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0902 - Das Mädchen und die Loower

Titel: 0902 - Das Mädchen und die Loower
Autoren: Unbekannt
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Howatzer sprang plötzlich von seinem Platz hoch. „Sie haben mir sehr geholfen, Therakides", sagte er. Und zu dem Psychologen Stefen Commer meinte er: „Sie können jetzt mit Ihrem Rekonditionierungsprogramm beginnen, wenn Sie wollen. Ich benötige den Cheftender vorerst nicht mehr."
    „Warum diese plötzliche Eile?" wunderte sich Commer. „Und wohin wollen Sie?"
    „Ich werde mich beim Kloster Megiste Lawra auf die Lauer legen", erwiderte Bran Howatzer. „Vielleicht taucht Boyt Margor dort auf, wer weiß."
    Ohne eine weitere Erklärung verließ er das Hauptquartier in Ouranopolis und bestieg einen der bereitstehenden Schweber, mit dem er zum anderen Ende der Halbinsel flog.
    Nach dem Start setzte er sich sofort mit seinen Gefährten Dun Vapido und Eawy ter Gedan in Verbindung.
    Eawy ter Gedan war im Grunde ihres Herzens eine Frohnatur, die das Leben von der heiteren Seite nahm. Nur wenn es um Boyt Margor ging, verstand sie keinen Spaß. Und da sie sich in letzter Zeit sehr viel mit dem Gäa-Mutanten beschäftigen mußte, hatte sie wenig Grund zum Lachen.
    Sie war neunzehn Jahre alt, fast 1,75 groß und schlank und trug das kupferfarbene Haar entgegen der terranischen Mode lang. Ihr dunkler Teint und die großen, mandelförmigen Augen verliehen ihr etwas Exotisches.
    Sie war nicht nur eine Schönheit, sondern besaß auch die Fähigkeit, nicht kabelgebundene Funksprüche jeglicher Art empfangen und teilweise auswerten zu können.
    Diese Fähigkeit verlieh ihr den Beinamen „das Relais". Und zweifellos war ihr PSI-Talent auch der Grund dafür, daß Boyt Margor einst versucht hatte, gewaltsam in ihre Intimsphäre einzubrechen. Seit damals haßte sie ihn abgrundtief. „Ich habe den Sender gleich", sagte Eawy mit entrückter Stimme.
    Sie war voll konzentriert, während sie sich im Licht von Vapidos Scheinwerfer einen Weg durch das Unterholz des Berghanges bahnte. Hinter dem über 1,90 Meter großen, hageren Gäa-Mutanten mit dem mürrischen Pferdegesicht kam noch eine dritte Person. Es war ein Mann, fast so groß wie Vapido, nur viel muskulöser und mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Er wirkte stets irgendwie steif und vergaß in keiner Lebenslage seine soldatische Haltung.
    Er hieß Valdo Susper und war 24 Jahre alt. „Als mich Carl Defroster anwarb, dachte ich eigentlich, daß ich für den Untergrundkampf gegen die Loower eingesetzt werden sollte", sagte er. „Im weiteren Sinn stimmt das sogar", erwiderte Vapido. „Aber was hat dieser geheimnisvolle Mr. Margor mit den Extraterrestriern zu tun?"
    „Margor ist der Stein des Anstoßes", sagte Vapido. „Seinetwegen könnte es zwischen unseren beiden Völkern zum Krieg kommen."
    „Dann fegen wir die Loower doch aus dem Solsystem!"
    „Still jetzt!"
    Vapido sah, wie Eawy anhielt und sich nach etwas bückte. Sie hob eine hühnereigroße Kapsel hoch und sagte: „Das ist der Sender, dessen Signale ich empfangen habe. Mal sehen ...
    Aha! Es handelt sich tatsächlich um eines der Miniaturtonbandgeräte mit Peilsender, wie Margor sie überall auf Athos hinterläßt. Ich kann nichts Verdächtiges daran entdekken, so daß wir die Tonbandaufzeichnung gefahrlos abhören können."
    Eawy schaltete das Miniaturgerät ein. Gleich darauf war Margors Stimme zu hören. Ohne Einleitung zählte er eine lange Reihe von Gegenständen auf, darunter eine Lufterneuerungsanlage, Druckluftbehälter, positronische Bausätze, ein Sortiment von Arbeitsanzügen, chirurgische Instrumente und Medikamente, Beleuchtungskörper, Vitaminpräparate, Gegensprechanlagen, Laborausrüstungen und so fort.
    Eawy schaltete das Gerät nach einigen Minuten aus. „Ich glaube kaum, daß wir auf diesem Band etwas Neues hören", sagte sie. „Du kannst es dir später in aller Ruhe anhören, Dun."
    Sie reichte Dun Vapido die Kapsel, und er steckte sie ein. „Wir wissen jetzt, auf welche Weise Margor seine Befehle an die Parätender von Athos übermittelt", fuhr sie fort. „Aber was geschieht mit den beladenen Containern? Holt Margor sie selbst ab? Und wohin werden sie gebracht?"
    „Vielleicht ist alles nur ein Täuschungsmanöver", meinte Vapido. „Aber du glaubst selbst nicht recht daran?" fragte Eawy. „Für ein Täuschungsmanöver erscheint mir alles zu aufwendig", gab Vapido zu bedenken, der in erster Linie ein PSI-Analytiker war, mit einer überragenden Kombinationsgabe.
    Außerdem besaß er noch die hyperpsionische Fähigkeit des Wettermachens. „Wenn Margor eine falsche Fährte legen
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