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084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi
Autoren: Larry Brent
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fühlte sie sich nicht in ihrer Haut.
    Das Mädchen
brachte zuerst die Kerzen an eine sichere Stelle, wo sie trocken und
windgeschützt standen. Das anheimelnde Licht wirkte beruhigend auf sie. Cindy
achtete nicht mehr so sehr auf die Blitze.
    Das Unwetter
war jetzt genau über dem Sumpfwald.
    Durch die
Ritzen und Spalten der Hütte blies der Wind, die Bretter wackelten, und Cindy hoffte,
daß die morsche Unterkunft dem Ansturm dieses Wetters gewachsen war.
    Das Bett ließ
sich mit Leichtigkeit auf die Seite schieben.
    In der Ecke
unterhalb des Regals mit persönlichen Utensilien und alten, abgegriffenen und
zerlesenen Büchern des ehemaligen Bewohners der Hütte war es trocken und
windstill.
    Cindy wunderte
sich überhaupt, weshalb diese Nische so leer stand und nicht besser ausgenutzt
wurde. Der Platz für das Bett war hier geradezu ideal.
    Sie schob
kräftig.
    Das Bett
rutschte ihr schräg weg und stieß mit dem Kopfteil gegen die mit einer
Bastmatte verkleidete Wand. Beschädigte sie.
    Cindy Fuller
fluchte leise vor sich hin. Fürchtete, daß der Regen förmlich hereinströmen würde.
    Aber nicht
mal ein Windhauch traf sie.
    Überrascht
kam sie um das Bett herum.
    Damit sie
besser sah, nahm sie sich eine Kerze vom Regal und zündete sie an.
    Die Bastmatte
verkleidete keine Wand, sie war eine behelfsmäßige Begrenzung. Vorsichtig tastend
führte das Mädchen die Finger über das harte Material.
    Es gab nach.
    Cindys Finger
verschwanden in der Öffnung. Dahinter spürte sie keine nasse Luft, keinen Wind,
wohl aber einen Hohlraum.
    Eine geheime
Kammer lag hinter der Bastmatte.
    Jetzt, da
sich Cindy aufmerksamer mit dieser Matte beschäftigte, merkte sie, daß unten rechts
ein Ring befestigt war, der in einem Nagel hing.
    Cindy Fuller bückte
sich. Sie löste den Ring und konnte die Bastmatte bis zur Hälfte nach links
hochschlagen, so daß ein Eingang wie in einem Zelt entstand.
    Nun begriff
sie auch, warum es einen Haken an dem primitiven Regal gab.
    Ursprünglich
hatten Andrew und sie vermutet, daß an dem Häkchen Schöpflöffel oder andere
Haushaltsutensilien gehangen hatten. Aber nun, als sie die Matte hochklappte,
sah sie, daß der Ring genau in den Haken am Regal paßte.
    Sie hängte
ihn ein, beugte sich neugierig nach vorn und starrte in die stockfinstere
Kammer, in der ein kleiner Tisch und eine Kiste standen. Mehr nicht.
    An der linken
Wand hingen mehrere Messer, verrostete Beile und Werkzeuge an krummen Nägeln.
    Cindy machte
nur einen kleinen Schritt nach vorn und stand unmittelbar vor dem fleckigen, alten
Tisch.
    Es war sehr
eng in der Kammer. Sie mußte sich förmlich um den Tisch herumdrücken, um an die
Kiste zu kommen, die quer zum Eingang stand.
    Aufmerksam
ließ Cindy ihren Blick durch die Kammer schweifen.
    Der Regen
trommelte von außen gegen die dichten Bretter. Hier gab es keinen Luftzug, kein
eindringendes Wasser. Die Ritzen waren mit Lehm und Wachs verschmiert.
    Was war das
hier? Eine Art Geräteschuppen? So wirkte es jedenfalls.
    Auf dem Tisch
war gezimmert worden.
    Woher aber
stammten die Flecken?
    Sie sahen aus
wie getrocknetes Blut.
    Mit der
brennenden Kerze in der Hand näherte sich das Mädchen der Kiste hinter dem Tisch.
    Sie hatte
Ähnlichkeit mit einem Sarg und war auch wie ein solcher mit einem Deckel verschlossen.
    Cindy ging in
die Hocke und legte den Deckel um.
    Ihr gellender
Aufschrei mischte sich mit einem Donnerschlag, der das Haus erzittern ließ.
    Vor ihr in
der Kiste lag eine uralte Frau.
    Das runzlige,
mumienhaft eingetrocknete Gesicht lag unter einem hauchdünnen Spinnennetz, und
die brüchigen Augenlider waren geschlossen.
    Eine Spinne
und mehrere Insekten rannten über den mumifizierten Leichnam, und ihre
Chitinpanzer schabten auf dem harten, vertrockneten Gewebe.
    Cindy Fuller
rannte aus der nachtschwarzen Kammer, als würde sie von Furien gehetzt.
    Erst als sie
die Tür der Hütte aufriß und der heftige Regen voll ihr Gesicht traf und die Kerze
in ihrer Hand durch einen Windstoß verlöschte, konnte sie wieder klar denken.
    Ihr Herz
pochte rasend, ihr Atem flog.
    Minuten
vergingen.
    Sie wagte es
nicht, ins Freie hinauszurennen und auch nicht in die Hütte zurückzugehen.
    Angst und
Entsetzen erfüllten sie.
    Die schmale
Schwelle unter der Türfüllung wirkte wie eine magische Grenze.
    Cindy Fuller
konnte nicht hinaus, weil der Sumpf bis auf wenige Meter vor das Haus
angewachsen war, und sie konnte nicht hinein, weil sie Angst vor der
mumifizierten Leiche
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