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0866 - Aura des Unheils

Titel: 0866 - Aura des Unheils
Autoren: Unbekannt
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Prospektor, gleich einer Fackel zu entflammen und zu verbrennen, dann berührten seine Sohlen festen Boden.
    Im gleichen Augenblick verschwand die Lava. Auch der Vulkan ragte nicht mehr drohend in einen Himmel!
    Pyon Arzachena stand auf nacktem, ebenem Felsboden, der unregelmäßig mit kleinen und größeren Gesteinsbrocken übersät war. Über ihm wölbte sich die Decke eines Felsdoms - und an der höchsten Stelle war eine trübrote Kunstsonne in unsichtbaren Kraftfeldern verankert.
    Langsam drehte der Prospektor sich um. Dabei schätzte er die Größe des Felsdoms ab. Er mochte rund hundert-fünfzig Meter hoch sein - an der höchsten Stelle -, und seine annähernd kreisrunde Grundfläche besaß einen Durchmesser von zirka zehn Kilometern.
    Und in der Mitte der Felsenhalle schwebte der SVE-Raumer.
    Pyon Arzachena überlegte, ob er zu Hotrenor-Taak zurückkehren sollte, um ihm zu berichten, wo sie sich befanden, da hörte er den Schrei.
    Es war ein weibliches Wesen - und wahrscheinlich menschlich -, das da geschrieen hatte. In dem alten Mann regte sich der Beschützerinstinkt, den er längst für abgestorben gehalten hatte. Er sah, daß es in der Richtung, aus der der Schrei gekommen war, eine portalähnliche, natürliche Öffnung gab.
    Pyon peilte die Öffnung genau an, dann startete er und wollte in geringer Höhe hinfliegen.
    Doch sehr bald merkte er, daß er kaum von der Stelle kam - und natürlich sah er wieder die Kulissenprojektion der Lava und des Vulkans.
    Da schaltete er das Flugaggregat wieder aus, bedachte den unbekannten Schöpfer der Projektion mit einer kräftigen Verwünschung und marschierte zu Fuß los. 3. Hölle nach Art des Hauses Anfangs hatte Nchr alias Pedar von Margulien nicht genau darauf geachtet, wie sich Ilma von Rohan vor ihm durch Gänge, Kammern, Hallen und Schächte bewegte.
    Als er merkte, daß es in der Unterwelt von Olymp auf jeden einzelnen Schritt, jede Handbewegung und sogar auf das Tempo der Fortbewegung ankam, war er schon fast tot.
    Aus den mit grobem Mauerwerk verkleideten Wänden des Korridors, in dem sich Ilma und Nchr gerade befanden, fuhren dicht an dicht blitzende Schwertklingen heraus. Sie konnten Ilma nichts mehr anhaben, da die Akonin die betreffende Stelle schon passiert hatte, aber drei von ihnen durchbohrten Nchrs Körper, und als der Gys-Voolbeerah sich ohne Rücksicht auf die Vergrößerung der Wunden nach vorn warf, klappte unter ihm eine Steinplatte weg.
    Nchr sah am gegenüberliegenden Rand der Fallgrube einen dichten Rasen winziger Stahlnadeln schimmern, aus deren Spitzen Tropfen einer wasserklaren Substanz quollen - und unten in der Fallgrube fauchte und glühte es wie in einem Hochofen.
    Der Molekülverformer warf sich zurück, schaffte es aber naturgemäß nicht ganz. Er hatte das vorher gewußt und deshalb gleichzeitig die Arme ausgebreitet. Nur die Fingerspitzen erreichten den festen Steinboden jenseits der Kanten, doch da lief in Nchr bereits ein Prozeß ab, bei dem die molekular gegeneinander verschiebbare und austauschbare Körpersubstanz aus den Beinen und dem Rumpf in die Arme und Hände transportiert wurde.
    Bevor die Fingerspitzen das Gewicht des Körpers nicht mehr halten konnten, waren sie um zwanzig Zentimeter nach vorn gewachsen und breiteten sich seitlich aus. Bald sah Nchr aus wie ein Wesen aus zwei großen Lederhautschwingen und einem kleinen Körper, der mehr wie ein nutzloses Anhängsel der Schwingen wirkte.
    Mit kraftvollem Schwung schnellte Nchr sich hoch und nach vorn, flog über die gefährliche Nadelkante und landete klatschend weiter vorn im Korridor. Bedauernd musterte er die Überreste der echten Kleidung, dann formte er schnell wieder die Körperkopie von Pedar und bildete die Außenschicht als Kleidung aus.
    Während dieser ganzen Zeit hatte Nchr „seine" Nichte nicht aus den Augen gelassen, denn ihm war klargeworden, daß es für ihn darauf ankam, ihre Bewegungen exakt zu wiederholen.
    Ilma von Rohan bewegte sich immer noch wie eine Schlafwandlerin. Sie hatte die Kette abgenommen und blickte unablässig auf den im Medaillon eingebetteten Kristall.
    Der Gys-Voolbeerah dachte angestrengt nach. Einerseits schien es so zu sein, daß der grüne Kristall Ilma in Trance hielt und alle ihre Handlungen und Bewegungen steuerte, andererseits war es völlig unverständlich, wie ein Kristall, der in gar keinem Zusammenhang mit der Unterwelt von Olymp stand, jemanden so steuern konnte, daß diese Person den Fallensystemen aus dem Wege ging,
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