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0857 - Amoklauf der Werwölfe

0857 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 0857 - Amoklauf der Werwölfe
Autoren: W.K. Giesa
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»Dann müssen wir nicht immer per Taxi vom Stadtpark ans Ziel und wieder zurück, oder uns von Robins Polizisten holen und bringen zu lassen.«
    »Abgesehen davon, dass wir kein Auto übrig haben, müssen wir das ja auch irgendwo hinstellen - und sicher nicht im Park.«
    »Natürlich nicht. Ich dachte daran, in der Nähe des Stadtparks eine Garage zu mieten. Oder noch besser irgendwo, da aber Regenbogenblumen drin anzupflanzen, sodass wir gleich einsteigen können. Als Auto stelle ich mir einen kleinen Stadtflitzer vor…«
    »Sag jetzt nicht Peugeot!«
    »Natürlich nicht. Ich dachte eher an einen handlichen Lincoln Town Car oder einen süßen kleinen Ford Galaxie… Da hat man wenigstens Platz und kann einatmen, ohne dass einem gleich der Beifahrer quer unter den Nasenlöchern hängt.« [2]
    »Ein Ferrari tut's nicht?«
    »Zu klein«, protestierte Nicole. »Ein Rolls-Royce Silver Shadow wäre auch nicht unangenehm, wenn du schon unbedingt auf Kleinwagen bestehst.«
    »Es lebe der duvalsche Größenwahn«, seufzte der Dämonenjäger. »Weißt du - wenn du mir die Wahl des Autos überlässt, erkläre ich mich bereit, mal über die Regenbogenblumengarage nachzudenken.«
    »Ach, dann wird's doch nur wieder ein BMW…«
    »Ein kleiner 850i vielleicht. Der fehlt mir noch in der Sammlung.«
    Nicole verdrehte die Augen. »Das ist ja auch nur so'n Flachmann, wo man nicht aufrecht drinsitzen kann! Zwar um Längen besser als jeder Ferrari, aber…« Sie unterbrach sich. »Komm, wir kehren nach Lyon zurück. Vielleicht hat Pierre eine Idee.«
    »Wegen des Autos?«
    »Wegen der Werwölfe!«
    Und dann waren sie auch schon wieder unterwegs.
    ***
    »Wir finden die Wölfe in der Kirche von Charbonnières les Bains«, sagte Pierre Robin.
    »Da sind sie doch längst nicht mehr!«, erwiderte Brunot. »Chef, und wenn Sie noch einmal hier im Büro Ihren Nasenwärmer in Betrieb nehmen, beschlagnahme ich das Ding und schmeiße es samt Ihrem Tabaksbeutel in den Müllschlucker.«
    »Dann können Sie Ihre nächste Beförderung gleich hinterherschütten«, entgegnete Robin trocken und spielte wieder Dampflokomotive, die Rauchwölkchen produzierte.
    »Laut Gesetz…«
    »Ich bin das Gesetz diesseits und jenseits der Rhone.« Der Chefinspektor grinste breit.
    »Mit der Kirche… da ist was dran«, gestand Zamorra zu.
    »Sie sind ja genauso bescheuert wie mein Chef«, seufzte Brunot. »Die müssten ja hirnrissig sein, wenn sie sich da noch einmal verkröchen, wo sie schon einmal aufgestöbert wurden. Sie wissen doch, dass dieses Versteck uns jetzt bekannt ist.«
    »Eben drum«, sagte Zamorra. »Sie denken, dass wir genau das denken, und sind sicher, dass wir sie dort kein zweites Mal suchen werden. Was für ein Versteck könnte besser sein?«
    »Das ist mir zu verquer gedacht«, seufzte der Assistent.
    »Dazu kommt, dass sich so gut wie niemand auf der Straße sehen ließ als ihr«, Robin deutete mit dem Pfeifenstiel auf Zamorra und Nicole, »als ihr den Wolf abgemurkst habt. Wie ihr berichtet habt, im Kern bestätigt von den Kollegen im Streifenwagen, kam nicht mal der Herr Pastor zur Tür heraus, um nach dem Rechten zu sehen und dem Werwolf die letzte Ölung zu verpassen. Ich schätze, dass die Biester die ganze Umgebung unter einen Bann gelegt haben, um ungestört agieren zu können. Das gibt man nicht einfach so auf, nur weil ein paar Dämonenjäger in der Gegend herumspuken.«
    Zamorra nickte. »Zu der Erkenntnis bin ich auf dem Weg hierher auch gekommen.«
    »Gut«, sagte Robin. »Dann wollen wir die Kirche noch mal in Augenschein nehmen. François der Ungläubige bleibt hier und hält Stallwache.«
    »Liebend gern«, brummte Brunot. »Vielleicht rasseln Sie ja wirklich mit den Wölfen zusammen, und einer frisst aus Versehen Ihren Rotzkocher und stirbt dran - Rauchen schadet nicht nur der menschlichen, sondern auch der werwölfischen Gesundheit.«
    »Sie sind nicht nur ein ungläubiger, sondern auch ein böser Mensch«, sagte Robin. »Sie gönnen mir mein Pfeifchen nicht, dem Mörder gönnen Sie die Guillotine nicht, dem Politiker gönnen Sie die Bestechungssummen und dem Bettler seine Armut nicht - wem gönnen Sie überhaupt was? Können Sie eigentlich auch mal positiv denken?«
    »Mann, Chef, ich schmeiße Sie gleich aus Ihrem eigenen Büro«, ächzte Brunot.
    »Ich gehe ja schon.« Brunot erhob sich, griff nach seinem zerknitterten Mantel und öffnete die Tür.
    »Manchmal«, sagte Nicole draußen, »übertreibst du wirklich ein
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