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0882 - Reise in die Hölle

0882 - Reise in die Hölle

Titel: 0882 - Reise in die Hölle
Autoren: W.K. Giesa
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Stellen behandelt, als die junge Frau endlich die Augen öffnete und anfing zu sprechen. »Wer sind Sie? Gehören Sie auch hierhin?«
    Zamorra setzte sich in einen drehbaren Sessel und wandte sich der Unbekannten zu.
    »Wenn Sie wissen wollen, ob wir Höllenwesen sind - nein, das sind wir nicht.«
    Die junge Frau ließ ihren Blick unruhig durch den Kommandoraum schweifen. Sie konnte mit der Umgebung offensichtlich nichts anfangen. »Wer sind Sie dann?«
    Zamorra stellte sich und die anderen vor und versuchte, kurz zusammenzufassen, was sie hierher gebracht hatte. Das war nicht einfach, denn er wollte die junge Frau nicht überfordern - es war klar, dass sie schon genug mitgemacht hatte.
    Sie schien die Eröffnungen jedoch gelassener hinzunehmen, als er vermutet hatte und schien sich mehr für die Flasche Wasser zu interessieren, die Nicole ihr hinhielt. Sie trank durstig.
    »Sie sind also durch einen unglücklichen Zufall hierhin geraten«, sagte sie dann. »Da geht es Ihnen wohl so ähnlich wie mir.« Sie begann stockend zu erzählen. Dabei sah sie keinen der anderen Anwesenden an. So entgingen ihr die zunehmend sorgenvollen Blicke, die Nicole und Zamorra sich immer wieder zuwarfen, je mehr sie von Carries Geschichte hörten.
    Als Carrie Ann Boulder erschöpft geendet hatte, sagte ein paar Minuten lang keiner ein Wort.
    »Ja, ich weiß«, fuhr Carrie unglücklich fort. »Es hört sich wirklich unglaublich an, aber ich hoffe doch, dass gerade Sie mir glauben. Sie und - und dieses… dieses Schiff machen auf mich den Eindruck, als wären Ihnen solche Geschehnisse nicht unbekannt. Aber andererseits kann ich ja froh sein, dass ich gerade Sie getroffen habe, denn wenn Sie mit diesem Schiff von hier verschwinden können, dann bin ich ja gerettet. Sie glauben gar nicht, wie froh ich darüber bin!« Sie sah wirklich erleichtert aus und Nicole konnte sehen, dass ihr Tränen in die Augen getreten waren.
    »Das ist schon wahr«, antwortete Zamorra zögernd. »Wir wissen, wovon Sie reden und unser Schiff wird wohl auch die Schwefelklüfte verlassen können - oder zumindest die Dimension, in der die Schwefelklüfte angesiedelt sind. Und genau da liegt das Problem.«
    Carrie runzelte die Stirn und sah den Meister des Übersinnlichen beunruhigt an. »Was meinen Sie damit?«
    Zamorra druckste noch ein wenig herum. Es fiel ihm nicht leicht, das zu sagen, was gesagt werden musste. Doch er nahm sich zusammen. Es musste sein. Es war schlimmer, dieser schönen jungen Frau, die das Leben offenbar noch vor sich gehabt hätte, die Wahrheit zu verschweigen.
    »Nun, Sie haben, wenn ich Sie richtig verstanden habe, mit Vassago einen Pakt geschlossen, stimmt das?«
    »Nun… ja.«
    »Und er hat seinen Teil des Pakts eingehalten?«
    »… Ja, das hat er. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Nun, Sie haben ihm, so gut ich das auch verstehen kann, Ihren Teil der Abmachung verweigert. Die Gesetze des Multiversums sind da eindeutig. Sie gehören ihm. Niemand kann Sie hier aus der Hölle befreien.«
    Carrie war kreidebleich geworden und versuchte die Worte, die Zamorra gerade gesagt hatte, zu verstehen. »Soll das heißen… soll das heißen, Sie wollen von mir, das ich ein Kind von so… von diesem Dämon kriege? Was für Menschen sind Sie eigentlich? Sagen Sie mir doch einfach, wenn Sie mich nicht mitnehmen wollen!«
    Carrie versuchte aufzuspringen, doch Nicole hielt sie sanft fest und rückte sie wieder auf den Sessel.
    Sie warf Zamorra einen kurzen Blick zu und versuchte Carrie, die jetzt am ganzen Leib zitterte, wieder zu beruhigen. »Es geht hier gar nicht darum, was wir wollen. Natürlich werden wir versuchen, Ihnen zu helfen. Aber Zamorra hat recht, wir werden wahrscheinlich nichts tun können.«
    »Aber - aber es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, irgendeine!« Carries Stimme überschlug sich fast. Tränen liefen ihr über die Wangen, doch sie schien es nicht zu merken. Ihre Augen wanderten nervös und ängstlich zwischen Zamorra und Nicole hin und her.
    Wieder schwiegen die beiden Dämonenjäger ein paar Sekunden. Es kam so oft vor, dass Teenager oder auch Erwachsene aus Dummheit oder Naivität eine Dämonenbeschwörung vornahmen, ohne die Folgen so einer magischen Anrufung auch nur annähernd absehen zu können. Und war der Beschworene Dämon erst einmal aufgetaucht, gab es für diese naiven Menschen keine Chance mehr, der Hölle, die die unsterbliche Seele erleiden musste, zu entkommen.
    Hier war es wohl genauso gewesen. Vier Teenager,
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