rein optisch wirkte sie wie ein riesiges Loch im dunklen Universum, das Durchblick in ein lichterfülltes gestattete. Eine Brücke zu noch unbekannten Räumen, die nie jemand entdeckt hatte?
    Hatte sich die Geschwindigkeit verändert? War sie größer geworden?
    Ohne in Panik zu geraten, bremste Ellert ab. Er konnte nicht sofort feststellen, ob das Manöver gelang, aber er war zumindest in der Lage, die Flugrichtung zu ändern. Ein Zeichen dafür, daß er sich noch zu kontrollieren vermochte und daß sein Einfluß stärker als .jener der Lichtbasis war.
    Wieviel Realzeit verging, wußte er nicht. Da jedoch nur geringe Entfernungen zurückgelegt wurden, war eine Zeitverschiebung höchst unwahrscheinlich. Die Ebenen mußten ziemlich parallel liegen.
    Er schätzte, daß die Lichtbasis jetzt nur noch zwei Lichtjahre vor ihm stand.
    In einem gewaltigen Bogen begann er sie zu umkreisen.
     
    *
     
    Nachdem Torkas im engsten Kreis seinen Plan erläutert hatte, widersprach Prank, der ihm bisher treu gefolgt war: „Der Plan wird nie gelingen, Torkas. Du willst aus diesem Fremden einen Märtyrer für unsere Bewegung machen, wenn du ihn tötest und den Studenten die Schuld in die Schuhe schiebst. Die Idee ist gut, den falschen Sohn Älzorans loszuwerden und unseren Glauben bestätigt zu sehen. Aber das kann niemals gutgehen. Ich lehne den Plan ab."
    „Dann nenne uns einen besseren, Prank! Ich möchte wissen, was du an meinem Plan auszusetzen hast. Der Fremde wird von uns in eine Falle gelockt und getötet. Den Leichnam bringen wir nachts in die Nähe des Studentenlagers, wo man ihn morgen findet. Wie sollte da ein Verdacht auf uns fallen, wo wir den Fremden doch verehrt haben?"
    „Selbst die Regierung ist schon unterrichtet, daß es zwischen ihm und unserer Gruppe Differenzen gab.
    Warum sollte sie die Studenten verdächtigen?"
    „Es war schon immer einfach, ihnen die Schuld für unliebsame Dinge in die Schuhe zu schieben."
    „Diesmal aber nicht, das kann ich dir prophezeien."
    „Was sagst du, Moras? Und du, LM-1? Und dein Rat, TB-1?"
    Torkas’ eigener Fraggo hatte sich bisher nicht geäußert. Er warf den anderen Beteiligten einen forschenden Blick zu, ehe er sagte: „Ich bin nur teilweise einverstanden, Torkas. Wir sollten den Fremden fangen und ihn zwingen, sich als einen Sohn Älzorans auszugeben. Er muß es öffentlich tun, dann erst lassen wir ihn wieder frei. Wenn er dann widerruft, wird das kaum noch Eindruck machen."
    „Das hört sich schon besser. an", stimmte Moras zu.
    LM-1 nickte beifällig.
     
    *
     
    Ashdon beschloß, kurz vor Anbruch der Dämmerung noch einmal die Studenten aufzusuchen. Akrobath hatte ihm bestätigt, daß die Reparatur noch in dieser Nacht beendet sein könnte. Morgen würde die KARMA starten können.
    Ja, wenn Ellert bis dahin zurück ist, dachte Ashdon besorgt.
    Er mußte dicht am
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