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0880 - Gegner im Dunkel

Titel: 0880 - Gegner im Dunkel
Autoren: Unbekannt
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Männer wahnsinnig geworden zu sein. Da allgemeine Alarmbereitschaft für das ganze Schiff bestand, waren die Handwaffenschränke geöffnet worden, ohne daß die Strahler verteilt wurden. Das wurde erst bei der nächsthöheren Alarmstufe geschehen.
    Die beiden Techniker erhoben sich wie auf Kommando von ihren Plätzen, gingen zu ihrem Schrank und bewaffneten sich mit Impulsstrahlern, die sie sofort entsicherten und das Feuer auf die Kontrollanlage eröffneten.
    Die übrigen Techniker blieben wie erstarrt in ihren Sesseln sitzen, und es dauerte lange Sekunden, ehe sie fähig waren, auf die unerwartete Gefahr zu reagieren.
    Die beiden Meuterer schossen nicht auf ihre Kollegen, sondern nur auf die technische Einrichtung. Leitungen zerschmolzen und Kurzschlüsse setzten wiederum andere Leitungen in Brand. Die automatische Löschanlage schlug Alarm und begann mit ihrer Arbeit.
    Die spontane Meuterei begann in allen Teilen des Kreuzers gleichzeitig und ohne jede Absprache. Dieser Umstand machte sie um so gefährlicher. Gegenteilig wirkte sich zum Glück die Tatsache aus, daß sie in jeder Hinsicht völlig ohne jede Koordination verlief.
    Tifflor ahnte beim Eintreffen der ersten Meldungen, wer hinter dem Aufstand steckte. Der Fall des Navigators Ben Gadas spielte ihm die Antwort in die Hand. Der Gegner im Dunkel, die Organisation, die mit parapsychischen Mitteln arbeitete, griff an.
    Gleichzeitig fast erreichte ihn die Information, daß die Space-Jet beschleunigte und in sicherer Entfernung Warteposition bezog. Diese Entfernung war groß genug, um eine schnelle Flucht in den Linearraum zu ermöglichen, sobald eine Verfolgung einsetzte. Das war auch der Grund, warum Tifflor keine Verfolgung anordnete.
    Sein Hauptaugenmerk galt nun Harno, der sich immer weiter von dem Kreuzer entfernte und sich dem Saqueth-Kmh-Helk entsprechend näherte.
    Im Schiff selbst begann der interne Kampf gegen die unfreiwilligen Meuterer...
     
    *
     
    Das Gehirn des Kampfroboters registrierte die Annäherung einer undefinierbaren Energiezusammenballung.
    Die sofort vorgenommene Auswertung ergab, daß sie keine Gefahr darstellte und ignoriert werden konnte. Anders das winzige Raumschiff, das ohne Warnung angriff, dessen Feuerkraft jedoch nicht ausreichte, die blitzschnell aufgebauten Schutzschirme zu durchbrechen. Ehe das Gehirn in Hinsicht auf die Space-Jet eine Entscheidung traf, ergriff diese die Flucht, nachdem sie das Feuer eingestellt hatte.
    Andere Einheiten tauchten auf, hielten sich aber in einiger Entfernung, so als warteten sie auf weitere Befehle. Sie konnten ebenfalls ignoriert werden.
    Der große Kreuzer allerdings kam näher.
    Der Saqueth-Kmh-Helk war durchaus in der Lage, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Die Hauptaufgabe blieb jedoch noch immer das Einsammeln nachfolgender Fragmente und das Andocken. Früher oder später würde auch das vollbracht sein. Dann hing alles davon ab, welche Anordnung die Loower erteilten.
    Der Kreuzer war nun sehr dicht herangekommen und verringerte seine Geschwindigkeit. Er hielt den Abstand, unternahm aber nichts.
    Der Saqueth-Kmh-Helk bremste ein zu schnell nachfolgendes Fragment mit Prallstrahlen ab und begann mit dem Andockmanöver.
    Wenn alle Berechnungen stimmten, waren es nur noch zwei Fragmente, die sich näherten.
     
    *
     
    Die künstliche Sonne im Ruheraum von Imperium-Alpha oder im Kreuzer machte sich gegen die neue Energiequelle, die Harno entdeckt hatte, wie eine erbärmlich flackernde Kerze gegenüber tausend starken Scheinwerfern aus.
    Noch im Kreuzer auf seinem Kissen ruhend, nahm Harno diese Energie begierig in sich auf und begann mit der Speicherung. Er wußte sofort, daß es sich lediglich um eine Art Abfallstrahlung handelte, die bei der Umwandlung von Hyperraumenergie in normale Energie entstand.
    Es lag Harno nicht daran, die Terraner in dieser heiklen Situation zu verlassen, aber er hielt es für wichtiger, die neu gewonnenen Kräfte sinnvoll einsetzen. Das Geheimnis des Roboters mußte unter allen Umständen gelüftet werden, da sonst die Gefahr nicht beseitigt war. Außerdem wollte er wissen, was hinter der ganzen Aktion der Außerirdischen steckte.
    Solange der Kreuzer das Gebilde nicht angriff, konnte ihm auch nichts passieren.
    Also verließ Harno das Schiff, verhielt sich eine Weile abwartend und glitt dann auf den Kampfroboter zu.
    Er, der die Grenzen des Raumes und der Zeit überwunden hatte, wußte nichts von seiner eigenen Zukunft und seinem endgültigen Schicksal.
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