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0878 - Impulse aus dem Nichts

Titel: 0878 - Impulse aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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daran denken, daß die Duade ein Werkzeug der feindlichen Mächte sein könnte. Laß mich jetzt allein, Jarkus. Deine verrückten Ideen rütteln mich zu sehr auf."
    Jarkus-Telft ging und begab sich sofort an seine Arbeit.
    Er machte sich zum neuntenmal daran, die Neunturmanlage nach einer möglichen Fehlerquelle zu durchsuchen, die den Empfang des Impulses verhindert haben könnte. So wenig sinnvoll diese Tätigkeit nach menschlicher Logik erschien, sie entsprach dem entelechischen Denken und der Paralogik der Loower, die besagte, daß Nichtstun weniger zielführend war als eine Tätigkeit mit geringsten Aussichten auf Erfolg.
    Ebenso entsprach es der Mentalität der Loower, mit der Furcht vor einer Entdeckung durch den Feind zu leben, die Möglichkeiten einer unmittelbaren Bedrohung jedoch zu ignorieren.
    Die Neunturmanlage war vor einer Ewigkeit errichtet worden. Den Ruinencharakter verdankte sie jedoch nicht natürlichen Verfallserscheinungen, sondern dem Willen der Erbauer. Diese hatten die Neunturmanlage als Ruine konzipiert, um die Anlagen vor dem Feind zu tarnen.
    Alle neun Türme hatten einen runden Grundriß und an der Basis einen Durchmesser von etwas mehr als fünfzig Körperlängen. Nach oben hin verjüngten sie sich konisch. Die Höhe der einzelnen Türme war unterschiedlich, gerade so, als sei ihr Verfall ungleich fortgeschritten.
    Die drei höchsten Türme, die durchschnittlich sechs Basisdurchmesser in den Himmel von Alkyra-II ragten, beherbergten die Sendeantennen für das sechsdimensionale Leuchtfeuer ebenso wie die Einrichtung zum Anzapfen der benachbarten Sonnen, die die Energie für die Neunturmanlage lieferten. Die sechs anderen Türme hatten keine wichtigen Funktionen, sondern besaßen mehr oder weniger symbolischen Wert.
    Denn die Neun war eine mystische Zahl für die Loower.
    Die eigentlichen Anlagen, das Kraftwerk mit Energiespeicher und Umformer, der Sender und Empfänger für sechsdimensionale Impulse und Signale, befanden sich in neun Ebenen unter dem Oberflächenniveau. Jarkus-Telft schwebte im Antigravfeld bis zur untersten Ebene, um dort mit seiner Tätigkeit zu beginnen. Zum wiederholten Male machte er sich daran, die Anlagen systematisch nach einer Fehlerquelle zu durchsuchen, von der er mit nahezu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit wußte, daß sie nicht existierte.
    Alle bisherigen Überprüfungen hatten ergeben, daß die Anlage in Ordnung war. Dennoch machte sich Jarkus-Telft mit dem gleichen Elan wie am ersten Tag an die Arbeit.
    Unermüdlich arbeitete er sich durch die einzelnen Sektionen und speicherte die erarbeiteten Daten in seinem Computer.
    Einige Male kreuzte er den Weg anderer Techniker, die das gleiche taten wie er und auf der Suche nach einer unbekannten und hypothetischen Fehlerquelle nur nach einem anderen Schema vorgingen, Er wechselte kaum ein Wort mit ihnen, denn sie waren wie er in ihre Tätigkeit vertieft. Nur als er auf Gnogger-Zam traf, legte er eine kleine Pause ein.
    Sie begegneten einander in der neuneckigen Haupthalle, in dem der gewaltige Energiespeicher in Form einer neuneckigen Wabe stand.
    Der Speicher bestand aus neun Leiter, die alle einen Durchmesser von neun Körperlängen hatten und zu einem einzigen Strang vereint waren, der um neun Ecken herumführte und wieder in sich selbst mündete. Auf diese Weise entstand das horizontal verankerte Wabengebilde mit einer Höhe von vier mal neun Körperlängen und einem Durchmesser von neunmal der Höhe. Drei von der Decke reichende Metallleiter führten die Energien von den Zapf türmen dem Speicher zu. Die Luft war von statischem Knistern erfüllt und von Ozongeruch.
    Gnogger-Zam hatte den Energiespeicher gerade nach lecken Stellen untersucht und teilte das Ergebnis seinem Freund mit. „Ich habe zum x-ten Mal festgestellt, daß es hier keinerlei Raum-Zeit-Verspannungen gibt, durch die die sechs-dimensionalen Energien in ein anderes Universum abgeleitet werden könn-' ten", erklärte er. „Es gibt an keiner Stelle des Speichers einen Spannungsabfall. Alle dreimal neun Kapazitoren sind dicht. Ich habe ein ganzes Intervall lang gebraucht, um die neun mal neunmal neun Wegeinheiten, die der Umfang des Speichers mißt, für jeden Kapazitor einzeln abzuschreiten. Es gibt keine undichte Stelle. Aber selbst wenn es sie gäbe, so frage ich dich, was es mit dem Ausbleiben des Impulses zu tun haben könnte. „ „Wir müssen jede Unwahrscheinlichkeit in Betracht ziehen", erwiderte Jarkus-Telft. „Und warum nicht
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