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085 - Hexensabbat

085 - Hexensabbat

Titel: 085 - Hexensabbat
Autoren: Larry Brent
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Person. Für Larrys Geschmack etwas zu
auffällig. Das irritierte ihn. Aber er sagte nichts.
    Er
beobachtete nebenher ganz bewußt die Mütter und die Kinder und studierte ihr
Verhalten. Es war jetzt mehr in der Abteilung los als zu dem Zeitpunkt als sie
beide hierhergekommen waren. Ein Elternpaar suchte für die kleine Tochter eine
Puppenstube aus, von der das Kind nichts wissen durfte. Die Kleine wurde
geschickt abgelenkt, indem man sie auf ein Pferd setzte und ihm eine Handvoll
Münzen in die Hand drückte. Auf dem Automaten durfte es so lange reiten, wie es
wollte, so lange das Geld dazu reichte.
    Die Eltern
waren während dieser Zeit außer Sichtweite.
    Larry wurde
es bewußt, daß hier oben mehr Kinder außerhalb der elterlichen Beobachtung
waren, als man dies für möglich hielt.
    Tabbert
stellte noch ein paar belanglose Fragen, die ihm Mary Simpson beantwortete.
Plötzlich weiteten sich ihre Augen.
    »Inspektor«,
flüsterte die Verkäuferin. »Da drüben - in der Damenabteilung, an dem Ständer
mit den Strandkleidern - das ist die Dame! Die Platinblonde, mit der ich den
Jungen, den Sie suchen, Weggehen sah!«
     
    ●
     
    Larry Brent
und Inspektor Tabbert veränderten kaum ihre Standplätze. Sie konnten die
Spielzeugabteilung gut übersehen und auch einen Teil der
Damenoberbekleidungsabteilung, die sich anschloß. Die rätselhafte Fremde, von
der Mary Simpson gesprochen hatte, kam wie zufällig näher an die
Spielzeugabteilung heran.
    Die Frau
merkte nichts davon, daß sie beobachtet wurde. Tabbert gab Mary Simpson zu
verstehen, sich ruhig ihrer Arbeit zu widmen, während er und Larry als
scheinbare Besucher der Spielzeugabteilung sich um das Weitere kümmern würden.
    »Es gibt
Zufälle, die gibt es nicht«, bemerkte Tabbert. Er konnte eine gewisse Erregung
nicht verbergen.
    Die Fremde
kam näher. Sie stand jetzt in der Nähe der Tische, auf denen speziell Artikel
für Mädchen untergebracht waren. Puppen, Puppenkleider und Utensilien zur
Einrichtung eines Puppenhauses.
    Die
Besucherin nahm eine babygroße Puppe aus einem Gestell, betrachtete sie
sinnend, lächelte und stellte sie dann wieder zurück. Larry und dem Inspektor
fiel auf, daß sie auch die Kinder anlächelte, einen Jungen und ein Mädchen, die
mit leuchtenden Augen vor einem prachtvoll eingerichteten Puppenhaus standen,
dessen Frontseite aufklappbar war, so daß man in die einzelnen Etagen und
Zimmer sehen konnte.
    Das Haus war
vollautomatisch. Bewohner und Haustiere bewegten sich, Licht ließ sich an- und
ausknipsen, die Türen ließen sich öffnen. Jedes Detail war herausgearbeitet,
und man konnte einzeln damit spielen. Der Preis für dieses Haus war horrend.
    Die
platinblonde Dame sprach mit den Kindern, offenbar sehr freundlich. Die Kleinen
waren nicht scheu, gaben Antwort und freuten sich, daß diese elegante Lady sich
mit ihnen abgab.
    Die
Unterhaltung, die weder Larry noch Tabbert verfolgen konnten, von der sie nur
leise Gesprächsfetzen mitbekamen, die belanglos waren, wurde unterbrochen als
die Eltern der Kinder auftauchten, noch eine Weile vor dem schönen teuren Haus
stehenblieben und die Kleinen dann mit Gewalt von diesem Kindertraum losreißen
mußten.
    X-RAY-3 ließ
die Fremde nicht einen Moment aus den Augen.
    Sie war eine
vollendete Dame. Sie bewegte sich mit der Eleganz französischer Mannequins und
sah so aus, wie sich ein Mann seine Traumfrau vorstellte. Ihr Gesicht hatte
einen leichten Bronzeschimmer, der entweder auf ein Sonnenbad oder auf eine
selbstbräunende Creme zurückzuführen war. Die Lippen waren schön geschwungen
und sinnlich. Seidige, lange Augenwimpern betonten das ebenmäßige, wie aus
Marmor gemeißelte Gesicht. Eine feingliedrige, charmante Person, mit Geschmack
gekleidet. Es stimmte alles, wie Mary Simpson bereits gesagt hatte.
    Die Fremde
war mit zwei prallgefüllten Plastiktaschen ausgerüstet, die darauf hinwiesen,
daß sie schon einen Teil ihrer Einkäufe getätigt hatte. Sie merkte nicht, daß
die beiden Männer, die nur wenige Schritte von ihr entfernt standen, jede ihrer
Bewegungen genau verfolgten. Sowohl für Larry als auch für Inspektor Tabbert
stand es fest, daß sie den Weg der Fremden auf jeden Fall verfolgen würden. Kommissar
Zufall hatte seine Hand im Spiel! Eine solche Gelegenheit fand sich nicht alle
Tage.
    Nachdem die
Sonderkommission unter Tabbert tagelang im dunkeln herumgetappt war, zeigte sich nun endlich ein Hoffnungsschimmer.
    Die Fremde
spazierte zehn Minuten lang durch die
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