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09 - Die Weltuntergangs-Maschine

09 - Die Weltuntergangs-Maschine

Titel: 09 - Die Weltuntergangs-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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konnte. Dallocchio hoffte, dass ihm sein Allerweltsgesicht als Tarnung genügen würde. Er hatte keine hervorstechenden Merkmale, weder Bart noch Glatze oder rotes Haar.
    »Gehen Sie noch etwas näher heran, Signorina Schultheiß«, bat er die Studentin.
    Sie machte ihre Sache gut. Schlenderte an den dreien vorbei. Dass der Mann in der braunen Kutte ihr kurz nachzuschauen schien, mochte Dallocchio sich einbilden. Mit einem kurzen Nicken gab die Studentin ihm schließlich über die Distanz zu verstehen, dass sie den »Mönch« neben Don Phantasos als Tom Ericson identifiziert hatte.
    ***
    Tom stutzte.
    »Was hast du?«, fragte Maria Luisa, die ihn schon so gut kannte. Ihr Einfühlungsvermögen war eine der Qualitäten, die Tom an ihr liebte. Aber beileibe nicht die einzige.
    »Hast du das Mädchen gesehen?«, fragte er.
    »Welches Mädchen?« Maria Luisa folgte seiner Blickrichtung.
    »Na, die …« Er schüttelte den Kopf. Jetzt war sie weg. Verschwunden in der vieltausendköpfigen Menge, die den Petersplatz bevölkerte.
    »Was war mit ihr?«, fragte Maria Luisa.
    »Sie kam mir bekannt vor.« Er überlegte kurz, wo er das Gesicht hintun sollte. Er hatte nur einen kurzen Blick darauf erhascht. Dann fiel es ihm ein. »Das Mädchen von gestern, aus der Nekropole. Das könnte sie gewesen sein.«
    Und automatisch sprangen seine Gedanken zu Dallocchio. Er sah sich um, ließ den Blick wandern.
    Don Phantasos schien seine Gedanken zu lesen. »Ich sehe ihn nicht«, verkündete er aus der Höhe herab. »Aber das ist kein Wunder bei der Visage.«
    Tom nickte. Bruno Dallocchio hatte eines jener Gesichter, die man sah und noch im selben Moment schon wieder vergessen hatte.
    Er spürte die mächtige Hand des Padres auf der Schulter. »Du bist nervös, das ist verständlich, aber wahrscheinlich auch alles«, versuchte Christofides ihn zu beruhigen.
    Es gelang ihm nicht. »Lasst uns erst mal ins Kloster zurückgehen«, schlug Tom vor.
    Das dumme Gefühl, das ihn befallen hatte, folgte ihm wie ein Schatten.
    ***
    » Ah, caca!«
    Jandro zog einen Flunsch.
    Die Teile passten zusammen, aber sie wollten einfach nicht halten. Und dabei hatte er noch nicht einmal viel mehr als zehn der insgesamt vierzig Stücke verbaut.
    Er ordnete sie auf dem Tisch vor sich neu an, breitete sie aus, verschob das eine hierhin, das andere dorthin. Immer auf der Suche nach der Reihenfolge, der Ordnung.
    Wobei es ihm in diesem Fall nicht einmal nur darum ging. Er fand die Bauteile dieses ungewöhnlichen Puzzles höchst faszinierend.
    Sie waren schön . So etwas hatte Jandro noch nie gesehen, weder in dieser Form noch in diesen Materialien, die er gar nicht alle kannte. Gold und Kristall waren darunter, ein anderes sah aus wie grüner Stein; kein Wunder, dass der Koffer ziemlich schwer gewesen war.
    Sie einfach nur anzusehen, zu bestaunen, machte Jandro jedoch nicht auf Dauer glücklich. Schließlich überwog doch wieder sein Verlangen nach Ordnung.
    Er versuchte es von neuem. Steckte erst zwei Teile zusammen, die nur zusammengehören konnten. Dann ein drittes dazu. Auch das passte seiner Form nach genau an diese Stelle. In Verbindung mit einem vierten und fünften Bauteil entstand eine Halbrundung, die sich in Form und Größe genau in Jandros offene Hand schmiegte.
    Immer noch erkannte Jandro, welche Teile als Nächste in die Konstruktion gehörten. Mehr noch, er konnte sogar sehen, was alle vierzig Stücke zusammen für eine Form ergeben würden.
    Eine Kugel. Ungefähr so groß wie ein Fußball.
    Aber sie blieben nicht aneinander haften!
    Noch bevor sich die Kugelform auch nur annähernd erahnen ließ, fielen die Teile wieder auseinander.
    Jandro überlegte, ob es einen Leim gab, mit dem man sich behelfen musste. Aber der Koffer enthielt nichts dergleichen. Darin hatten nur die vierzig Einzelteile Platz gefunden. In der festen Schaumstoffpolsterung, die beide Kofferhälften ausfüllte, gab es Aussparungen, in die die einzelnen Teile genau hineinpassten.
    Allerdings …
    Vor dem Auge in Jandros Kopf, mit dem er Dinge sah, die nicht jeder sehen konnte, fügten sich die vierzig kunstvoll gefertigten Bauteile zusammen und ergaben die Kugelform. Nur darin , mitten drin in dieser Kugel, da fehlte etwas …
    Etwas, das eine ganz besondere Form hatte, eine ganz merkwürdige Form.
    Jandro kannte sie trotzdem. Und mehr noch, er wusste , welches fehlende Teil in die Kugel hineingehörte und hoffentlich für Ordnung sorgen würde, dafür, dass die Teile in ihrer

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