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0844 - Fremde auf Olymp

Titel: 0844 - Fremde auf Olymp
Autoren: Unbekannt
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um sich hier zu treffen!
    Der Freifahrerkaiser beschloß, sich heimlich an die Raumschiffe heranzupirschen, einen der sicherlich vorhandenen Bewacher gefangenzunehmen und ihn zu verhören.
    Blunnentior lag auf dem Bett einer Einzelkabine der Korvette, die seine Gefährten und er auf dem PLANETEN Topsid im Sonnensystem Orion Delta erbeutet hatten.
    Sie hatten nur wenige Jahre in der Gestalt der Topsider unter den Echsenankömmlingen gelebt - und zwar mit der einzigen Absicht, eines der GAVÖK-Raumschiffe, die in großen Abständen dort landeten und Freiwillige aus dem Volk der Topsider an Bord nahmen, zu kapern und damit die überall in der Milchstraße allein oder in kleinen Gruppen verstreuten Gys-Voolbeerah einzusammeln.
    Anstoß dazu hatte der Bericht einer Gruppe Gys-Voolbeerah gegeben, die bereits vor dreißig Jahren in das Labyrinth der Unterwelt von Olymp eingedrungen waren und einen Geheimstützpunkt des Freifahrerkaisers besetzt hatten.
    Da sie unbehelligt geblieben waren, war dieser Stützpunkt als Versammlungsort für die in der Milchstraße lebenden Gys-Voolbeerah und die Delegationen aus vier anderen Galaxien ausersehen worden.
    Die sieben auf Topsid lebenden Gys-Voolbeerah hatten sich zusammen mit anderen (echten) Topsidern freiwillig für den Dienst in der Flotte der GAVÖK gemeldet und waren von der Korvette, die als nächstes GAVÖK-Raumschiff angekommen war, mitgenommen worden.
    Es war nicht schwer für sie gewesen, die echten Topsider und die Schiffsbesatzung, die sich aus Gäanern, Neu-Arkoniden und Akonen zusammensetzte, zu überwältigen. Die Überwältigten waren in dem Glauben gelassen worden, daß sie Opfer einer topsidischen Widerstandsbewegung waren.
    Deshalb hatte man sie auf einem bewohnten Siedlungsplaneten der Neu-Arkoniden abgesetzt, von wo aus sie nach dem Abzug der Laren in absehbarer Zeit auf ihre Heimatwelten zurückkehren konnten.
    Als der Sprecher der Gruppe seine Begleiter anschließend aufgefordert hatte, die Gestalt beliebiger Menschen anzunehmen, war auch Blunnentior dazu bereit gewesen. Doch dann hatte er zu seinem Entsetzen feststellen müssen, daß es ihm nicht gelang, seine zuletzt angenommene Gestalt - die Gestalt eines Topsiders - abzulegen.
    Er hatte die Fähigkeit des Motuul verloren!
    Ihm war bekannt, daß es alle paar hundert Jahre Fälle dieser Art gegeben hatte. Man nannte diesen Zustand „Veränderungsschizophrenie", denn der davon Betroffene hatte das Gefühl, sich verändert zu haben, obwohl er die Fähigkeit verloren hatte, sich zu verändern und für alle Zeiten die zuletzt angenommene Gestalt beibehalten mußte.
    Im ersten Augenblick der Erkenntnis war Blunnentior von Panik ergriffen worden, denn ein Gys-Voolbeerah ohne die Fähigkeit der molekularen Verformung wurde von seinen Artgenossen nicht mehr als Angehöriger des Volkes anerkannt.
    Aber seine Furcht hatte ihm einen Gedanken eingegeben, wie er seinen Zustand vor den Gefährten verheimlichen konnte. Er plädierte dafür, daß nicht alle sieben Gys-Vool-beerah menschliche Gestalt annehmen sollten und argumentierte damit, daß bei einer Begegnung mit einem anderen Raumschiff der GAVÖK deren Besatzung, falls sie von der ursprünglichen Mission der Korvette wußte, argwöhnisch werden würde, wenn sie auf dem Hyperkom-bildschirm nicht wenigstens einen Topsider sah.
    Seine Gefährten schöpften keinen Verdacht.
    Der Sprecher seiner Gruppe lobte Blunnentior sogar wegen seiner Umsicht und bat ihn, die Gestalt eines Topsiders beizubehalten.
    Dennoch wußte Blunnentior, daß sein Zustand früher oder später durchschaut werden würde, spätestens dann, wenn der nächste Einsatz stattfand, bei dem voraussichtlich -und wenn sich alle Versammelten darauf einigten - sämtliche zweihundertachtzig Gys-Voolbeerah menschliche Gestalt annehmen sollten.
    Um diesen Augenblick hinauszuzögern, hatte sich Blunnentior, kurz nachdem seine Gruppe im Geneim-stützpunkt angekommen war, krankgemeldet. Er war in die Korvette zurückgeschickt worden, um sich zu erholen.
    In der Kabine hatte er seit Stunden verzweifelt versucht, seine Gestalt zu verändern. Oft hatte er geglaubt, es wäre ihm gelungen, aber ein Blick in den Spiegel hatte ihn jedesmal eines Besseren belehrt. Er litt unter Veränderungsschizophrenie und besaß keine Aussicht auf Heilung.
    Völlig erschöpft lag er auf dem Bett und wünschte sich, daß ihn der Tod erlösen würde. Aber so leicht starb ein Gys-Voolbeerah nicht. Blunnentior wußte es, und er hatte es
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