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0846 - Die Flucht des Laren

Titel: 0846 - Die Flucht des Laren
Autoren: Unbekannt
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verlange die sofortige Exekution dieses Laren."
    „Ich weiß nicht recht, ob wir uns anmaßen können, den Tod des Gefangenen zu beschließen", meinte Yonth-Paero zögernd.
    Er blickte fragend zu Terc, der Arkonide wiegte unschlüssig den Kopf.
    „Vielleicht sollten wir abstimmen", schlug er vor.
    „Wozu?" sagte Zotarc. „Keiner von uns zweifelt daran, daß die Laren schwere Kriegsverbrechen begangen haben.
    Eine Abstimmung wäre reine Farce. Als Patrouillenkommandant steht Ihnen die alleinige Entscheidung zu.
    Fällen Sie das Todesurteil über den Gefangenen. Die Ausführung übernehmen meine Leute."
    Hotrenor-Taak war sich klar darüber, daß er weder von dem akonischen Patrouillenkommandanten noch von dem Arkoniden Terc Unterstützung erwarten konnte. Wenn sie auch nicht so rachsüchtig waren wie der Blue, brachten sie doch nicht die Initiative auf, sich seinem Willen zu widersetzen.
    „Das wäre Mord!" schaltete sich da Daroque ein.
    Hotrenor-Taak blickte ihn überrascht an.
    Der junge Arkonide wirkte entschlossen. Sein Engagement überraschte nicht nur den Laren, sondern auch seine eigenen Vorgesetzten, die geglaubt hatten, die Sache unter sich ausmachen zu können.
    „Es wäre Mord", wiederholte Daroque. „Abgesehen davon wäre mit dem Tod des Gefangenen niemandem geholfen, ausgenommen Zotarc vielleicht, der seine Rachegelüste stillen möchte.
    Wenn wir Hoorg-Hampotur dagegen am Leben lassen, könnte er mit uns zusammenarbeiten und uns wertvolle Informationen über sein Volk geben. Wie stellen Sie sich dazu, Hoorg-Hampotur?"
    Bevor Hotrenor-Taak sich dazu äußern konnte, ergriff wieder der Blue das Wort.
    „Was erwarten Sie sich denn von einem einfachen Soldaten!" rief er spöttisch. „Er hat selbst gesagt, daß er keine Informationen besitzt. Er ist völlig wertlos für uns. Wir sollten an ihm ein Exempel statuieren."
    „Wenn Sie schon über ihn zu Gericht sitzen wollen, dann sollte er zumindest die Chance haben, sich zu verteidigen", erwiderte Daroque leidenschaftlich.
    Er blickte zu Yonth-Paero. „Es ist doch nicht zuviel verlangt, dem Laren eine faire Verhandlung zu geben."
    „Reine Zeitverschwendung!" rief Zotarc.
    „Vielleicht", meinte Peralt von Yonth-Paero. „Aber ich finde Daroques Vorschlag annehmbar. Egal wie das Urteil auch ausfällt, wir könnten es ruhigen Gewissens verantworten. Ich bin dafür, daß ein Standgericht einberufen wird, um über den Gefangenen zu urteilen. Es soll sich aus je zwei Vertretern unserer drei Völker zusammensetzen. Einverstanden, Terc?"
    „Eine gute Lösung", sagte der Arkonidenführer.
    „Zotarc?"
    „Reine Zeitverschwendung", wiederholte der Blue. „Für einen Laren kann es nur die Todesstrafe geben.
    Dafür werde ich sorgen, wenn man mir gestattet, als Ankläger aufzutreten. Keine Einwände? Gut." Der Blue ließ seine Katzenaugen eine ganze Weile auf Hotrenor-Taak ruhen, sein Blick war gnadenlos, dann wandte er sich dem jungen Arkoniden herausfordernd zu und sagte: „Wir brauchten natürlich auch einen Verteidiger für den Angeklagten.
    Nur glaube ich, daß sich niemand finden wird, der diese undankbare Aufgabe übernimmt.
    Ein Verteidiger würde von Anfang an auf verlorenem Posten stehen, weil es keine Argumente gibt, die zur Entlastung eines Laren beitragen könnten."
    „Irrtum, Zotarc", sagte Daroque fest. „Ich übernehme Hoorg-Hampoturs Verteidigung."
    „Damit haben Sie sich übernommen, Daroque", sagte der Blue und verließ die Kommandozentrale.
    Hotrenor-Taak bewunderte den Mut des jungen Arkoniden, denn, wie schon Zotarc sagte, die Verteidigung eines verhaßten Laren war eine undankbare Aufgabe ohne jede Chance auf Erfolg.
    Warum also hatte Daroque diese Bürde freiwillig auf sich genommen? Auf diese Frage fand Hotrenor-Taak vorerst keine Antwort. Er war nur sicher, daß mehr dahintersteckte als Sympathie für die Laren.
    „Kopf hoch", sagte Daroque mit säuerlichem Grinsen.' „Wir haben erst einmal etwas Zeit gewonnen.
    Wenn ich durchsetzen kann, daß die Verhandlung auf der WOLAN stattfindet, ist das ein weiterer Pluspunkt. Und selbst... aber daran möchte ich gar nicht denken.
    Sie sollen wissen, daß Sie auf mich zählen können. Was auch passiert, ich werde mich bis zuletzt für Sie einsetzen. Sie können mir vertrauen - Hoorg-Hampotur!"
    Er sprach den Namen mit solch eigenartiger Betonung aus, daß Hotrenor-Taak aufhorchte. Er blickte hoch und ihre Blicke kreuzten sich.
    Aus Daroques Augen sprach Wissen. War es das Wissen, daß
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