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0850 - Weltensterben

0850 - Weltensterben

Titel: 0850 - Weltensterben
Autoren: W.K. Giesa
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immer wach. Brauchte dieser Mann keinen Schlaf?
    Kolaris betrachtete seine Instrumente. Seine Augen wurden schmal.
    »Was ist los?«, fragte Taoln.
    »Schau dir das an, Murat«, sagte Kolaris und überspielte die Daten auf die Displays an Taolns Platz. »Ich frage mal in der FuM nach. Die sollen das verifizieren und haben wahrscheinlich exaktere Werte als ich hier.«
    Der Beta nickte.
    Noch während er begriff, was die Daten bedeuteten, bekam Kolaris seine Rückmeldung aus der Funk-und-Mess-Zentrale. Die Werte auf ihren beiden Plätzen am Kommandopult wurden exakter.
    »Strukturschütterungen?«, murmelte Taoln überrascht. »Ihr Götter -die finden ja überall zugleich statt!«
    »Und sie werden immer stärker«, ergänzte Kolaris. »Das sieht fast aus wie ein kleiner Weltuntergang.«
    »Du meinst…«
    »Ich meine«, sagte der Epsilon. »Der Weltraum reißt auf, an immer mehr Positionen und immer stärker. Das ist tatsächlich der Weltuntergang!«
    Taoln atmete tief durch.
    »Wie ist das möglich?«, stöhnte er. »Etwas in dieser Größenordnung kann doch gar nicht…«
    Er unterbrach sich.
    »Doch, es kann«, sagte er dann erschüttert. »Aber wie ist das möglich? Der ganze Weltraum wird uns um die Ohren fliegen!«
    »Vielleicht ist es nur lokal begrenzt«, hoffte Kolaris. »Auf unsere Galaxis, und der Rest des Universums bleibt verschont.«
    »Andersherum wäre es mir lieber«, knurrte Taoln. »Es ist dir klar, dass es auch unsere Planeten und unsere Raumschiffe zerreißen wird? So schnell können wir gar nicht zum Rand der Erschütterungszone fliegen, um lebend davonzukommen. Es ist vorbei, Lodev. Unser Imperium wird aufhören zu existieren, unsere ganze Galaxis. Vielleicht unser ganzes Universum.«
    Ein Rütteln und Zittern ging durch die FACKEL DER FREIHEIT. Irgendwo knirschte Plastronit wie unter hoher Spannung.
    »Vielleicht befindet sich ein Weltentor in der Nähe«, überlegte Taoln. »Wir müssen so schnell wie möglich in eine andere Welt flüchten, ehe es uns hier zerreißt.«
    »Und die anderen? Wir müssen sie warnen! Wir müssen einen Funkfächer aussenden und allen begreiflich machen, dass sie unser Universum schnellstens verlassen müssen, wenn sie überleben wollen.«
    »Nein«, entschied Taoln. »Das hat keinen Sinn mehr. Wer die Planeten verlassen will, braucht ein Raumschiff. Die Materietransmitter nützen niemanden; sie führen zu keinem Weltentor. Man wird um Plätze in den Schiffen kämpfen, sich darin verzetteln, sich gegenseitig umzubringen. Es kostet Zeit, zu viel Zeit. Keiner wird überleben. Die Kommandanten werden starten und flüchten, werden nicht die Zeit opfern, jemanden an Bord zu nehmen. Die Funkwarnung wird nur Panik auslösen. Und die Raumer, die zwischen den Sternen fliegen - sie messen die Strukturerschütterungen ohnehin an, und ihre Kommandanten werden auf die gleiche Idee kommen wie wir. Wozu also noch jemanden warnen? Wir müssen unsere eigene Haut retten.«
    Die Schiffszelle dröhnte wie eine gesprungene Glocke.
    »Erschütterungen der Raumstruktur erreichen maximale Werte. Wenn sie noch weiter steigen, fetzt es die FACKEL DER FREIHEIT auseinander!«
    »Die Besatzung soll Schutzanzüge anlegen, für den Fall, dass es uns in den freien Weltraum schleudert…«
    »Das«, sagte Beta Taoln, »überlasse ich der Entscheidung jedes Einzelnen. Ich selbst werde auf einen Schutzanzug verzichten. Wovor kann er mich schützen, wenn es das Schiff zerbröselt?«
    Seine Finger glitten über Sensortasten.
    Die FACKEL DER FREIHEIT beschleunigte mit schier unglaublichen Werten und wurde schneller als das Licht, gewann noch weiter an Geschwindigkeit.
    Taoln hoffte, dass sie das nächstliegende Weltentor noch erreichten…
    ***
    Unsere Welt:
    »Was war das?«, fragten die drei Telepathinnen - die Zwillinge und Nicole - gleichzeitig.
    Zamorra antwortete nicht. Er sprang auf und eilte zur Tür.
    »Das war doch ein Hilfeschrei!«, sagte Nicole.
    Tendyke, Patricia, Rhett und der Butler sahen sie verblüfft an. Fooly watschelte in seiner typischen Art hinter dem Dämonenjäger her.
    Derweil stürmte Zamorra die Treppe hinauf. Vor seinem »Zauberzimmer« sah er Taran und Shirona. Beide waren aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht, und gerade in diesem Moment griff Shirona das andere Amulettwesen an.
    Und verharrte mitten in der Bewegung, ohne dass Zamorra eingreifen musste!
    Taran stieß sie zurück, aber sein Gesicht zeigte Entsetzen. In diesem Moment begriff Zamorra, dass Taran es gewesen war,
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