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0835 - Rückkehr der Vernunft

Titel: 0835 - Rückkehr der Vernunft
Autoren: Unbekannt
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alles in Ordnung ist, so daß wir uns wirklich nur um uns selbst kümmern können", sagte er. „Das wünsche ich mir schon lange", entgegnete sie seufzend.
    Erger Darg kehrte zurück. Er trug einen leichten Paralysator in den Händen. „Ich habe nur eine Waffe gefunden", sagte er bedauernd. „Die anderen waren alle zu schwer für Sie."
    „Die Haluter sollten Strahler mit eingebauten Antigravgeräten konstruieren", sagte Jennifer, doch der Haluter ging auf den scherzhaft gemeinten Vorschlag nicht ein. Er hantierte am Transmitter herum. „Ich muß die Kontrollverbindung zur Zentrale so unterbrechen, daß kein Alarm ausgelöst wird. Eine schwierige Aufgabe."
    Jennifer verstand den Wink. Sie verzichtete auf weitere Bemerkungen, mit denen sie ihn nur ablenken würde.
    Erger Darg brauchte etwa eine halbe Stunde. Dann war es soweit. Er schaltete den Transmitter ein und programmierte ihn.
    Ronald Tekener blickte auf sein Chronometer.
    Nur noch dreieinhalb Stunden bis zum Vernichtungsschlag. „Fertig ?" fragte der Terraner. „Fertig", bestätigte Erger Darg. „Dann los. Wir wollen keine Zeit verlieren. Sie zuerst."
    Der Haluter bestätigte mit einer Geste, daß er einverstanden war. Er ging in das schwarze Transportfeld des Transmitters und verschwand. Ronald Tekener folgte ihm im Abstand von einigen Sekunden. Jenni-fer bildete den Abschluß. Sie trug den Paralysator.
    Als sie auf Terzrock aus der Gegenstation kam, sah sie sich einem Chaos gegenüber. Erger Darg und Ronald Tekener standen seitlich vom Transmitter. Einige Schritte von ihnen entfernt kauerte ein riesiger Haluter auf einem Podest und beobachtete sie mit tückisch glänzenden Augen. „Was fällt Ihnen ein, mich in meiner Ruhe zu stören?" brüllte der Vier-Meter-Koloß. „Ich habe mich hierher zurückgezogen, um mich auf wissenschaftlich-philosophische Probleme zu konzentrieren. Und Sie wagen es, hier einzudringen."
    Jennifer Thyron stockte der Atem. Sie befand sich in einem großen Raum. Durch einige Torbögen konnte sie in die anschließenden Räume blicken. Überall sah es chaotisch aus. Der Haluter, der sich nach seinen eigenen Worten zum Meditieren in dieses Haus zurückgezogen hatte, hatte wie ein Berserker getobt. Von der Einrichtung war so gut wie nichts mehr heil. Alles lag in Trümmern auf dem Boden. Ein Teil der Wände war zusammengebrochen. Fenster waren zerschmettert worden, und von den Decken hing die Verkleidung herab.
    Ihr lag eine spöttische Entgegnung auf den Lippen. Sie sprach sie jedoch nicht aus, weil sie wußte, daß es sinnlos gewesen wäre, mit dem Riesen zu diskutieren. Jennifer fühlte sich unangenehm leicht. Ihr wurde bewußt, daß sie versäumt hatte, ihren Gravitations-neutralisator von den im halutischen Schiff geltenden Wert auf den Terzrockwert umzustellen. „Denken wollten Sie, he?" fragte Erger Darg mit hallender Stimme. Er stieß einen aus der Wand herausgebrochenen Kunststein zur Seite. „Mir scheint, Sie sollten lieber mal eine Denkpause einlegen, wenn Sie wollen, daß von diesem Haus noch etwas übrigbleibt."
    Der Deportierte griff augenblicklich an. Er kam jedoch nicht an Darg heran, weil dieser zur Seite auswich und ihm ein Bein stellte. Der Riese stolperte und fiel krachend zu Boden. ^Mit unglaublicher Kraft und Geschicklichkeit schnellte er sich wieder hoch. Er flog mit einer Leichtigkeit durch die Luft, die Jennifer verblüffte. Zu spät wich die Überlebensspezialistin aus. Der zu hoch eingestellte Gravitationsneutralisa-tor behinderte sie. Eine Faust des Deportierten traf ihren Arm und schmetterte ihr den Paralysator aus der Hand.
    Der Riese stieg, wie von aller Schwerkraft befreit, bis dicht unter die Decke, stieß sich hier kraftvoll von der Wand ab und schoß mit hoher Beschleunigung auf Ronaid Tekener zu, so daß dieser nicht mehr ausweichen konnte. Der Aktivatorträger stürzte zusammen mit dem Riesen zu Boden, konnte sich jedoch aus seinen Armen befreien, bevor sich diese zur tödlichen Klammer schlössen.
    Tekener rollte sich über den Boden. „Er hat einen Neutralisator", schrie er.
    Jennifer fiel es wie Schuppen von den Augen. Mit einem Mal war ihr klar, warum der Deportierte sich so leicht bewegen konnte.
    Was für sie und Tekener ein Nachteil war, war für ihn ein Vorteil, da er sich offenbar schon länger unter diesen Schwerebedingungen bewegt hatte.
    Erger Darg reagierte sofort in der einzig richtigen Weise. Er sprang in die Ecke, in der der Paralysator lag, rammte dabei den Deportierten und
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