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0851 - Kosmischer Alptraum

Titel: 0851 - Kosmischer Alptraum
Autoren: Unbekannt
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verlassen zu können, war er über die Anwesenheit des Geflügelten doch erleichtert.
    „Sie haben dich vor dem Start entdeckt!" vermutete er.
    Die zweifarbigen Augen des anderen richteten sich auf ihn.
    „Nein", sagte Onklantson. „Ich zog Martlo-Paresch in mein Vertrauen, aber er hat mich verraten." Seine zirpende Stimme wurde um eine Nuance schriller. „Dann haben sie mir eine Lektion erteilt."
    „Das ist unübersehbar", stellte Rhodan fest. „Es tut mir leid."
    „Immerhin", meinte Onklantson, „habe ich bei den Gesprächen mit Martlo-Paresch Einzelheiten erfahren, die mir bisher unbekannt waren."
    Er drehte sich um die eigene Achse.
    „Ist dir an dieser planetenumspannenden Symbiose noch nie etwas aufgefallen?"
    „Eine Menge", antwortete der Terraner. „Aber ich weiß nicht, worauf du hinauswillst!"
    Der Geflügelte hockte sich auf einen kleinen Hügel. In dieser Haltung erinnerte er Rhodan an eine Riesenlibelle.
    „Unsere Furcht vor BARDIOC scheint mir in einer Beziehung unbegründet", sagte er nachdenklich. „Wir werden niemals Teil dieser Symbiose werden."
    Rhodan blickte den arideren überrascht an.
    „Was macht dich so sicher?"
    „Daß es keinen Präzedenzfall gibt! Schau dich doch um, du wirst auf ganz BARDIOC kein einziges Intelligenzwesen finden, das in die Symbiose integriert ist."
    „Du hast vermutlich recht!" rief Rhodan verblüfft.
    „Alle Intelligenzwesen werden von BARDIOC auf paranormalem Weg gelenkt", fuhr Onklantson fort. „Das trifft für die Hulkoos und alle anderen Hilfsvölker zu. Entweder, sie unterstehen der Kontrolle BARDIOCs selbst oder sie werden von einer Inkarnation und den Kleinen Majestäten beherrscht."
    „Gibt es dafür eine Erklärung?"
    Onklantson hob die Schultern, eine sehr menschlich wirkende Geste.
    „Ich weiß es nicht! Vielleicht ist die Symbiose mit Tieren und Pflanzen nur eine Vorstufe in BARDIOCs Evolution. Was mit den Intelligenzen geschieht, könnte eine Art geistige Symbiose darstellen."
    Rhodan atmete auf.
    „Wir brauchen also nicht damit zu rechnen, eines Tages mit einem Zellklumpen ausgerüstet zu werden."
    „Nein, da bin ich ziemlich sicher! Und noch etwas ist mir aufgefallen. BARDIOC kann of-fenbar nur größere Gruppen und ganze Völker beeinflussen. Bei Einzelpersonen hat er Schwierigkeiten."
    „Dafür gibt es allerdings zwei Beispiele", stimmte Rhodan zu. „Sie heißen Onklantson und Perry Rhodan."
    „Wir müssen die Inkarnation und die Kleinen Majestäten fürchten, ebenso die Sklaven BARDIOCs, die in ihren Raumschiffen auf diesen Planeten kommen. Sie werden uns ver-nichten, wenn wir nicht so handeln, wie man es von uns erwartet."
    „Bei BULLOC bin ich nicht so sicher", sagte der Terraner. „Zwischen ihm und der Super-intelligenz muß es zu Differenzen gekommen sein."
    Er deutete in die Schneise hinein.
    „Begleitest du mich?"
    „Wohin?" fragte Onklantson. „Was hast du vor?"
    „Vielleicht gibt es in der Nähe so etwas wie eine bevorzugte Stelle für Kommunikation.
    Ich will Verbindung zu BARDIOC aufnehmen."
    „Zu einem Schläfer?" Onklantson zirpte überrascht. „Das wird dir nicht gelingen."
    „Begleitest du mich?" wiederholte Rhodan hartnäckig. „Du kennst dich hier besser aus als ich."
    Onklantson erhob sich.
    „Nun gut", sagte er widerstrebend. „Du mußt jedoch versprechen, nichts zu tun, was un-ser Leben gefährden könnte."
    „Ich habe nicht vor, hier zu sterben", versetzte Rhodan grimmig.
    Er spürte plötzlich einen stechenden Schmerz am rechten Oberarm und öffnete sein U-niformhemd, um zu untersuchen, wodurch dieser Schmerz ausgelöst wurde.
    Erschrocken stellte er fest, daß die Bißwunde, die ihm Preux Gahlmann noch an Bord der SOL beigebracht hatte, gerötet war. Zu dieser Entzündung hätte es nach so langer Zeit nicht mehr kommen dürfen, schon deshalb nicht, weil der Zellaktivator alle Krankheitskeime und Erreger vernichtete.
    Onklantson schien zu spüren, daß irgend etwas nicht stimmte.
    „Hast du Schwierigkeiten?" erkundigte sich der Geflügelte.
    „Schwer zu sagen", antwortete Rhodan unsicher. „Vor längerer Zeit hat mich ein Artgenosse, der den Verstand verloren hatte, in den Arm gebissen. Die Wunde heilte schnell zu, aber jetzt hat sie sich entzündet und bereitet mir Schmerzen."
    Onklantsons Antwort ließ erkennen, daß er einen scharf denkenden Verstand besaß.
    „Du fürchtest weniger die Wunde als irgend etwas anderes!"
    „Ja", gestand Rhodan. „Aber das kann ich dir nur schwer
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