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0879 - Das Erdmonster

0879 - Das Erdmonster

Titel: 0879 - Das Erdmonster
Autoren: Jason Dark
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aufgeworfen worden war, daß sich gewaltige Schüsseln hatten bilden können, in denen noch das Wasser der Urzeit schwappte und diese Schüsseln den Namen Loch erhalten hatten.
    Zahlreiche dieser kleinen Seen reihten sich aneinander. Das bekannteste Loch war eben das Loch Ness, in dem sich angeblich ein Seeungeheuer aufhielt, aber das war nicht bewiesen. Jedenfalls hielt man die Mär aufrecht, damit der Strom der Touristen nicht abflaute.
    Auch Delphi hatte das Ungeheuer noch nie zu Gesicht bekommen, obwohl sie diesen See schon öfter besucht hatte. Auf der anderen Seite hatte sie es auch nicht gewollt. Wenn die Menschen mit dieser Legende glücklich waren, dann sollten sie es auch sein.
    Sie beschäftigen andere Sorgen.
    Das Land war in der Nacht dunkel geworden. Nicht schwarz, aber die dunkleren Töne überwogen.
    Berge und Wiesen schimmerten in unterschiedlichen Tönen, dazwischen standen die Wälder wie schweigende Mahnmale, und die Oberflächen der Seen erinnerten manchmal an gewaltige Augen, die aus der Tiefe hochgestiegen waren, um die Welt an der Oberfläche zu beobachten. Wenn der Wind über das Land strich, dann hatte Delphi manches Mal den Eindruck, als wäre er dabei, Geschichten zu erzählen, die er in der weiten Welt erlebt hatte. Sie liebte den Wind. Oft genug hatte sie ihm ihr Gesicht entgegengehalten, um wieder Neues zu erfahren, denn diese Welt war so anders als der Ort, an dem sie lebte.
    Der Wind war meist traurig.
    Er berichtete ihr von schlimmen Dingen. Von Zerstörungen der Umwelt, von Kriegen, von Menschen, die nichts darauf gaben, daß ihre Umgebung allmählich zusammenbrach, denn sie dachten nur an ihre Profite.
    Es war schlimm…
    Und in derartigen Augenblicken war Delphi froh, hier leben zu können. Auch wenn es Dinge gab, die…
    Ihre Gedanken versickerten, als wären sie in den tief unter ihr liegenden See hineingeglitten. Sie fühlte sich müde, und es wäre eigentlich an der Zeit gewesen, ins Bett zu gehen, um sich für den nächsten Tag auszuruhen, aber das wollte sie auch nicht.
    Sie schwankte zwischen einem Wenn und Aber. Eigentlich fühlte sie sich auch müde, doch auf der anderen Seite dachte sie daran, eventuell etwas verpassen zu können.
    Was genau war oder was es hätte sein können, davon hatte sie keine Ahnung, aber es lag etwas in der Luft. Diesmal spürte sie es überdeutlich, sogar noch stärker als in den vorherigen Nächten. Sie hatte versucht, ihre Warnungen auszusprechen, und sie konnte nur hoffen, daß eine dieser Warnungen die richtige Person erreichte.
    Es waren zu viele Unregelmäßigkeiten vorhanden, aber noch vertraute sie dem Schicksal.
    Sie atmete tief ein. Ein leichtes Zittern hatte sie überkommen. Plötzlich bemerkte sie den Schweißfilm auf ihrer Stirn, und darüber wunderte sie sich. Wieso schwitzte sie? Was hatte sie getan? Welchen Grund gab es dafür, so zu reagieren wie im Sommer?
    Und sie fröstelte.
    Die kalte Haut hatte ihren Rücken erreicht und rann dort hinab. Sogar ihre Beine wurden von der Gänsehaut erreicht, die über die Waden hinwegkroch und erst an den Füßen stoppte, die in halbhohen Schnürstiefeln steckten.
    Die Luft war zudem kühler geworden.
    Nebel sah sie keinen, obwohl es ihr vorkam, als wären feuchte Tücher da, die sie berührten.
    Alles war gleichgeblieben und trotzdem so anders geworden. Die kalte Luft kam von allen Seiten, und für diese Abkühlung sah sie keinen Grund. Wind herrschte jedenfalls keiner.
    Delphi stand auf.
    Sie schaute zum Himmel, um dort eine Veränderung zu entdecken. Auch da wurde sie enttäuscht, es gab einfach nichts, was sich dort abmalte. Keine Wolke, kein Schleier, kein… kein…
    Ihre Gedanken versickerten. Zugleich holte sie tief Luft, als wäre es der letzte Atemzug in ihrem Leben. Es war etwas gekommen, es hatte sich etwas verändert, und Delphi spürte es durch ihre Sensibilität. Sie war darauf geeicht, Veränderungen wahrzunehmen, stärker als andere Menschen. Das Leben mit und in der Natur hatte sie immer mehr den Tieren angeglichen, in bestimmten Verhaltensweisen natürlich.
    Vögel sind auch Tiere!
    Diese Tatsache zuckte durch ihren Kopf, als sie das ferne Brausen am Himmel hörte. Sofort schaute sie wieder hoch, und dabei glitt ihr Blick mich automatisch über den See hinweg, aber es war keine Wolke zu sehen, die sich über dem Gewässer gebildet hatte.
    Und dennoch sah sie den Schwarm. Er war als wolkengleich zu betrachten, denn er setzte sich aus Hunderten, nein, Tausenden von Vögeln
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