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088 - Das Dreigestirn der Hölle

088 - Das Dreigestirn der Hölle

Titel: 088 - Das Dreigestirn der Hölle
Autoren: Dämonenkiller
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Mutter. Ich spüre es. Du bist in Gefahr. Kann ich dir nicht helfen?
    Coco war gerührt.
    Wie denn, Kleines? Wir sind durch Tausende von Kilometern getrennt. Und selbst wenn du bei mir wärst… Was könntest du schon für mich tun?
    Ich weiß nicht… Aber ich muß dir helfen!
    Gut - dann laß uns gemeinsam überlegen, dachte Coco. Sollte sich ihr Kind beschäftigen, dann würde es wenigstens abgelenkt. Und vielleicht würde es den Schmerz lindern, den es empfinden mußte, wenn ihr, Coco, etwas zustieß.

    Es wurde Nacht.
    Coco hatte sich hingesetzt und gegen einen Menhir gelehnt. Sie stellte sich schlafend. Plötzlich meldeten ihre Hexeninstinkte, daß eine Veränderung vor sich ging. Alle Anzeichen sprachen dafür, daß Möbius sie aus seinem Bann entlassen hatte.
    Doch als sie die Augen halb öffnete, mußte sie feststellen, daß Spindel sein Werk vollendet hatte. Coco war keineswegs frei. Der eine Dämon hatte sie nur der Macht des anderen ausgeliefert. Möbius und Spindel hatten die Rollen vertauscht.
    Doch immerhin hatte sie es nur noch mit einem Dämon zu tun.
    Von Möbius fehlte jede Spur. Coco spürte nur die Ausstrahlung des einen Dämons. Sollte sie es riskieren und sich in einen rascheren Zeitablauf versetzen?
    Sie verwarf diesen Gedanken wieder. Spindels magische Fäden hatten alle Langsteine des Menhir-Kreises umspannt. Sie bildeten eine undurchdringliche Wand und ein kuppelförmiges Dach.
    „Jetzt gehörst du mir, du verräterische Hexe", sagte Spindels abscheuliche Stimme durch die Fäden. Er war irgendwo dort draußen, außerhalb des Menhir-Kreises, und bereitete ihre Opferung vor.
    Coco stellte sich weiterhin schlafend.
    „Du brauchst gar nicht so zu tun, als seist du stumm und taub", begann Spindel wieder. „Du wirst die Sprache schon wiederfinden, wenn ich die Spinnweben auf dich loslasse. Ha, du wirst um Gnade winseln und vor Schmerz schreien!"
    Mutter!
    Bewahre nur die Ruhe, Kleines, dachte Coco.
    Der Dämon schien etwas von ihrem Gedankenkontakt gemerkt zu haben, denn er schrie: „Worauf konzentrierst du dich denn da? Glaube nur ja nicht, daß deine Gedanken jemand hört. Dein Dämonenkiller und dieser Steinzeitmensch sind zu weit entfernt. Möbius hat mir berichtet, daß sie in der falschen Richtung suchen. Wenn sie dich eines Tages finden werden, dann wird nur noch dein bleiches Skelett übriggeblieben sein."
    Laß dich nicht einschüchtern, Mutter, Ich bin bei dir.
    Coco war froh, daß sich ihr Kind nicht mehr so sehr um sie ängstigte. Es war besser, wenn ihr Sohn das Kommende mit Fassung trug, denn er mußte weiterleben. Und es gab ihr sogar neuen Mut, daß er sie zu beruhigen versuchte.
    Coco bedauert nur, daß sie Dorian nicht mehr das Versteck ihres gemeinsamen Kindes mitteilen konnte. Wer würde sich um das kleine Balg kümmern, wenn sie nicht mehr war?
    So darfst du nicht denken, Mutter! Du weißt, daß ich nicht hilflos bin. Und irgendwie könnte ich mich Dorian schon bemerkbar machen. Aber du wirst leben. Denke fest an mich. Und glaube an mich.
    Waren das überhaupt die Gedanken eines noch nicht ganz zwei Jahre alten Kindes? Aber ihr Sohn war kein Kind wie alle anderen. Er hatte eine besondere Veranlagung.
    Ich glaube an dich, versicherte Coco.
    Dann denke an nichts anderes. Klammere dich mit all deiner geistigen Kraft an mich, Mutter. Bitte, ich will dir helfen.
    Nein! Wenn sie zu intensiv an ihr Kind dachte, würde der Dämon mit dem Altweibersommer vielleicht das Versteck ihres Sohnes ausfindig machen.
    Du mußt es tun!
    „Träumst du, Abtrünnige?“
    Die Stimme lenkte Coco ab.
    Mutter, bitte! Ich will dich festhalten.
    Coco versuchte, den Dämon zu ignorieren. Ja, sie wollte nur an ihr Kind denken. Wenn der Tod schon unvermeidlich war, dann wollte sie wenigstens mit den schönsten Erinnerungen aus dem Leben scheiden.
    Sie sandte liebevolle Impulse an ihren Sohn. Sie wünschte, in diesen letzten Augenblicken bei ihm zu sein, ihn in ihre Arme zu schließen, ihn an ihr Herz zu drücken. Diese starken Gefühle ließen Bande zwischen ihnen entstehen, die stärker waren als alles Böse und die nicht einmal der Tod trennen konnte. Diese Bande waren sogar stärker als Spindels magische Fäden.
    Coco steigerte sich in eine derartige Trance hinein, daß sie plötzlich selbst glaubte, ihr Kind bei sich zu haben. Die Impulse ihres Sohnes waren auf einmal so stark, als befände er sich außerhalb des Menhir-Kreises, gleich hinter dem Kokon aus magischen Spinnweben.
    Ich bin da,
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