Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0835 - Rückkehr der Vernunft

Titel: 0835 - Rückkehr der Vernunft
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verfolgt. Er hat gefordert, daß wir darüber schweigen, bis der Plan ausgeführt ist. Wir alle mußten es ihm versprechen."
    „Also weiß er auch, daß es ein Verbrechen ist, die Kristalle zu zerstören."
    Erger Darg antwortete nicht auf diesen Vorwurf. „Es gibt andere Möglichkeiten, die weniger radikal sind", sagte Jennifer. „Warum will er die Kristallwälder nicht unter einer Energieglocke isolieren?"
    „Cornor-Lerz argumentiert, niemand wisse, ob sich die Kristalle unter dem Boden fortsetzen. Ob sie tief in den Boden hineinreichen oder nur wenig. Niemand könne sagen, ob es tatsächlich möglich ist, sie mit einem Energieschirm zu umhüllen. Außerdem, so sagt er, ist damit das Problem nicht gelöst, sondern nur ausgeklammert. Damit aber will er sich nicht zufrieden geben."
    „Wie will er vorgehen?" fragte Tekener. „Er hat einen tödlichen Plan", erklärte der Haluter. „Während die PHORA Terzrock umkreist, tasten die Ortungsgeräte die Oberfläche des Planeten ab. Jedes Kristallfeld wird erfaßt. Die geographische Lage wird gespeichert. Sobald die gesamte Oberfläche von Terzrock auf diese Weise abgetastet ist, schlägt Cornor-Lerz zu. Die PHORA wird auf einer genau berechneten Flugbahn in möglichst kurzer Zeit alle Kristallfelder abfliegen und vernichten."
    Der Plan war ebenso genial wie perfekt. Alles würde so schnell ablaufen, daß niemand Cornor-Lerz mehr aufhalten konnte, wenn der Angriff erst einmal begonnen hatte.
    Jennifer Thyron blickte Tekener ratlos an. „Können wir denn überhaupt nichts tun?" fragte sie. „Auf jeden Fall dürfen Sie nicht zu Cornor-Lerz in die Zentrale gehen", riet Erger Darg. „Er würde sie zerreißen. Und er würde rasend werden, wenn er erführe, daß ich seinen Plan verraten habe."
    „Aber eine andere Möglichkeit bleibt nicht. Ich muß versuchen, mit ihm zu reden. Wie sollte ich ihn sonst von diesem Mord abhalten?"
    Dabei eilte er im Transmitterraum auf und ab. Erger Darg und Jennifer störten ihn nicht.
    Schließlich blieb er vor dem Transmitter stehen. Nachdenklich blickte er das Gerät an. „Wieviel Zeit haben wir noch bis zum Angriff ?" fragte er. „Vier Stunden höchstens", antwortete der Haluter zögernd. „Eher weniger."
    „Warum fragst du?" erkundigte sich die Überlebensspezialistin. „Was hast du vor?"
    „Die Kannibalkristalle müssen helfen, dieses Problem zu lösen", antwortete er. „Eine andere Möglichkeit gibt es nicht."
    „Ich verstehe nicht", erwiderte Jennifer. „Wie sollten sie helfen? Glaubst du, daß du sie dazu veranlassen kannst, die Aggressionsstrahlung einzustellen? Das ist unmöglich. Ich bin davon überzeugt, daß die Kristalle sich in dieser Hinsicht gar nicht unter Kontrolle haben."
    „Davon bin ich allerdings auch überzeugt", bemerkte Erger Darg. „Ich muß bedeutend intensiver als bisher versuchen, mich mit ihnen zu verständigen. Ich muß ihnen klarmachen, welche Gefahr für sie besteht. Vielleicht finden sie eine Lösung, die Cornor-Lerz akzeptiert."
    „Wie willst du das schaffen?" fragte Jennifer. Sie schüttelte den Kopf. „Tek, es gibt Schwierigkeiten über Schwierigkeiten, die du gar nicht überwinden kannst. Die erste ist, daß du mit der PHORA im Weltraum, nicht aber auf Terzrock bist."
    „Du bist reizend, wenn du ironisch bist", erwiderte er lächelnd. „Nach unten zu kommen, ist kein Problem. Wir haben den Transmitter. Erst wenn ich unten bin, wird es etwas schwieriger."
    „Etwas? Da unten toben nach wie vor ROSS und seine Anhänger herum. Sie werden dich nicht schonen, wenn sie dich erwischen."
    „Erger Darg wird mir einen leichten Paralysator geben, mit dem ich mich wehren kann."
    „Das könnte ich tun." Der Haluter erhob sich. Bewundernd blickte er auf Tekener hinab. „Außerdem muß ich Ihren Plan loben. Er ist gut. Es gibt mehrere private Transmitter-stationen auf Terzrock, zu denen ich Sie bringen kann."
    „Sie?" fragte Tekener überrascht. „Sie müssen an Bord bleiben. Wenn Sie nicht hier sind, schöpft Cornor-Lerz sofort Verdacht. Das darf nicht geschehen."
    „Ich werde Sie begleiten, damit ich Ihnen helfen kann, falls Sie überraschend angegriffen werden sollten.
    Danach werde ich sofort wieder in die PHORA zurückkehren."
    „Damit bin ich einverstanden", sagte Tekener.
    Erger Darg eilte wortlos hinaus, um eine Waffe zu besorgen, die für den Terraner nicht zu schwer war. Tekener zog Jennifer Thyron an sich. „Ich wünschte, wir wären wieder mal allein an Bord eines Schiffes, in dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher