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0847 - Metamorphose

Titel: 0847 - Metamorphose
Autoren: Unbekannt
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ungläubigem Erstaunen, dann verständnislos und zuletzt mit einer Mischung von Mitleid und Respekt hatte der Freifahrerkaiser die Aufzeichnung der Eröffnungsansprache gehört, die der Gys-Voolbeerah Cloibnitzer vor den in der Ausweichzentrale TRAPPER versammelten Molekülverformern gehalten hatte.
    Es hatte lange gedauert, bis die Zentrale Positronik in der Lage gewesen war, die Sprache, deren sich die Gys-Voolbeerah bedienten und die offenbar die Sprache des Alten Volkes war, eindeutig zu übersetzen.
    Ursache dafür war nach Aussage der Zentralen Positronik die Tatsache gewesen, daß die Gys-Voolbeerah komplizierte Begriffe oft nur mit einem zwei- oder dreisilbigen Wort ausdrückten, das sich als Wort überhaupt nicht übersetzen ließ.
    Die Zentrale Positronik hatte auch eine Theorie aufgestellt, die das erklären sollte. Danach dachten und fühlten alle Gys-Voolbeerah infolge der „Abstammung von einem Körper", was nicht unbedingt in physikalischem Sinn gemeint sein mußte, derart einheitlich, wie es für Menschen oder Angehörige anderer Völker unvorstellbar war. Deshalb verstanden sie sich „ohne viele Worte" - und deshalb ließ sich ihre Sprache nur nach zahlreichen wiederholten Rekonstruktionen so deuten, daß eine Übersetzung in das auf Logik und Abstrahierung basierende Interkosmo möglich war.
    Anson Argyris begriff, daß er Lebewesen vor sich hatte, die in ihrer Art und Mentalität einmalig im bekannten Universum sein mußten.
    Ohne zu ermüden, ließ er sich immer neue Übersetzungen von Gesprächen der Gys-Voolbeerah vorspielen - und da die Aufzeichnungen nicht nur den Ton, sondern auch Bilder enthielten, gewann er einen Eindruck davon, wie phantastisch die Kraft des Motuul war und wie perfekt die Gys-Voolbeerah andere Intelligenzen zu kopieren vermochten.
    Er erfuhr, daß die Delegationen der Gys-Voolbeerah außer der aus der Milchstraße noch aus vier weiteren Galaxien nach Olymp gekommen waren: aus der Andromeda-Galaxis, aus M33 im Triangulum, aus der Galaxis NGC 628 (deren Sprecher Cloibnitzer war und die 33 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt war) und aus der Galaxis NGC 2403.
    Außerdem erfuhr Anson Argyris, daß die so weit im Universum verstreuten Gys-Voolbeerah überhaupt nur deshalb Kontakt miteinander hatten aufnehmen und pflegen können, weil es das Konzil gab beziehungsweise gegeben hatte.
    Das Konzil hatte sich, wie zu erwarten gewesen war, nicht darauf beschränkt, nach langen Vorbereitungen hin und wieder eine Galaxis durch Flotten der Laren besetzen zu lassen, sondern es hatte auch zahlreiche larische SVE-Raumer zur Erkundung in alle möglichen anderen Galaxien geschickt.
    Da die Gys-Voolbeerah aber in jeder Galaxis, in der ihre Splittergruppen lebten, sich mit Hilfe des Motuul in wichtige Positionen bei den mächtigsten Völkern diesem Galaxien eingeschlichen hatten, erfuhren sie natürlich aus erster Quelle vom Auftauchen fremder und offenbar unbesiegbarer Raumschiffe.
    Sie besaßen auch die Möglichkeiten, indirekten Kontakt zu den Laren aufzunehmen, indem sie ihnen Köder vorwarfen, beispielsweise durch das Legen aller nur denkbaren Spuren, denen die Laren folgten, wobei sie auf „verlassene" Forschungsschiffe, „verlassene" Raumstationen oder andere Objekte stießen, die sich als Untersuchungs- und Forschungsobjekte anboten.
    Wenn die Laren dann die Objekte ihrer Wißbegier wieder verließen, waren sie entweder keine Laren mehr oder nur noch zum Teil Laren, denn die in den Ködern verborgenen Gys-Voolbeerah hatten nach Möglichkeit entweder alle Laren kopiert und die Originale beseitigt - oder sie hatten sich mangels Personal damit begnügt, einen Teil der Besatzungen von SVE-Raumern zu kopieren. Auf jeden Fall aber waren Kommandant und Offiziere eines solchen SVE-Raumers von Gys-Voolbeerah in der Gestalt und mit dem Wissen der betreffenden Laren ersetzt worden.
    Da sie Gys-Voolbeerah ein großes Ziel vor Augen hatten, verzichteten sie auf spektakuläre Erfolge.
    Sie ließen sich niemals dazu hinreißen, mit einem der übernommenen SVE-Raumer auf eigene Faust zu operieren, sondern führten die Befehle aus, die die Originale bekommen hatten, beziehungsweise die, die sie nach der Übernahme eines SVE-Raumers von den Kommandostellen des Konzils erhielten.
    Dadurch kamen sie, die zuvor niemals die Möglichkeit besessen hatten, die gewaltigen Entfernungen zwischen den Galaxien mit Raumschiffen oder Hyperfunk zu überbrücken, in die glückliche Lage, andere
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