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0904 - Murcons Burg

Titel: 0904 - Murcons Burg
Autoren: Unbekannt
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Pfeifen mischte sich in den Lärm des Kampfes.
    Als das Chaos vollkommen war, schlich sich der Quellmeister unbemerkt zu dem scheibenförmigen Fahrzeug, mit dem er zuvor den Ausflug zum vorderen Rand der großen Plattform unternommen hatte. Niemand achtete auf ihn, als er die Scheibe in Bewegung setzte und in geringer Höhe, die lärmenden Kolosse der Werftmaschinen sorgfältig umsteuernd, auf die weite Landefläche hinausflog. Er war nicht ganz sicher, wie seine Flucht letzten Endes vonstatten gehen solle. Fürs erste entzog er sich lediglich dem Zugriff der übereifrigen Zaphooren. Später würde er ins Innere der Burg zurückkehren müssen, das er jetzt hinter sich ließ. Er zweifelte nicht daran, daß die Zaphooren nach ihm Stichen kommen würden - falls wenigstens ein paar von ihnen die blutige Schlacht überlebten. Aber lange würde die Suche wahrscheinlich nicht dauern. Wenn es ihm gelang, sich eine Stunde lang vor den Suchern zu verbergen, war er so gut wie in Sicherheit.
    Als er die Plattform etwa zur Hälfte erreicht hatte, flog er eine weit ausholende Kurve und ging schließlich wieder auf Gegenkurs. Über ihm glänzten die Sonnenlampen, die die Landefläche in silbriges Licht tauchten.
    Dort, wo sich die vordersten Gebäude über der Plattform zu wölben begannen, steuerte Pankha-Skrin die Scheibe in die Höhe. Er hielt sich stets in der Nähe der Gebäudewand, weil er nicht wußte, wie dicht die Luftschicht war, die den Asteroiden umgab.
    Die Wand, an der er sich entlangbewegte, war fensterlos und zunächst ungegliedert. Die Scheibe ließ zwei Sonnenlampen unter sich zurück und gelängte schließlich in einen Bereich, in dem die kahle Gebäudewand eine Reihe terrassenförmiger Absätze bildete. Der höchste Absatz hatte eine Breite von annähernd zehn Metern.
    Hier ließ Pankha-Skrin die Scheibe landen. Er befand sich in etwa zwei Kilometern Höhe über der Ebene der Plattform. Wenn er zur Kante der Terrasse hintrat, konnte er die weite Landefläche unter sich sehen.
    Wer aber von unten heraufblickte, der wurde von den beiden Sonnenlampen geblendet, an denen der Quellmeister vorbeigeflogen war.
    Pankha-Skrin begann zu warten.
    Es wa.r märchenhaft still ringsum.
    Aus der Tiefe kam kein Laut. So wild dort unten die Schlacht auch wogen mochte: zwei Kilometer vermochte der Lärm nicht zu überbrücken.
    Eine Stunde verging. Unten hatte sich bislang nichts gerührt. Jetzt aber sah Pankha-Skrin eine Schar winziger Punkte, die aus dem Werftgelände hervordrangen und sich auf der Landefläche verstreuten. Der Kampf war beendet. Der Sieger hatte erkannt, daß er der Beute beraubt worden war, und schickte sich an, nach ihr zu suchen.
    Aus der Entfernung konnte Pankha-Skrin nicht erkennen, welcher Gruppe die Sieger angehörten. Er konnte nur hoffen, daß die schiefäugige Salsaparu die Auseinandersetzung lebend überstanden hatte.
    Denn von allen Zaphooren, die an der Oberfläche lebten, war ihm Salsaparu die liebste.
    Er wandte sich um - und stutzte.
    Denn hinter ihm war geräuschlos eine Gestalt aufgetaucht, ein Zaphoore zweifellos, ein Mann fortgeschrittenen Alters, von mittlerer Größe und stämmig gebaut. Er hatte kurz geschnittenes Haar, in dem unter stumpfem Grau eine Spur Silber hervorschimmerte. Der Fremde schien frei von den Folgen jener Serie von Mutationen zu sein, die aus vielen Zaphooren pseudo-humanoide Gestalten gemacht hatten. Als er sich jedoch bewegte, sah Pankha-Skrin, daß er humpelte. „Wer bist du?" fragte der Quellmeister. „Man nennt mich den humpelnden Tantha", antwortete der Mann. „Ich hoffe, ich habe dich nicht erschreckt."
    „Ich bin nicht so leicht zu erschrekken", entgegnete Pankha-Skrin. „Wohnst du hier?"
    „Nein. Ich habe nach dir gesucht und bin dir, als ich dich fand, vorsichtig gefolgt."
    „Du - mir? Zu welchem Zweck?"
    „Ich hörte, du seist an den alten Legenden der Zaphooren interessiert.
    Ich wollte dich fragen, ob du die Sage von Arqualovs Donnermeister kennst."
    Ein wenig verwundert antworte der Quellmeister: „Ich habe noch nicht viel von ihm gehört, außer daß er manchmal Erschütterungen erzeugt, die ...."
    Er unterbrach sich mitten im Satz und richtete die Sehwerkzeuge auf den humpelnden Zaphooren. Ein Gedanke war ihm plötzlich gekommen. „Vielleicht wenn du mir den Namen des Donnermeisters nennst", schlug er vor. „Es kennt ihn fast niemand", behauptete der humpelnde Tantha. „Er hieß Parlukhian."
    Pankha-Skrin sah den Zaphooren lange und
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