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0869 - Die Tage des Ungeheuers

Titel: 0869 - Die Tage des Ungeheuers
Autoren: Unbekannt
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Emotionalität zurückgefallen war. Mit einer solchen Entwicklung hatte Kanthall zwar nicht ernsthaft gerechnet, sie jedoch immer als ein Risiko seines Planes betrachtet. Er versuchte nicht, Dargist gegenüber den Vorfall zu beschönigen. Er gab zu, daß „das Rekonditionierungsprogramm seine Schwächen habe". Aber mit solchen Argumenten ließ das Ungeheuer sich nicht besänftigen. Es hatte Verdacht geschöpft.
    Jentho Kanthall nahm ohne Erregung zur Kenntnis, daß er sich in Gefahr befand. Wenn er Dargists Ultimatum nicht erfüllte, würde er selbst das erste Opfer des Ungeheuers sein.
    Dargist hatte zu verstehen gegeben, daß die bisherigen Leiter der Expedition, deren Verschwinden ihm nicht entgangen war, die ersten sein müßten, die der Lehre der Reinen Vernunft zugeführt wurden.
    Kanthall sah diesen Ausweg als seine einzige Cance an. Wenn es ihm gelang, Payne Hamiller, Walik Kauk und ihre Begleiter zu stellen und dazu zu überreden, daß sie die Behandlung über sich ergehen ließen, dann gab es vielleicht noch eine Möglichkeit, die Drohung abzuwenden.
    Die Kommandos, die er ausgeschickt hatte, um die Flüchtigen zu finden, waren erfolglos. Er selbst mußte sich auf den Weg machen! Nur er selbst - wenn überhaupt jemand! - würde Hamiller und Kauk zum Nachgeben überreden können.
    Dargist würde mißtrauisch werden, wenn er sich aus seinem Quartier entfernte. Daran ließ sich nichts ändern. Er hatte einen überzeugenden Grund. Trotzdem brauchte er Hilfe. Dinge zum Beispiel, die Dargist ablenkten. Das winzige Fahrzeug, das sich im Ortungsschatten der BAIKO der BASIS näherte, kam ihm gerade recht. Er nahm an, daß sich Roi Danton an Bord befand.
    Wenn seine Annahme richtig war, dann stand zu erwarten, daß es in Kürze an Bord der BASIS einige Aufregung geben würde.
    Das war ihm gerade recht.
    Vielleicht kam Dargist dadurch auf andere Gedanken.
    Als Walik Kauk und Augustus durch den Transmitter zum Versammlungspunkt zurückkehrten, befanden sich die Wartenden bereits in einiger Sorge. Die ausgesandten Scouts waren längst wieder da und hatten berichtet, daß sich im Abschnitt Rnichts Ungewöhnliches tue.
    Walik erstattete Bericht. Anhand seiner Worte wurde klar, daß man keine Sekunde verlieren durfte. Die Mannschaft ging durch den Transmitter - fast zweitausend Männer und Frauen. Der Transportvorgang dauerte mehr als fünfzig Minuten.
    In der Kuppelhalle machte Walik Kauk die Entdeckung, daß der junge Mann, den er mit dem Schocker kampfunfähig gemacht hatte, verschwunden war. Das gab Anlaß zur Sorge. Der Mann mochte in der Zwischenzeit den ganzen Abschnitt Ralarmiert haben.
    Der Weg zu den Antigravschäch-ten führte durch einen breiten Korridor, der von der Halle aus weiter in Richtung des Abschnittszentrums führte. Walik wandte sich an Hamiller.
    „Die Sache ist mir nicht recht geheuer", erklärte er. „Ich gehe mit Augustus voraus und kundschafte. Sie kennen den Weg. Wenn Sie sich immer geradeaus halten, können Sie die Schächte nicht verfehlen."
    Hamiller gab zögernd seine Zustimmung.
    „Wir treffen uns spätestens im Abschnitt F", erklärte Walik zuversichtlich. „Die Schächte enden dort. Lassen Sie die Leute in der Nähe der Schachtausgänge warten. Wir finden Sie schon."
    Wenige Minuten später hatte er zusammen mit Augustus den Haupttrupp schon weit hinter sich gelassen. Der Korridor lag leer und verlassen. Mehrmals hielt Walik an, um dem Roboter, dessen Gehörsinn ausgezeichnet war, Zeit zum Lauschen zu geben. Aber jedesmal versicherte Die Tage des Ungeheuers 43 Augustus: „Es gibt weit und breit keinerlei Anzeichen von Aktivität!"
    Nach zwanzig Minuten erreichten die beiden Späher die Batterie der Antigravschächte, die vom Abschnitt Rnach Fhinaufführten. Zu normalen Zeiten hätte hier regsamer Lastenverkehr geherrscht. Jetzt jedoch war die Plattform vor den hohen, breiten Schachteingängen wie ausgestorben.
    Walik Kauk setzte sich per Mini-kom mit Payne Hamiller in Verbindung.
    „Die Luft ist rein", erklärte er. „Wenigstens bis zu den Schachteinstiegen. Augustus und ich dringen weiter vor. Die Leute sollen sich beeilen!"
    Die Schächte waren in Betrieb. Walik Kauk und Augustus ließen sich drei Decks höher treiben. Sie befanden sich noch immer im Hauptabschnitt R. Sie untersuchten die Umgebung der Schächte und fanden auch hier nichts Besorgniserregendes. Sie kehrten zum Antigrav zurück und fuhren diesmal ohne Unterbrechung zum Ende der Schächte, auf dem untersten Deck
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