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0849 - Sprung über den Abgrund

Titel: 0849 - Sprung über den Abgrund
Autoren: Unbekannt
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können nur schätzen. Die untere Grenze zumal."
    „Lassen Sie hören!"
    „Kobold wird etwa am 27. Juni allgemeiner Zeitrechnung in das Stadium eines „black hole" eintreten.
    Früher kann die Erde nicht erscheinen."
    „Das sind zweieinhalb Wochen von heute", rechnete Tifflor. „Nach meiner Ansicht müßte es möglich sein, auch etwas über die Obergrenze zu sagen. Wir wissen, daß Medaillon im selben Maße schrumpft wie Kobold. In der Umgebung eines schrumpfenden Sterns wird es für die Erde nicht allzu gemütlich sein. ES kann nichts daran liegen, daß Terra durch die Gravitationsstürme, die von Medaillon ausgehen, verwüstet wird. ES wird die Erde also bald nach der Stabilisierung des Schwarzen Lochs auf den Weg schicken."
    „Das klingt plausibel, Sir", gestand Kershyll Vanne, „aber es ist alles andere als eine Gewißheit."
    Tifflor lächelte.
    „Wenn ich Ihnen eine Wette über eintausend Solar antrüge - zu zahlen an mich, falls die Erde zwischen dem 20. und dem 30. Juni 3585 im Solsystem materialisiert, würden Sie annehmen?"
    „Nein, Sir, das wäre mir zu gefährlich", antwortete Vanne.
    „Gut", sagte Julian Tifflor, „damit hätten wir wenigstens einen ungefähren Zeitrahmen."
    Unerwartet schwankte das Bild abermals. Coden Gonz erschien von neuem.
    „Hat man Ihnen das Denkmalschutzgesuch bereits vorgelegt, Sir?" erkundigte er sich.
    „Was ist das?" fragte Tifflor verwundert.
    Coden Gonz grinste wenig respektvoll.
    „Ich möchte Ihnen den Spaß nicht verderben, Sir. Die Petition wird Ihnen noch heute vorgelegt werden."
     
    4.
     
    Claus Bosketch starrte Kanthall verwundert an.
    „Auf den Mond auswandern?" fragte er. „Warum denn?"
    „Das versuche ich dir seit einer Stunde zu erklären, du Bauer!" antwortete Jentho Kanthall grob. „Weil es auf der Erde zu gefährlich wird!"
    Bosketch schaute recht einfältig drein.
    „So?" machte er. „Ich habe nichts davon gemerkt."
    „Sei froh!" konterte Kanthall. „Das erste Mal, wenn du es zu spüren bekommst, dreht es dir gleichzeitig auch den Hals um. Du hast gehört, was dem Jungen zugestoßen ist?"
    „Bluff?" fragte Bosketch und machte gleich darauf eine abfällige Geste. „Der träumt doch immer noch hinter dem Mädchen her - wie hieß sie doch? Viane oder so ähnlich."
    „Bosketch - deine Einfalt wird nur noch von deiner Häßlichkeit übertroffen!" stieß Kanthall ärgerlich hervor. „Bluffs Schilderung ist genau analysiert worden. Unter anderem von den Leuten auf Luna, und die verstehen ihre Sache. Was Bluff erlebt hat, ist ein G-Wirbel, tausendmal schlimmer als ein Tornado.
    Verstehst du? Und diese Wirbel werden in nächster Zeit häufiger werden. Sie werden immer öfter auftauchen - bis die Erde die lange Reise antritt."
    Er hatte an Bosketch vorbeigeredet. Das stellte sich sofort heraus.
    „Häßlich nennst du mich?" grinste der Vierschrötige. „Wie kommt's dann, daß ich an jedem Finger eine junge Frau hängen haben könnte, wenn ich nur wollte?"
    „Wahrscheinlich weil eure Frauen genau so dumm sind wie eure Männer", knurrte Kanthall. „Willst du mir jetzt endlich zuhören?!
    Muß ich es dir mit dem Hammer in deinen dicken Schädel schlagen, daß es auf der Erde gefährlich wird?"
    Claus Bosketch schüttelte langsam den Kopf.
    „Nein, das brauchst du nicht", antwortete er. „Ich verstehe schon, was du willst. Ich frage mich nur, ob du recht hast."
    Er stand auf.
    „Wohin willst du?" herrschte Kanthall ihn an.
    „An die frische Luft. Mir gefällt es nicht hier unter der Erde.
    Ich muß meinen Leuten erzählen, was du mir erzählt hast.
    Sie sollen eine Entscheidung treffen."
    Er schritt auf den Ausgang zu.
    „Der Herr gebe euch den Verstand, den ihr braucht, um den richtigen Entschluß zu finden!" rief Jentho Kanthall wütend hinter ihm her.
     
    *
     
    „Es wird nicht leicht sein, sie zum Mitkommen zu bewegen", erklärte Jentho Kanthall am Abend dieses Tages den Mitgliedern der Terra-Patrouille.
    „Das war zu erwarten", meinte Walik Kauk. „Es geht den Leuten besser als je zuvor. Sie haben ein Dach über dem Kopf. Sie haben zu essen in Hülle und Fülle und brauchen dafür nicht zu arbeiten.
    Das Klima ist ausgezeichnet, das Wetter schön. Sie können in aller Ruhe ihren Lieblingsbeschäftigungen nachgehen: essen, trinken, schlafen und sich fortpflanzen. Warum sollen sie die Eintönigkeit der sublunaren Anlagen den Schönheiten der Erde vorziehen?"
    „Ganz einfach - weil es ihnen auf der schönen Erde an den Kragen
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