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0846 - Die Flucht des Laren

Titel: 0846 - Die Flucht des Laren
Autoren: Unbekannt
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etwas Besonderes?
    Der Austritt aus dem Linearraum erfolgte nur wenige Millionen Kilometer von der Quelle der SOS-Rufe entfernt. Die Ortungsspezialisten meldeten, daß es sich um ein Raumschiff der 60-Meter-Klasse handelte. Die Größe und die Kugelform ließen darauf schließen, daß es eine terranische Korvette war.
    Diese Vermutung bestätigte sich, als wir nach Beendigung des Bremsmanövers nahe genug am Zielobjekt waren, um eine optische Feinortung zu bekommen.
    „Das ist ja ein Wrack!" rief einer der Offiziere in der Kommandozentrale aus. „Diese Korvette wird ja nur noch von Flicken zusammengehalten."
    In der Tat, das Kugelschiff befand sich in einem desolaten Zustand. Es war nicht anzunehmen, daß es der Flotte des NEI oder - ein offizielles Schiff irgend einer der terranischen Kolonien war, die sich der GAVÖK angeschlossen hatten.
    Die WOLAN schickte einen Richtfunkspruch aus, bekam jedoch keine Antwort. Nur der automatische SOS-Ruf wurde weiterhin ausgestrahlt.
    Das konnte bedeuten, daß niemand mehr von der Mannschaft am Leben oder zumindest niemand mehr in der Lage war, den Hyper-kom zu bedienen.
    Yonth-Paero stellte ein Prisenkommando zusammen, dem je eine akonische und arkonidische und eine Mannschaft der Blues angehörte. Ich bekam das Oberkommando.
    Unser Beiboot legte als erstes ab, und wir erreichten die Korvette auch zuerst". Auf der Hülle war der durch kosmische Einflüsse verwitterte Name des Schiff es zu lesen: LOTOS-BLUME. Irgendeiner aus meiner Mannschaft machte die Bemerkung, daß es sich um eine ziemlich verwelkte Blume handle.
    Ein anderer machte mich auf das eigenartige Gestänge und die Trosse am oberen Pol der Korvette aufmerksam.
    „Das scheint darauf hinzudeuten, daß das Schiff als Schlepper benutzt wurde", fügte er hinzu.
    Soviel ich wußte, wandten nur Prospektoren diese Methode an, um die Kapazität eines Schiffes zu vergrößern, indem sie den Laderaum außerhalb der Schiffshülle verlegten.
    Wir legten an der LOTOSBLUME an. Da von Bord des Schiffes noch immer kein Lebenszeichen kam, legten wir einen vakuumdichten Verbindungssteg aus, um das Schott gewaltsam von außen zu öffnen.
    Kaum waren die Vorbereitungen dazu abgeschlossen, als Akonen und Blues eintrafen und über Funk mit Sanktionen drohten, wenn wir sie von der Rettungsaktion ausschlossen. Ich stellte es ihnen frei, sich einen eigenen Zugang zur Korvette zu suchen.
    Dann ging ich an der Spitze meiner Männer an Bord.
    Im Innern sah es womöglich noch ärger aus, als man es vom äußeren Zustand schließen konnte. Überall waren Korrosionsschäden, in den Schiffsgängen fehlte teilweise die Verschalung, so daß Bündel von Drähten freilagen.
    Die Luft war schlecht, aber der atmosphärische Druck entsprach der Norm. Es herrschte Schwerelosigkeit.
    „Ist hier jemand?" rief ich.
    Es erfolgte keine Antwort.
    „Am besten, wir dringen in die Kommandozentrale vor und beginnen von dort systematisch die Durchsuchung des Schiffes", befahl ich. Nicht nur deshalb, weil anzunehmen war, daß sich die Mannschaft ins Zentrum zurückgezogen hatte, sondern weil ich vor den Blues und Akonen dort sein wollte.
    Es war Tradition, daß man erst durch Eroberung der Kommandozentrale ein Schiff in Besitz nahm.
    Aber selbst wenn es nichts zu erobern gab, wollte ich Zotarcs Leuten zuvorkommen.
    Meine Leute hatten die Waffen in Anschlag gebracht. Man konnte ja nicht wissen. Als sie den Ringkorridor um die Kommandozentrale erreichten, schwärmten sie aus und postierten sich an den Zugängen.
    Die Schotte standen offen. Ich trat ein, ohne überhaupt damit zu rechnen, hier ein lebendes Wesen anzutreffen.
    Und dann stand ich einem Laren gegenüber.
    Er blickte mir aus seinen grünen Augen gefaßt entgegen. Ich stellte sofort fest, daß er unbewaffnet war, und er hielt die Arme seitlich abgewinkelt, als wolle er anzeigen, daß er keine Feindseligkeiten im Sinne hatte.
    „EinLare!"
    „Und das auf einem Prospektoren-Schiff!"
    Unter die erstaunten Ausrufe meiner Leute mischte sich das Gezirpe von Blues-Stimmen, und dann drängten die Linsenköpfe auch schon in die Kommandozentrale. Der Lare wich unwillkürlich vor ihnen zurück, aber ich stellte mich schützend vor ihn.
    „Der Lare wird an Bord der WOLAN gebracht und so lange dort bleiben, bis über sein Schicksal entschieden ist", erklärte ich und wandte mich an den Laren. „Seien Sie unbesorgt, ich werde zu verhindern wissen, daß die Blues Sie lynchen. Nennen Sie mir Ihren Namen."
    „Ich
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