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088 - Elfentanz und Hexenfluch

088 - Elfentanz und Hexenfluch

Titel: 088 - Elfentanz und Hexenfluch
Autoren: A.F.Morland
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wohin wir kommen.«
    »Also fürs Warten bin ich nicht«, sagte Owen.
    »Ich auch nicht«, stieß Kanter ins gleiche Horn.
    »Es wäre aber denkbar, daß die Gegenseite damit rechnet, daß wir von hier fortgehen«, gab ich zu bedenken. »Wir könnten direkt in eine Falle laufen.«
    »Sitzen wir nicht schon in der Falle?« sagte Kanter.
    »Alles ist besser als warten«, bemerkte Owen.
    »Der Ansicht bin ich auch«, sagte ich. »Welche Richtung?«
    »Was haltet ihr von der da?« fragte Kanter und wies in die Richtung, die er meinte.
    »Kein Einwand«, sagte Al Owen. Er wandte sich an Denise. Mir war inzwischen aufgefallen, daß sie nicht nur seine Sekretärin war. »Wir gehen«, rief er ihr zu.
    Obwohl die Worte nicht an Wendell Aldrich gerichtet waren, fühlte sich dieser ebenfalls angesprochen.
    »Endlich geschieht etwas!« meckerte der Zeitungszar. Wir schenkten ihm keine Beachtung.
    Ich ging vor, hinter mir ging Denise, dann kam Owen, hinter diesem Wendell Aldrich, und das Schlußlicht, mit der Luger in der Hand, bildete Kanter.
    Da ich auf Coor schon schlechte Erfahrungen mit Pflanzen gemacht hatte, riet ich allen, sich auch davor in acht zu nehmen.
    Man konnte nicht wissen, ob nicht eine dieser Pflanzen sich plötzlich als grüner Killer entpuppte.
    Nichts ist unmöglich… Von dieser Überzeugung mußten wir vorläufig ausgehen, bis wir es geschafft hatten, uns ein Bild von unserer neuen Umgebung zu machen.
    Ich rechnete mit vielen Gefahren, die auf uns warteten und die wir meistern mußten. Doch selbst wenn es uns gelang, sämtliche Hürden zu überwinden, blieb noch eine, an der wir scheitern konnten, und das war unsere Rückkehr.
    Wie sollten wir dieses Kunststück fertigbringen?
    Wenn ich mich auf anderen Welten aufgehalten hatte, waren zumeist entweder Mr. Silver oder Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, dabei gewesen.
    Für sie waren Dimensionssprünge nichts Besonderes, und es war ihnen auch möglich, mich mitzunehmen.
    Doch diesmal waren meine Begleiter ausschließlich Menschen. Sehr viel Hilfe war von ihnen nicht zu erwarten, und Wendell Aldrich war - ich sag's nicht gern - überhaupt ein Klotz am Bein.
    Es gibt Dimensionstore, Schächte, die von einer Welt zur anderen führen - auch zur Erde. So ein Tor mußten wir finden. Sie waren nicht immer leicht zu erkennen. Manchmal wurden sie auch bewacht, und es war schwierig, mit heiler Haut an den Wächtern vorbeizukommen.
    Und nicht auszudenken wären die Folgen eines Irrtums gewesen: wenn wir das falsche Tor erwischten und es durchschritten. Dann konnten wir für alle Zeiten in einer unbekannten Welt verschollen sein.
    Ich versuchte positiv und optimistisch zu denken. Es hatte keinen Sinn, schwarzzumalen. Wir mußten Vertrauen in die Zukunft setzen und hoffen. Andernfalls konnten wir gleich das Handtuch werfen.
    Ich entdeckte einen schmalen Pfad, der sich wie eine Ader durch den fremden Wald zog.
    Sicherheitshalber hatte auch ich meinen Revolver gezogen, und ich hoffte, daß mich mein Colt Diamondback im entscheidenden Augenblick nicht im Stich lassen würde.
    Blätter streichelten kühl und klebrig meine Wangen. Manchmal blieb ich an langen Dornen hängen, mußte stehenbleiben und mich davon befreien.
    Obwohl wir nicht sehr schnell gingen, schnaufte der dicke Zeitungszar vernehmlich. Immer wieder wischte er sich mit einem Taschentuch den Schweiß vom Gesicht, doch schon nach einer Minute war er wieder klatschnaß.
    Aldrich schien sich in Schweiß aufzulösen. Er rümpfte die große Knollennase und rief: »Verdammt noch mal, Ballard, wohin führen Sie uns?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, gab ich ehrlich zurück.
    »Das merkt man«, meckerte der Zeitungszar. »Ich habe den Eindruck, wir bewegen uns im Kreis. Hier waren wir doch schon mal.«
    »Das ganz bestimmt nicht«, erwiderte ich. »Aber wenn Sie denken, uns besser führen zu können, können Sie gern die Spitze übernehmen.«
    Er brummte etwas, das ich nicht verstand. Ich ging nicht darauf ein. Es hatte keinen Sinn, sich auf einen Wortwechsel mit diesem Querkopf einzulassen.
    Er würde lernen müssen, daß hier andere Spielregeln galten. Er befand sich nicht mehr in Vancouver. Er würde gründlich umdenken und von seinem hohen Roß heruntersteigen müssen, doch soweit war er noch nicht.
    Im Moment glaubte er noch, der große Wendell Aldrich zu sein, vor dem alle auf dem Bauch zu liegen hatten.
    Wir würden ihn mit der Zeit eines Besseren belehren.
    »Ich hätte mein Haus verkaufen sollen«,
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