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0896 - Das Licht der Wurzeln

0896 - Das Licht der Wurzeln

Titel: 0896 - Das Licht der Wurzeln
Autoren: Volker Krämer
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Sofakante.
    »Sie lebt noch, glaubt mir. Wenn Vinca schnell kommt, dann kann er sie noch retten. Aber er muss sich beeilen.«
    Millisan und Rola blickten einander lange an. Dann zuckte die Leiterin die Schultern.
    »Also warten wir. Was sonst sollten wir auch schon machen?«
    ***
    Doktor Artimus van Zant, Physiker aus den Südstaaten der USA, war ein Mann, der sich selbst für einen absoluten Durchschnittstyp hielt. Er war in seinem Beruf ein Ass, okay, das sagte er zwar nicht selbst, doch wenn andere es stets betonten, dann wehrte er sich auch nicht dagegen. Zusätzlich war er ein Tüftler und Schrauber, wie man kaum einen zweiten finden mochte. Er hatte eine gescheiterte Ehe hinter sich, mehr als eine Beziehung war ihm durch die Finger geronnen wie feiner Sand. Er war groß, stattlich - eher übergewichtig, doch er bezeichnete dieses Problem lieber als »Unterschlank-Syndrom«. All dies hatte so gestimmt - hatte mehr oder weniger gepasst.
    Bis zu dem Tag, als er durch Tendyke Industries , seinen Arbeitgeber, Kontakt zu Professor Zamorra und dessen Team bekommen hatte. Was da genau abgelaufen war, konnte er heute auch nicht mehr sagen, doch mit einem Mal war er Techniker und sogar Pilot eines Raumschiffs, das von einem längst nicht mehr existierenden Volk aus dem All gebaut worden war. Er schlug sich mit Teufeln, Vampiren und Dämonen herum. Eine sterbende Frau, die er sehr geliebt hatte - Khira Stolt - pflanzte in ihn Fähigkeiten ein, die er bis heute noch nicht vollkommen begriffen und angewendet hatte. Schlussendlich erwählte ihn die Wächterin der weißen Stadt Armakath zu ihrem Krieger, was ihm erneut Fähigkeiten einbrachte, die schier unglaublich erschienen.
    Artimus van Zant - der Superheld!
    Nein! Und noch mal ein Nein, denn das war er nicht, hatte er nie werden wollen.
    Seit er den Trust no tears gegründet hatte, wurde ihm nahezu täglich immer klarer, dass die Arbeit mit Kindern ganz sein Ding war. Und als no tears in Gefahr geriet, da war er nicht da gewesen. Sein Rückzug vom Heldenjob war also nur konsequent. So kaute er sich das Tag für Tag selbst vor… und irgendwann würde er es vielleicht auch glauben können. Bis dahin musste er sich halt von diesem wahnsinnigen Leben an der Seite von Zamorra und den anderen langsam entwöhnen.
    Und was tat er jetzt hier?
    Erneut setzte er sein Leben aufs Spiel, doch in diesem Fall fragte er nicht danach, denn Zamorra hätte für ihn ohne zu zögern das Gleiche getan. Maiisaro hatte ihr Dilemma erklärt: »Ich selbst kann für euren Freund nichts tun. Phase zwei - Ruhe entzieht sich meinem Einfluss. Ich kann dort nicht aktiv werden, sondern ausschließlich regenerieren. Aber ich kann einen von euch dorthinschicken. Und mehr noch.« Sie trat ganz nahe an van Zant heran, so dass sich ihre Körper beinahe schon berührten. Ihr Kinderlächeln erschien dem Physiker mit einem Schlag sehr erwachsen.
    Sie legte beide Hände auf Artimus' Brust. »Ich gebe dir ein wenig von meinem Licht, denn so wirst du den Ausweg immer finden können.«
    Van Zant spürte, wie Licht und Wärme ihn durchfluteten. Verstört und irritiert trat der Physiker einen Schritt zurück. »Und wie finde ich Zamorra?«
    »Die Bilder werden dich führen. Sie erzählen ihre Geschichten nacheinander - immer nur eins von ihnen ist aktiv. So habe ich es zumindest empfunden. Pass auf, Krieger von Armakath. Verliere dich nicht in ihnen. Sie sind Verführer, die zum Bleiben einladen. Und nun geh. Wir warten hier auf dich.«
    Van Zant fragte sich noch, wie er den Einstieg in diese Phase denn finden sollte, da verschwamm wieder einmal alles um ihn herum. Was er vorfand, das war absolute Stille und nur vereinzelte Schemen, die flüchtig an ihm vorüberhuschten. Doch die Schemen wurden mit jedem verstreichenden Augenblick deutlicher und klarer. Überwältigt beobachtete Artimus die Besiedlung von fernen Planeten, sah wie Magier Flussläufe umlenkten, weil deren Hochwasser große Gefahr für die Siedler gebracht hätten; er sah Tiere hoch wie Berge, die ganze Ansiedlungen zertrampelten, sah, wie neues Leben geboren wurde, wie altes endete.
    Doch er sah auch Gewalt und Kriege, die das Land blutrot färbten. Der Wandel geschah langsam, zunächst kaum wahrnehmbar, doch irgendwann war es nicht mehr zu übersehen. Dunkelheit hielt Einzug. All die Welten, besiedelt und lebensfreundlich gestaltet, sie kippten vom Licht in die Schwärze. Die Gewalt nahm zu.
    Und dann konnte Artimus van Zant sehen, wie die Siedler
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