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0882 - Reise in die Hölle

0882 - Reise in die Hölle

Titel: 0882 - Reise in die Hölle
Autoren: W.K. Giesa
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einfach so einen Menschen, also erzähl mir keine Märchen. Also, für welchen Dämon hast du sie entführt?«
    Der Irrwisch starrte furchtsam auf das Amulett auf Zamorras Brust. Er hatte keine Ahnung, was es vorstellen sollte, doch er spürte die fürchterliche Kraft, die davon ausging. Mit dem Ding war nicht zu spaßen, das ahnte er, auch ohne es jemals in Aktion gesehen zu haben.
    »Ich weiß nur, was die Menschin mir erzählt hat. Sie wollte vor einem Dämon fliehen und weil ich sie nett finde, habe ich ihr geholfen.«
    »Was war das für ein Dämon?«
    »Das war Vassago! Jedenfalls hat sie das gesagt. Er hat sie dann aber allein gelassen, weil er Angst vor einer Silberscheibe hatte. Vielleicht war es deine Silberscheibe, die, die du da um den Hals hast, Mensch!«
    »Vassago also!«, sagte Nicole, die die ganze Zeit zugehört hatte, da das Mädchen auch weiterhin nicht ansprechbar war, verblüfft. »Ich dachte immer, der wäre nur noch daran interessiert, sein Punktekonto bei der guten Seite aufzubessern. Scheint aber so, als hätte er sich das noch einmal anders überlegt.«
    Zamorra zuckte mit den Achseln. »Na, wir werden mal sehen, ob wir das Mädchen hier zum Reden bringen können. Bring sie doch schon einmal zum Spider zurück.«
    Nicole nickte wortlos und half der völlig erschöpften jungen Frau, auf die Beine zu kommen.
    »Na gut«, knurrte Zamorra. »Wir nehmen die junge Frau jetzt mit uns. Und du verschwindest am besten. Wehe, du warnst jemanden, dass wir hier sind!« Zamorra hob sein Amulett und hielt es in Richtung der leuchtenden Felsnische.
    Der Irrwisch schüttelte entsetzt den Kopf und versprach es.
    ***
    Zamorra und Nicole machten sich wieder auf den Weg zurück zum Spider. Hier draußen war zunächst alles ruhig und so wollten sie es zunächst auch belassen.
    Obwohl Valentin Kobylanski versprochen hatte, den Schattenschirm in der Zeit zu reparieren, in der der Meister des Übersinnlichen und seine Partnerin die Gegend erkundeten, gingen Zamorra und Nicole das letzte Stück bis zum Spider rückwärts, während sie der halb bewusstlosen jungen Frau die Augen zusätzlich zuhielten, damit sie nicht unversehens einen Blick auf das Raumschiff der Meeghs werfen konnte.
    Zurück in der Kommandozentrale fanden die beiden Aartje-Vaneiden und ihren Pilotenkollegen immer noch mit der Reparatur der Energieleitungen beschäftigt.
    »Wie sieht's aus, ihr beiden?«, fragte Zamorra ein wenig besorgt. Jetzt, wo sie diese junge Frau an Bord genommen hatten, war ihm besonders um einen schnellen Abflug aus den Schwefelklüften zu tun.
    Aartje schob sich die Schutzmaske vom Gesicht. »Gut! Es sind weniger Leitungen beschädigt als gedacht. Wenn du wirklich weißt, wie man hier aus der Dimension der Hölle wieder in unsere kommt, dann brauchen wir vielleicht nicht einmal den Überlicht antrieb. Dann brauchen wir nur noch ungefähr eine Stunde, dann sind wir soweit, dass wir wieder starten können.«
    »Nein, den Überlichtantrieb könnt ihr dann bei Tendyke Industries fachmännisch reparieren.«
    »Hey!«, klang es dumpf unter einer der Konsolen her. Valentin Kobylanski war beleidigt. »Unsere Arbeit ist in jedem Fall professionell. Hast du das nicht gesehen? Der Schattenschirm funktioniert auch schon wieder.« Er tauchte unter seiner Arbeitsfläche auf, um Zamorra einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen.
    »Ja, schon gut«, winkte Zamorra belustigt ab.
    »Aber sag doch mal, was oder besser wen habt ihr denn da mitgebracht?«
    Nicole hatte die schöne Unbekannte in den Kommandosessel bugsiert und war gerade dabei, ihre zahllosen Schrammen und kleinen Wunden zu verarzten, mit denen die junge Frau übersät war.
    Zamorra kam jetzt zum ersten mal dazu, sie näher zu betrachten. Sie gab wirklich ein Bild des Jammers ab. Die spärliche Kleidung war zerrissen und schmutzig und schien ihr schweißfeucht am Körper zu kleben. Die blonden Haare hingen ihr strähnig ins attraktive Gesicht, das deutliche Spuren von den furchtbaren Erlebnissen trug, die sie wohl in der letzten Zeit durchgemacht hatte.
    Eine Weile sagte keiner ein Wort, selbst den beiden Spider-Piloten war das Mitleid mit der kläglichen Gestalt anzusehen, die da im Sessel hing. Schließlich, weil die junge Frau kein Lebenszeichen von sich gab, als ab und zu zu stöhnen, wenn Nicole wieder ein wenig Jod auf eine offene Wunde träufelte, wandten sich Aartje und Valentin verlegen wieder ihrer Arbeit zu.
    Nicole hatte bereits einen Großteil der Kratzer und blutenden
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