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0837 - Aibon-Blut

0837 - Aibon-Blut

Titel: 0837 - Aibon-Blut
Autoren: Jason Dark
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reichten aus, um den wichtigen Teil dieses kleinen Tals zu erhellen.
    Was dort vor sich ging, sah gar nicht mal so gefährlich aus, aber die vierbeinigen Wesen und die hölzern wirkenden Gestalten, die möglicherweise einmal Menschen waren, flößten mir schon eine gewisse Furcht ein.
    Hinzu kam der Monstervogel!
    Er war das Geschöpf, das alles beherrschte. Er stand in der Mitte, er hatte seinen Schädel dem Eingang einer Höhle zugedreht, ich sah seinen gewaltigen Schnabel, der sich als vergrößerter Schatten noch auf dem Boden abzeichnete.
    Ein Bild, das Angst machen konnte…
    Einige Male mußte ich schlucken, und ich schaute weiter in das Tal, natürlich von der Hoffnung beseelt, Glenda Perkins zwischen den Gestalten zu entdecken.
    Sie war nicht da.
    Auch Ribana traf keinerlei Anstalten, ihr Reittier anzutreiben. Sie sah ebenfalls nur zu.
    Dann bewegte der Riesenvogel seinen Kopf. Es sah so aus, als würde er dem Eingang des Stollens zunicken. Gerade diese Bewegung peitschte einen irrsinnigen Verdacht in mir hoch, der sich innerhalb der folgenden Sekunden zur Gewißheit verdichtete.
    Drei Gestalten erschienen dort.
    Zwei Männer in Grau führten Glenda Perkins in der Mitte aus dem Eingang auf den Riesenvogel zu, der in wilder Vorfreude seinen Schnabel noch weiter aufriß.
    Für mich stand fest, was er wollte.
    Glenda sollte von ihm gefressen werden!
    ***
    Die beiden Hüter Aibons hatte mit ihrem Opfer die Höhle verlassen und gingen auch nicht mehr weiter. Glenda bekam Zeit, sich dieses grauenvolle Geschöpf aus unmittelbarer Nähe zu betrachten, als wollte man ihr die perverse Chance geben, sich genau anzuschauen, wer sie nun schluckte und auffraß.
    Denken konnte die nichts mehr. In ihrem Kopf war alles leer. Nur die Angst durchtoste sie, und tief in ihrem Innern wünschte sie sich eine tiefe Ohnmacht herbei.
    Den Gefallen tat ihr die Natur nicht. So bekam sie weiter sehr genau mit, welche Vorfreude dieses Vogelmonstrum auf das neue Opfer erlebte. Es bewegte den Kopf und den Schnabel. Auch die widerliche Zunge blieb nicht still. Mal schnellte sie vor, dann wieder zog sie sich zurück und kräuselte sich zusammen.
    Der faulige Gestank drang noch stärker aus dem Maul hervor. Er war wie eine große Wolke, die gegen Glendas Gesicht schlug und ihr den Atem raubte.
    Beide Bewacher ließen sie los.
    Das bekam sie nur am Rande mit, aber sie wußte, daß es so etwas wie ein Signal war.
    Die Zunge peitschte hervor.
    Glenda schrie auf, denn dieser zuckende Gegenstand tanzte wie ein Wirbel vor ihrem Gesicht.
    Dann schlug er zu.
    Es war ein harter Hieb, geführt wie mit dem Gummischlauch. Zwar hatte sich Glenda zur Seite geduckt und auch die Arme hochgerissen, der Zunge konnte sie trotzdem nicht entwischen. Sie drehte sich um die Unterarme und dann auch um den Körper.
    Der Vogel zerrte an ihr.
    Und noch einmal schrie Glenda, als sie den Boden unter den Füßen verlor…
    ***
    Auch wir hatten die Schreie gehört. Da aber befanden wir uns bereits auf dem Weg. Wieder hatte Ribana phantastisch reagiert und das Einhorn nur mit dem Druck ihrer Schenkel gelenkt.
    Ich hatte nur Blicke für das, was sich vor dem Höhleneingang abspielte. Einzelheiten sah ich leider nicht, aber ich konnte schon erkennen, wie sich das Tier hektisch bewegte, als würde es an einem Gegenstand zerren und sich dann zur Seite drehen.
    Ich sah es im Profil.
    Und ich sah Glenda!
    In diesem Augenblick fühlte ich mich so, als hätte Suko durch seinen Stab die Zeit angehalten. Ich bekam nicht mehr mit, daß wir uns dem Ort des furchtbaren Geschehens näherten, für mich war alles starr und bewegungsunfähig geworden.
    Ich sah die von der Zunge umklammerte Glenda in der Luft schweben.
    Verzweifelt strampelte sie mit den Beinen. Sie war schwer, sie wollte es auch dem Vogel schwermachen, dessen Kraft aber war gewaltig. Zusammen mit seinem Opfer schnellte die Zunge in die Höhe, und im nächsten Augenblick ließ er sie wieder zu Boden krachen.
    Glendas Schreie erreichte auch meine Ohren.
    Für einen Moment lag sie leblos im Staub.
    Dann riß die Zunge sie wieder hoch.
    Und diesmal bewegte sich Glenda nicht. Sie hatte keine Kraft mehr, dem Schicksal zu entweichen.
    Ein Einhorn raste auf den Monstervogel zu. Rechts und links rammte es mit seinem mächtigen Körper die dort stehenden Gestalten. Sie flogen wie Puppen zur Seite, überschlugen sich, und einige von ihnen rollten in die Feuer hinein, die sofort nach ihnen griffen und sie blitzartig verbrannten.
    Dabei
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