Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0835 - Rückkehr der Vernunft

Titel: 0835 - Rückkehr der Vernunft
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hier habe ich die Lösung für Ihre Probleme gefunden", antwortete Tekener. „Ich habe Glück gehabt. Ich bin in Kommunikation mit den Kristallen getreten und habe alles erfahren, was ich wissen mußte. Ich weiß jetzt, wie das halutische Volk gerettet werden kann, ohne daß die Kristallfelder vernichtet werden müssen."
    „Ich habe kein Interesse an Para-tronfeldern, Schutzgeräten und ähnlichem Unsinn", entgegnete der Haluter grollend. „Ich will eine Totallösung, die das Problem beseitigt und nie wieder entstehen läßt." Er machte eine abfällige Geste. „Das Programm wird durchgezogen. Daran ändert sich nun nichts mehr."
    „Das wäre dann das Ende des großartigen halutischen Volkes", sagte Tekener. „Der Kosmos wird ärmer sein, wenn alles vorbei ist."
    Cornor-Lerz beugte sich nach vorn. Nur noch seine Augen waren auf dem Bildschirm zu sehen. Sie funkelten, als wären sie mit einem kalten Feuer erfüllt. „Das Ende der Kristalle", erklärte er zornig. „Nicht das Ende der Haluter."
    „Man wird nur noch von den Bestien sprechen, nicht mehr von den Halutern", erwiderte der Terraner. „Die Haluter selbst werden sich nur noch als Bestien ansehen, weil sie eine friedfertige Intelligenz ermordet haben, obwohl sich ein denkbar einfacher Weg zur Lösung aller Probleme angeboten hat."
    „Denkbar einfacher Weg?" Cornor-Lerz stutzte. „Sie wollen mich täuschen."
    „Durchaus nicht. Auf einer unscheinbaren Welt, die 23 Lichtjahre von Terzrock entfernt ist, gibt es ein intelligentes Volk, das eine kräftige Dosis von der Aktiv- und Aggressionsstrahlung vertragen könnte. Sie brauchen nur einige tausend dieser Brindors nach Terzrock zu bringen, wo sie augenblicklich der paramentalen Strahlung der Kristalle ausgesetzt wären. Sie würden die Strahlung in sich aufsaugen und nicht mehr ganz so schlafmützig sein wie bisher. Gleichzeitig aber würden die Haluter gedämpft werden. Sie würden nicht mehr amoklaufen, sondern wieder zu den liebenswerten Wesen werden, als die wir sie seit Jahrtausenden kennen."
    Ronald Tekener blickte kurz auf sein Chronometer. Die Zeit war abgelaufen. In dieser Sekunde mußte die Entscheidung fallen. Cornor-Lerz konnte nicht länger warten. Er mußte entweder den totalen Angriff auf die Kristalle auslösen oder darauf verzichten. Tekener spürte, daß er den Haluter fast überzeugt hatte. „Sie gehen überhaupt kein Risiko ein", fuhr er fort. „Warum wollen Sie nicht wenigstens den Versuch wagen?
    Ich weiß, daß er erfolgreich sein wird. Wenn Sie aber nicht daran glauben, dann können Sie die Kristalle später immer noch angreifen. Die Kristalle könnnen sich nicht wehren. Sie können Ihnen nicht weglaufen. Sie werden Ihnen also auf gar keinen Fall entgehen."
    „Wir machen es", sagte Cornor-Lerz.
    Ronald Tekener preßte die Lippen zusammen. Wie hatte der Haluter entschieden? Bedeuteten seine Worte, daß er angreifen wollte? Oder wollte er die Brindors zum „Aufladen" nach Terzrock holen? „Ich wußte, daß Sie sich richtig entscheiden würden, Cornor-Lerz. Sie sind nicht der Mann, der blindwütig vernichtet und dabei Chancen ausläßt, die alles zum Guten wenden."
    „Hören Sie auf, mir Honig um den Bart zu schmieren", brüllte der Haluter. „Die Kristalle sollen ihre Chance haben. Über eines aber sollten Sie sich klar sein, Tekener. Wenn Ihr Plan versagt, dann ist es auch mit Ihnen aus."
    Cornor-Lerz schaltete das Gerät aus. Der Bildschirm wurde dunkel. „Ein liebenswürdiger Herr", bemerkte Jennifer Thyron spöttisch. „Vergiß nicht, daß es bei den Halutern keine zwei Geschlechter gibt."
    „Vielleicht sind sie deshalb oft so wild", sagte die Überlebensspezialistin. „Ja, das würde die Drangwäsche erklären, der sie hin und wieder unterliegen."
    „Wie das? Ich verstehe nicht."
    „Ihnen fehlt ganz einfach der handfeste Krach, der hin und wieder zwischen Liebenden ganz normal ist, und bei dem Aggressionen abgebaut werden. Und ihnen fehlt vor allem die Versöhnung, die sich diesem Krach anschließt, und die so angenehm ist."
    Ronald Tekener nickte. „Du könntest recht haben, Jenny", sagte er. „Wann hatten wir eigentlich den letzten Krach miteinander?"
    „Wenn du noch einmal Jenny zu mir sagst, haben wir ihn auf der Stelle", fauchte sie ihn an. „Hör mal, Jenny", begann er. Die weiteren Worte blieben ihm im Halse stecken, denn hinter Jennifer erschien die dunkle Gestalt eines Vier-Meter-Riesen. Der Haluter befand sich in einem erschreckenden Zustand.
    Schaum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher