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0858 - Die Basis

Titel: 0858 - Die Basis
Autoren: Unbekannt
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gewahrte ein längliches, zylindrisches Gebilde, das an einem Ende mit einer birnenförmigen Verdickung ver-sehen war. Er hatte ein solches Fahrzeug nie zuvor mit eigenen Augen gesehen, aber es gab in den Archiven der SOL Bilder, die Einheiten dieser Art darstellten.
    „Ploohns!" entfuhr es ihm unwillkürlich.
    „Ganz richtig", sagte eine Stimme.
    Das Bild hatte verwaschene Umrisse. Hamiller wußte warum. Teleskope konnten ein unbeleuchtetes Objekt mitten im All nicht erfassen. Das Bild war synthetisch erzeugt aus den Anzeigen, die die Orter lieferten. Wo die Orter ihrer Sache nicht ganz sicher waren, halfen sie sich mit Verwaschenheit.
    Die Stimme - es war übrigens nicht NATHANs Stimme, sondern eine andere - meldete sich von neuem.
    „Wenn Sie als Raumschiffskommandant so lange brauchen, werden Sie Mannschaft und Fahrzeug unnötig in Gefahr bringen", warnte sie.
    Payne Hamiller besann sich seiner Rolle.
    „Gesamtzahl gegnerischer Einheiten!" forderte er.
    „Zwohundertundsiebzig", wurde ihm zur Antwort gegeben.
    „Die Ploohns müssen aufgefordert werden, den Weg freizugeben", erklärte Hamiller.
    „Ist bereits geschehen. Sie haben nicht darauf reagiert."
    „Dann müssen wir Ihnen eine Lektion erteilen. Schutzschirme ausfahren!"
    Das Bild, das Hamiller sah, veränderte sich nicht. Aber die Stimme sagte: „Schutzschirme sind ausgefahren!"
    Und auf dem Datenbildschirm erschien eine entsprechende Information.
    „Wohin zeigt unser Fahrtvektor?"
    Ein grellleuchtender roter Strahl erschien auf dem Bild vor ihm. Gleichzeitig verschwand die Vergrößerung des Ploohn-Raumers. Der Strahl zeigte auf einen Punkt, in dessen Nä-he sich acht gegnerische Einheiten befanden.
    „Volle Beschleunigung!" befahl Payne Hamiller. „In zwanzig Sekunden eine Transformsalve gegen alle acht Einheiten!"
    Irgendwo in der Tiefe der BASIS erklang ein Rumoren, auch das nur Simulation. Das Bild rings um Payne Hamiller veränderte sich nicht: die Entfernungen waren zu groß.
    Aber das Gefühl, daß sich da etwas mit hoher Beschleunigung bewegte, war ohne Zweifel da.
    Payne Hamiller starrte auf die acht Lichtpunkte der Ploohn-Raumschiffe. Er glaubte zu spüren, wie ein Ruck durch die BASIS ging. Fast im selben Augenblick erschienen dort, wo eben noch die acht glitzernden, türkisfarbenen Lichtpunkte gewesen waren, weißblaue Glutbälle.
    Fasziniert beobachtete Hamiller, wie die Glut sich ausbreitete. Die acht Zonen weißblauen Strahlens vereinigten sich zu einer einzigen, und jetzt, da die Entfernung geringer wurde, war auch zu erkennen, wie die BASIS auf die Glutmasse zuschoß.
    „Werden wir durchkommen?" schrie er.
    „Keine Sorge - wir kommen durch!" lautete die Antwort.
    Im nächsten Augenblick erlosch das Bild. Payne Hamiller befand sich wieder inmitten der sechzehn Fachleute, die Boyt Margor zu ihm geschickt hatte. Er sah ihre Blicke auf sich gerichtet. Er wußte nicht, was sie gesehen hatten, während er mit der Abwehr der Ploohn-Schiffe beschäftigt gewesen war. Besonders Naren Palov, der nur wenige Meter von ihm entfernt saß, bedachte ihn mit einem merkwürdigen Blick.
    „Ihnen läuft der Schweiß von der Stirn", bemerkte er zurückhaltend. „War es so anstren-gend?"
    Payne Hamiller schüttelte den Kopf und grinste.
    „Nein - aber so verdammt echt!"
    In diesem Augenblick meldete sich NATHANs Stimme wieder zu Wort.
    „Damit wäre die Demonstration der akustischen Servos beendet. Als nächstes steht eine Vorführung der Gravoschleusen auf dem Programm. Bitte folgen Sie den Leuchtzeichen, die für diesen Zweck angebracht worden sind."
    Während die Männer und Frauen sich erhoben und dem Ausgang zustrebten, war die Stimme noch ein weiteres Mal zu hören. Diesmal klang sie amüsiert, als sie sagte: „Es bleibt zu hoffen, daß Kommandant Hamiller nicht auf jeden Gefahrenfall mit derarti-ger Härte reagieren wird."
     
    *
     
    Julian Tifflor materialisierte in einem der Transmitter der Lunar Emergency Operations.
    Er trug in sich das Bewußtsein des Teleporters Tako Kakuta, mit dem er ständigen Mentalkontakt hatte.
    Er verlangte, Resu Redfern zu sprechen. Redfern, der mit solchem Besuch nicht gerechnet hatte, war einigermaßen aus dem Gleichgewicht, als er Julian Tifflor gegenübertrat. Er trug eine Montur, die auf Terra weniger als gesellschaftsfähig gegolten hätte. Außerdem erweckte seine Kleidung den Eindruck, als hätte er sie seit wenigstens hundert Stunden nicht mehr abgelegt.
    „Ich ... ich hatte Sie nicht erwartet,
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