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0904 - Murcons Burg

Titel: 0904 - Murcons Burg
Autoren: Unbekannt
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horchten auf. Ihre Aufmerksamkeit war in den Hintergrund der Werft gerichtet. Von dorther gellte ein Schrei: „Jemand ist uns zuvorgekommen!
    Drauf auf die Hunde! Schlagt sie zusammen!"
    Salsaparu blickte die leichtfüßige Pritt bedeutungsvoll an. „Das war Boronzots Stimme! Die Zeit ist gekommen!"
    Mit der Zeit wurde Pankha-Skrin unruhig. Er konnte sich nicht erklären, warum die Zaphooren so lange brauchten, um auf seine Botschaft zu reagieren. Zweifelten sie an seiner Aufrichtigkeit? Warum kamen sie nicht wenigstens, um sich zu erkundigen?
    Um Fragen zu stellen? Um in Erfahrung zu bringen, was sein Plan im einzelnen beinhaltete?
    Als er die Antwort endlich fand, bemächtigte sich tiefe Niedergeschlagenheit des alten Quellmeisters.
    Er hatte deshalb so lange gebraucht, den wahren Grund für die schleppende Reaktion der Zaphooren zu erkennen, weil deren Verhalten so absolut unentelechisch war, daß Pankha-Skrin sein Bewußtsein förmlich dazu zwingen mußte, eine solche Möglichkeit überhaupt in Erwägung zu ziehen.
    Eine Abordnung zum Verhandeln zu schicken, dazu hätten die Zaphooren wirklich nur ein paar Minuten gebraucht. Gab man ihnen Zeit, Pankha-Skrins Botschaft zunächst zu überdenken, und rechnete sodann den Anmarschweg hinzu, dann hätten die ersten Delegationen etwa zu der Zeit in der Werft erscheinen müssen, als der Quellmeister sein Versteck aufsuchte.
    Eine andere Sache aber war es, ein Kontingent Kampftruppen zusammenzustellen.
    Das erforderte weitaus mehr Zeit. Die Leute mußten zusammengerufen werden. Waffen wurden ausgeteilt. Die Strategie wurde besprochen. Das dauerte eine Stunde, vielleicht sogar mehrere.
    Das aber war genau das, was in diesen Augenblicken geschah. Die Zaphooren wollten mit dem Quellmeister nicht verhandeln, sie wollten ihn fangen!
    Pankha-Skrin empfand Bitterkeit.
    Er hatte sich getäuscht. Die Zaphooren waren so verrannt in die Vorstellung, daß sie ihr Ziel nur erreichen konnten, indem sie den vermeintlichen Gastwirt einfingen und ihn dazu zwangen, ihnen zu Diensten zu sein, daß das Wort der Vernunft ihre Bewußtseme nicht mehr berührte.
    Bitterkeit und Enttäuschung waren für den Quellmeister jedoch kein Grund, seine eigenen Ziele nun aufzugeben.
    Er mußte lediglich umdenken.
    Anstatt gemeinsam mit den Zaphooreneine Lösung zu schaffen, die beiden Seiten diente, würde er von jetzt an auf eigene Faust arbeiten müssen. Er war sicher, daß die Entschleierung der Geheimnisse, die Murcons Burg umgaben, nur in der Tiefe des Asteroiden bewirkt werden könne. Er mußte in die Unterwelt zurückkehren - nicht notwendigerweise zu Zullmaust, sondern tiefer noch, durch jenen Schacht, den er mit Signard zusammen hatte untersuchen wollen, als plötzlich Vajian mit seinen Techno-Spürern auftauchte.
    Als erstes mußte er die Werft und überhaupt den Sektor der Techno-Spürer sofort verlassen. Hier würde es in kurzer Zeit von Zaphooren wimmeln, wenn seine Überlegungen richtig waren. Er eilte zu der Rampe, über die er heraufgekommen war. -Da glaubte er, auf der anderen Seite des Schiffes eine Bewegung wahrzunehmen.
    Er wandte sich dorthin und drang so weit vor, bis er das obere Ende der zweiten Rampe, die von der anderen Seite her zu dem Schiffsrohbau emporführte, im .Blickfeld hatte. Dort war nichts Verdächtiges zu sehen. Er schickte sieh an, das Schiff zu verlassen, als er von unten Geräusche hörte. Vorsichtig spähte er hinaus und gewahrte eine Gruppe von etwa vierzig Leuten, die offenbar gekommen waren, um das Werftgelände zu durchsuchen. Sie bewegten sich zwischen den Reihen der Maschinen und blickten in jeden Winkel. Sie waren mit Keulen und ähnlichen Geräten bewaffnet. Pankha-Skrin bemerkte, daß sie allesamt einäugig waren. Ihr Verhalten war nicht das einer Abordnung, 4ie zum Verhandeln gekommen war. Es war im Gegenteil sehr offensichtlich, daß sie den vermeintlichen Gastwirt suchten, um ihn in ihre Gewalt zu bringen.
    Damit war Pankha-Skrin der Rückweg versperrt. Er kehrte in seine Deckung zurück und hielt Ausschau.
    Es vergingen etwa zehn oder fünfzehn Minuten, da entstand unten auf dem Gelände der Werft plötzlich beträchtliche Aufregung.
    Wilde Schreie gellten. Die Einäugigen brachen ihre Suche ab und rotteten sich, ihre Waffen schwingend, zusammen. Eine weitere Gruppe von Zaphooren war in die Werft eingedrungen, wie Pankha-Skrin alsbald erkannte. Sie hielten die Einäugigen offenbar für Rivalen, denn sie stürzten sich unverzüglich auf sie, und im
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