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0902 - Das Erbe der Hölle

0902 - Das Erbe der Hölle

Titel: 0902 - Das Erbe der Hölle
Autoren: Christian Schwarz
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Spürst du es nicht?«
    »Nein. Aber du hast in diesen Dingen die besseren Instinkte.« Lings Hand fuhr nun ebenfalls zum ihrem Schwert.
    »Ja. Und ich sage dir, dass sich etwas zwischen den Säulen bewegt. Es nähert sich uns. Wir müssen auf der Hut sein.«
    »Soll ich die anderen warnen, Tigora?«
    »Ja, warne sie. Aber sie dürfen wie abgesprochen erst auf mein Zeichen los schlagen.«
    Ling ging betont gleichgültig zu den Säulen, an denen sich die Kriegerinnen postiert hatten. »Aufpassen«, flüsterte sie ihnen zu.
    Neben einer Säule bewegte sich etwas. Ein Schemen trat aus den Schatten. Die Amazonen rissen ihre Bögen und Schwerter hoch und legten die gefährlichen magischen Pfeile auf die Sehnen. Verblüfft erkannten sie, dass es sich um einen Menschen handelte. Einen Mann von großer, hagerer Statur. Einen Chinesen! Im ersten Moment glaubte Tigora, Fu Long, den Vampir, Lucifuge Rofocales Killer, vor sich zu haben. Aber der war es nicht.
    Wer aber dann? Tigora besaß nicht den Hauch einer Ahnung, denn die Fürstin der Finsternis hatte sie nicht in die Hintergründe eingeweiht. Sie wusste weder, was sie hier taten, noch, um wen es sich bei diesem Kerl hier handeln könnte. Da Menschen im Allgemeinen aber keinen panischen Schrecken in ihr auslösten, ließ Tigora den Bogen ganz leicht sinken.
    Das Gesicht des Chinesen verwandelte sich unversehens in eine Flammenhölle. Es war kein Mensch!
    Bevor eine der Amazonen auch nur reagieren konnte, raste eine mächtige Flammenwand auf sie zu. Mit schrillen Schreien verschwanden sie in der tobenden Hölle.
    ***
    »Es gibt Dämonen in der Hölle, die fast so schwach wie Menschen sind«, sagte Svantevit verächtlich, als er an den schwarz verbrannten Körpern der Amazonen vorbei schritt. »Das werde ich ändern, denn jeder Dämon, der mir dient, muss eine gewisse Stärke haben. Dann wird es uns ein Leichtes sein, weitere Welten zu erobern, auf denen intelligentes Leben existiert. Denn ich habe unersättlichen Hunger auf intelligentes Leben, in dem kein schwarzes Blut fließt.«
    Wie von der Viper geraten, hatte Svantevit nicht alle Amazonen getötet. Ein paar von ihnen waren lediglich von seinem Flammenatem gestreift worden und wälzten sich nun stöhnend, mit mittelschweren Verbrennungen, auf dem Boden.
    Die Flammenfratze stieß die Tür auf und betrat den Raum dahinter. Die Viper hatte sich um das rechte Bein geschlungen. Ein schmaler Gang führte in eine riesige Halle. Beide sahen sich um.
    Inmitten der Halle schwebte, ungefähr zwanzig Meter im Durchmesser, ein Stück Weltraum. So jedenfalls sah es auf den ersten Blick aus. Leuchtend schwarze Nebel wallten in dem Gebilde, dessen Ränder nicht fest waren, sondern sich in ständigem Zerfließen befanden. Immer wieder schossen dünne, schwarze Fäden hervor, zogen sich aber sofort wieder in den Schutz des Gebildes zurück. Es strahlte eisige, unangenehme Kälte aus, die das Duo bis hierher spürte. Eine breite Treppe, die aus 98 Stufen bestand und kurz vor der Schwarzen Gruft endete, wurde von steinernen Statuen flankiert, die mit Speeren bewaffnete Echsenwesen darstellten.
    »Das sind Tanaar«, kommentierte die Viper. »So haben sie einmal ausgesehen. Sie sind in der Schwarzen Gruft geboren worden.«
    Svantevit antwortete nicht. Stattdessen huschte er so schnell, dass keines Menschen Auge ihn hätte verfolgen können, die Stufen hoch, vorbei an den steinernen Tanaar. Vor der Gruft hielt er an. Sofort spürte er ein Ziehen und Zerren, dem er nur mühsam widerstehen konnte. Die Gruft versuchte, ihn zu sich zu holen!
    Die Viper klammerte sich unwillkürlich stärker an. Auch sie konnte dem Sog kaum widerstehen. »Schau hinein in das schwarze Wabern«, sagte sie und ihre Stimme klang seltsam verzerrt. »Dort, ziemlich weit links, siehst du die Gestalt?«
    »Ja, ich sehe sie. Ist das Stygia?«
    »Natürlich ist sie es. Lass dich nun hineinziehen in die schwarze Sphäre, Svantevit, und schwebe zu ihr hinüber. Wenn du sie erreichst, wird die Fürstin der Finsternis vollkommen schutzlos sein, denn sie kämpft noch immer mit den enormen magischen Kräften. Reiße ihr einfach den Kopf ab und das Problem wird ein- für allemal gelöst sein. Du musst dann den Thron des Ministerpräsidenten nur noch besteigen. Ich rate dir zudem, Stygias Schädel auf die Thronlehne zu spießen, als ewiges Zeichen deiner Unbesiegbarkeit und Stärke.«
    »Das werde ich tun. Und nun verlass mich, Viper. Ein wenig werde ich mich konzentrieren müssen,
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