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0871 - Zentrum der LÃŒge

Titel: 0871 - Zentrum der LÃŒge
Autoren: Unbekannt
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Kochstelle ein, um den inzwischen erkalteten Inhalt der diversen Töpfe zu erhitzen. Plondfairs Blicke suchten Schlayng, der aber war nicht in der Halle.
    Auch Baitier war nicht mehr da.
    „Nach allem, was ich über Sie in Erfahrung gebracht habe, sind Sie ein schrecklicher Angeber", sagte Painoth schließlich.
    „Ihr angeblicher Stolz begründet sich auf die übliche Lufken-Schulung und Ihre abnormale Größe. Erfolge, die eine bessere Rechtfertigung wären, haben Sie nicht vorzuweisen."
    Plondfair ging nicht auf die Herausforderung ein.
    „Ich streite nicht mit Ihnen, Painoth", sagte er ruhig. „Schon deshalb nicht, weil ich mir von Ihrer Organisation Hilfe erhoffe.
    Es soll einen Wynger geben, der einen Mann kennt, dem es gelungen ist, von Välgerspäre zurückzukommen."
    „Nicht hier", antwortete Painoth und goß sich mit einer Schöpfkelle Flüssigkeit in einen Becher. „Dieser Mann lebt nicht hier auf Wallzu."
    „Trotzdem möchte ich ihn kennen lernen."
    „Dazu müßten Sie nach Bestell!"
    Bestell war der fünfundzwanzigste der insgesamt siebenundvierzig Monde, die Välgerspäre umkreisten. Er besaß eigene Satelliten und gehörte damit zu den zwölf Stationen für die Wynger, die über das Rad gehen wollten.
    Der Vogel in Painoths Käfig begann zu piepsen. Painoth warf ein Tuch über den Käfig. Plondfair hörte das Tier flattern.
    „Ich komme nie nach Bestell, wenn Sie mir nicht dazu verhelfen", sagte Plondfair.
    „Haben Sie Geld oder sonstige Besitztümer?"
    „Nichts", gab Plondfair freimütig zu.
    „Dann müssen Sie uns Ihr gesamtes Wissen zur Verfügung stellen und uns versprechen, daß Sie uns informieren, wenn Sie jemals von Välgerspäre zurückkommen."
    „Ich bin noch nicht einmal dorthin unterwegs!"
    „Früher oder später werden Sie Ihre Berufung erfüllen", sagte Painoth mit Nachdruck. „Bisher ist ihr noch jeder Auserwählte nachgekommen."
    „Ich verspreche Ihnen, was Sie wollen – sofern ich es erfüllen kann." Plondfair zögerte. „Außerdem bin ich bereit, alles zu sagen, was ich weiß. Allerdings wüßte ich auch gern mehr über Sie und Ihre Organisation."
    „Das wäre für uns mit einem Risiko verbunden. Früher oder später werden Sie wieder mit Kryn zusammen sein. Dann werden Sie uns vielleicht verraten."
    „Warum sollte ich jene verraten, die mich aufnehmen müssen, wenn es mir wirklich gelingen sollte, von Välgerspäre zurückzukommen?" meinte der große Lufke.
    „Das überzeugt mich mehr als alles moralische Geschwätz", erklärte Painoth. Er deutete auf einige Fellbündel. „Setzen wir uns."
    Widerstrebend nahm Plondfair neben dem Anführer der Diebe Platz. Er wußte noch immer nicht, wie er diesen Mann einschätzen sollte. Seine fast hellseherischen Fähigkeiten ließen ihn diesmal im Stich. Es war erstaunlich, daß die Diebe Painoth als Anführer akzeptierten, denn er schien in keiner Weise ihrem Ideal zu entsprechen.
    „Es gibt Diebe, die noch immer an das Alles-Rad glauben", eröffnete Painoth seinen Bericht. „Aber auch sie wissen, daß bei den sogenannten Wundern, die sich angeblich beim Gang über das Rad ereignen, mit einer uns unbekannten Technik gearbeitet wird."
    „Das habe ich bereits herausgefunden", stimmte Plondfair zu.
    „So?" fragte Painoth sarkastisch. „Sie waren in einem Tempel und glauben, bereits alles zu wissen! Dabei sind die geheimen Anlagen hier in Toykoan geradezu läppisch im Vergleich zu jenen auf Jarnier oder gar Starscho. Was wir auf Wallzu haben, könnte unter Umständen auch Werk der Kryn sein.
    Aber die Kryn glauben selbst an das Alles-Rad. Sie sind blind für die Tatsachen, wie alle Fanatiker. Ich glaube, sie würden eine Entdeckung der fremden technischen Einrichtungen ignorieren, wenn es wirklich einmal dazu kommen sollte."
    „Und wer ist die unbekannte Macht, die alles lenkt?"
    „Das herauszufinden, ist unser Ziel!" Painoth zeigte zum erstenmal so etwas wie eine innere Anteilnahme. „Auf jeden Fall ist es eine nichtwyngerische Institution, deshalb ist sie als Gegner einzustufen."
    „Wer könnte daran ein Interesse haben, uns über einen derart langen Zeitraum zu manipulieren?" fragte Plondfair. „Das ergibt doch einfach keinen Sinn."
    „Nicht, wenn man es vom wyngerischen Standpunkt aus betrachtet." Painoth schob seinen Gürtel zurecht und lehnte sich lässig zurück. „Es könnte sich zum Beispiel um eine Macht handeln, die ihren Einfluß nicht nur auf Algstogermaht ausdehnt, sondern auch auf andere Galaxien. Was
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