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084 - Im Schatten der Guillotine

084 - Im Schatten der Guillotine

Titel: 084 - Im Schatten der Guillotine
Autoren: Dämonenkiller
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Professor und Jean-Luc Argue hatten dies beobachtet und geleiteten ihre Gruppen nun gleichfalls mitten in den Kral hinein.
    Hafalii sichtete die Angreifer als erster.
    „Die Vazimba!" schrie er mit überkippender Stimme. „Ergreift die Waffen! Schlagt ihnen die Köpfe ein! Zerschneidet ihre Herzen! Und anschließend werft ihr sie unter die Guillotine, denn nur so sterben sie für…"
    Die letzten Worte blieben ihm im Halse stecken. Mit heiserem Rufen stürmten die riesigen Cro- Magnon-Menschen heran. Schockierend für den Freak und seine Stammesgenossen waren nicht ihre mächtigen, muskelbepackten Leiber. Eine Wandlung hatte sich mit ihnen vollzogen. Die Kolonisten wurden zu furchterregenden Tieren, zu Wer-Wesen, die geradewegs der Hölle entsprungen zu sein schienen.

    Mit bangem Herzen war Brigitte Thomsen im feuchten Unterholz des Urwaldes zurückgeblieben.
    Sie hatte Bob noch einen Kuß auf die Wange gedrückt - hastig, beinahe schüchtern, denn die anderen hatten sich in der Nähe befunden, und auch Jean-Luc Argue hatte sie mit einem merkwürdigen Blick bedacht. Rasch hatte sich Bob von ihr getrennt und war mit seinen Kameraden auf die MarinaKrieger zugestürmt. Brigitte beobachtete sie voll Sorge und Angst.
    Die Zwei-Meter-Männer liefen erstaunlich leichtfüßig dahin. Der Franzose kam nicht richtig mit; außerdem wirkte er neben ihnen wie ein Zwerg. Fast keimte in Brigitte ein Gefühl des Triumphes, als jäh die Verwandlung begann.
    Zunächst erkannte sie nicht richtig, was da vorging. Der Wind nahm zu. Fernes Donnergrollen begleitete das Hämmern der. Trommeln und das Singen der Marinas, und schließlich sandte ein Blitz zusätzliches Licht auf die dahinjagenden Gestalten. Brigitte schrie auf.
    Die Cro-Magnon-Menschen krümmten sich im Laufen zusammen. Einige überschlugen sich und sprangen dann wieder hoch. Ihre Schultern wurden noch breiter. Auf der Haut wurden binnen Sekunden die Haare, zu einem dichten Pelz., Breite Schädel wurden hin und her geworfen, und Brigitte sah fürchterliche Raubtiergebisse.
    Ein gellender Schrei ließ Brigitte hochfahren. Sie verfolgte mit panischem Entsetzen, wie nun auch die Frauen aus dem Busch hervorbrachen. Nichts hielt sie. Sie stürmten ihren Männern nach und fuchtelten aufgeregt mit den Armen herum. Während die Zwei-Meter-Männer zu Werhyänen, Wölfen und Leopardenmännern wurden, blieben bei den weiblichen Cro-Magnons die Oberkörper vollständig erhalten; nur ihre unteren Leibeshälften verformten sich zu Tiergestalten. Manche wurden zu Vogelwesen, andere zu Fischmenschen. Alle behielten jedoch ihre Brüste und ihrer neuen Rolle gemäß, stimmten sie einen schrillen Gesang an.
    Brigitte stand auf. Schreiend lief sie Bob nach. Coco Zamis kam von der Seite angerannt und wollte sie festhalten, aber die Deutsche schlug wie eine Furie um sich. Sie kam frei, schluchzte hysterisch auf und lief weiter.
    „Komm zurück!" rief Coco.
    Brigitte hörte nicht auf sie. In ihrem Hirn überwarfen sich die Gedanken. Was geschah? Was hatte dies alles zu bedeuten? Nie hatte Magnus Gunnarsson auch nur mit einem Wort erwähnt, daß die schönen neuen Menschen eines Tages zu wandelnden Ungeheuern werden würden.
    Brigitte überholte einen Wolfsmann, dann einen Minotaurus. Die Monster brüllten, aber ihr Zorn galt nach wie vor den Merinas, nicht den Mitstreitern. Brigitte konnte ungehindert passieren.
    In der Oberschule hatte sie sich manchen Preis beim Sportfest geholt. Ihre Beweglichkeit kam ihr jetzt zugute. Sie erreichte Bob, bevor dieser bei den feindlichen Kriegern angelangt war.
    „Bob!" schrie sie.
    Er wandte ihr sein völlig verändertes Antlitz zu und brüllte schaurig. Brigitte weinte und steuerte auf ihn zu. Bob riß seine Pfoten hoch und schlug sie gegeneinander. Funken sprühten. Ein Blitz zertrennte den Vorhang der Nacht und leuchtete sein entsetzliches Gesicht aus.
    Das war nicht mehr der Bob, den die Deutsche lieben gelernt hatte. Ein fleckiges Fell, dessen Grundton dunkelgelb war, überzog sein ganzes Haupt. Rötlich funkelten seine kalten Augen. Spitze Zähne ragten aus seinem geöffneten Rachen hervor. Er hatte sich in einen Leopardenmann verwandelt.
    „Bob, Liebster!"
    Sie stürzte neben ihm auf die Knie und hielt sein Bein fest. Zuerst wollte er sich knurrend losreißen, dann schien er zu begreifen, wer sich da so verzweifelt um ihn bemühte. Mit einem zärtlichen Laut beugte er sich über sie. Der Anblick brachte sie fast um den Verstand. Stotternd redete sie
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