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0921 - Kontakt auf Scharzo

Titel: 0921 - Kontakt auf Scharzo
Autoren: Unbekannt
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Erst jetzt sah er, daß Akrobath in der geöffneten Luke schwebte, in einer Hand den Strahler.
    Ein Dutzend Scharzanen versuchte, in das Schiff einzudringen.
    Was war geschehen und wo steckte Ashdon?
    Mit dem Roboter konnte er in seinem energetischen Zustand keine Verbindung aufnehmen. Aber er verstand natürlich, was Akrobath den Scharzanen zurief und was diese wiederum erwiderten, ohne daß zwischen beiden Teilen eine Verständigung zustande kommen konnte, weil der Translator fehlte. Den mußte Ashdon bei sich haben.
    „Verschwindet, sonst bekommt ihr eine Ladung!" warnte Akrobath.
    „Wir wollen wissen, wie das Ding fliegt!"
    „Gebt uns euer Wissen!" verlangte ein anderer Scharzane.
    „Laßt uns ins Schiff!"
    Akrobath, der kein Wort verstand und nur sah, daß die Männer immer höher stiegen, gab einen Warnschuß ab, der dicht neben einer unten wartenden Gruppe einen kleinen Krater in den Felsboden schmolz.
    Die Entermannschaft wich ein Stück zurück.
    Ellert war sicher, daß der Roboterallein mit den Scharzanen fertig wurde. Er mußte sich um Ashdon kümmern, der sich nicht im Schiff aufhielt. Aber wo war Ashdon?
    Als energetische Einheit und körperlos war Ellert nicht auf einen Translator angewiesen, obwohl man ihn nicht als einen echten Telepathen bezeichnen konnte. Er ließ sich tiefer hinabsinken, mitten unter die Scharzanen, um etwas über Ashdons Aufenthalt zu erfahren.
    Er kam zu der größten Gruppe in der Senke. Torkas trieb seine Anhänger an, die Steine herbeischleppten und eine Mauer errichteten. In der Mitte des so abgesperrten Geländes lag ein seltsames Gebilde, das Ellert sofort als einen abgeschmolzenen Felsen erkannte. Ashdon mußte hier seinen Energiestrahler vorgeführt haben, zu welchem Zweck auch immer.
    Aber warum errichtete Torkas eine Mauer um das Schmelzprodukt?
    Ellert konnte es nur erahnen, als Torkas einem der Arbeitenden zurief, er möge sich gefälligst beeilen, damit der Tempel der Söhne Älzorans fertig werde.
    Statt seine Ratschläge zu befolgen, errichteten sie einen Tempel!
    Ellert begriff, daß den Scharzanen nicht zu helfen war und daß sie selbst mit ihren Problemen fertig werden mußten. Wenigstens jene, die Torkas folgten und an seine Thesen glaubten.
    Er glitt hinüber zu der benachbarten Gruppe der Studenten, zu der sich weitere gesellt hatten. Man diskutierte eifrig, aber es dauerte noch eine Weile, bis Ellert endlich etwas über Ashdon erfuhr.
    Ashdon war im Auftrag der Regierung nach Zorahn gebracht worden.
    Man wollte ihm dort alle Geheimnisse entlocken, die den Scharzanen zu einer technischen Superzivilisation verhalfen.
    Wieder einmal begriff Ellert, daß sich das Beispiel Terraner und Arkoniden nicht wiederholen ließ. Die Scharzanen mußten ihren Weg in die Zukunft allein gehen und ihre archaische Denkart von innen heraus ablegen.
    Mit einigen Tagen Belehrung war das nicht getan, das bewies allein schon Torkas’ heiliger Tempel, den er .- mehr zu seinem eigenen Ruhm -errichten ließ.
    Allerdings war enttäuschend, daß auch die Regierung und die Wissenschaftler nichts gelernt zu haben schienen. Sie hatten sich Ashdons mit Gewalt bemächtigt, um ihn unter Druck zu setzen. Warum, so fragte sich Ellert vergeblich, hatte Ashdon sich nicht widersetzt?
    Er mußte ihn finden, und zwar so schnell wie möglich.
    In Sekundenschnelle erreichte er die Hauptstadt. Das half nicht viel, denn er kannte sie nur mit den Augen des Konzeptkörpers. Jetzt sah er sie von oben aus der Vogelperspektive. Wie sollte er sich da zurechtfinden? Wohin hatte man Ashdon überhaupt gebracht?
    In den Krisenstab? Zum Präsidenten? Wohin?
    Ein Kuppelgebäude war vom Ordnungsdienst umstellt worden, und Ellert entsann sich, daß der Saal, in dem er mit dem Krisenstab konferiert hatte, eine stark gewölbte Decke besaß, die ihm aufgefallen war. Die Bewachung jetzt gab ihm die Gewißheit.
    Langsam sank er tiefer, und die Materie setzte ihm keinen Widerstand entgegen.
    Unsichtbar schwebte er über den versammelten Scharzanen und über Ashdon, der in merkwürdig hilfloser Haltung den verbalen Angriffen von Politikern und Wissenschaftlern ausgesetzt war. Sie stellten ein regelrechtes Kreuzverhör mit ihm an.
    Und Ashdon war nicht in der Lage, ihre Fragen zu beantworten.
    Ellert beschloß, den Partner nicht im Stich zu lassen und sofort in den gemeinsamen Körper zurückzukehren, auch wenn er ihn dann vielleicht nicht mehr verlassen konnte.
    Allein jedenfalls war Ashdon verloren.
    Vorsichtig begann
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