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0835 - Rückkehr der Vernunft

Titel: 0835 - Rückkehr der Vernunft
Autoren: Unbekannt
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stieß ihn zur Seite. Dann hob er die Waffe auf und löste sie aus.
    Der Vier-Meter-Riese, der gerade zu einem erneuten Angriff ansetzte, brach gelähmt zusammen.
    Erger Darg kümmerte sich zunächst nicht um ihn, sondern regulierte die Gravitationsneutralisa-toren der beiden Terraner auf den richtigen Wert ein. Dann durchsuchte er die Räume des Hauses und kehrte wenig später mit einem Band aus hochverdichteten Stahlfasern zurück. Damit fesselte er den Paralysierten.
    Jennifer und Tekener waren vor dem Transmitter geblieben. Erst als sie wußten, daß der Vier-Meter-Riese keine Gefahr mehr für sie darstellte, verließen sie das Haus. „Sonst ist niemand hier", sagte Erger Darg.
    Ronald Tekener ging durch ein zerbrochenes Fenster ins Freie. Sie befanden sich in einer unübersichtlichen Berglandschaft. Unmittelbar hinter dem Haus stieg eine Felswand steil auf. Der Terraner schätzte, daß sie etwa fünf Kilometer hoch war.
    Das Haus lag am Ende einer mehrere Kilometer breiten Schlucht, die von Bergen umsäumt wurde, die eine Höhe von fast zehn Kilometern erreichten. Gigantische Felsbrocken lagen auf dem Grund der Schlucht. Dichtes Gehölz überwucherte das Gebiet vor dem Haus. „Ich sehe keine Kannibalkristalle", 'sagte Jennifer. „Ich auch nicht."
    „Seien Sie nicht gleich enttäuscht", bat Erger Darg. „Ich war schon einmal hier in dieser Gegend. Direkt beim Haus gibt es kein Kristallfeld. Wir müssen einige Minuten mit einem Gleiter fliegen."
    „Hoffentlich gibt es hier einen Gleiter", erwiderte Jennifer, die wenig Lust verspürte, sich durch diese wilde und unübersichtliche Landschaft zu kämpfen. „Es gibt einen", antwortete Erger Darg. „Hinter dem Haus ist ein Anbau. In ihm steht die Maschine."
    Der Gleiter war ein robustes Arbeitsgerät, wie es für geophysikali-sche Einsätze gebraucht wurde. Erger Darg setzte sich hinter das Steuer. Er startete, als Tekener und die Überlebensspezialistin eingestiegen waren.
    Tekener blickte auf sein Chronometer.
    Noch drei Stunden blieben ihm. Bis dahin mußte er ein Problem gelöst haben, für das die Haluter im Verlauf von mehreren Jahren keine Lösung gefunden hatten. 2.
    Ronald Tekener entdeckte das Kristallfeld bereits aus großer Entfernung. Es leuchtete und glitzerte im Licht der frühen Sonne, als wolle es durch Leuchtzeichen auf sich aufmerksam machen.
    Es lag in einer Seitenschlucht in gut zugänglichem Gelände. Erger Darg landete zwischen einigen Hügeln. „Versuchen Sie es", sagte er. „Ich werde hier warten, wenn es Ihnen recht ist."
    Der Narbengesichtige blickte ihn überrascht an. Dann aber verstand er. Erger Darg fürchtete sich. Er fühlte sich unter dem Paratron-schirm nicht völlig sicher und glaubte, daß die gefährliche Strahlung in unmittelbarer Nähe des Kristallfelds doch wieder durchschlagen könnte.
    Tekener und Jennifer stiegen aus. „Vielleicht ist es besser, wenn Sie sich einige Kilometer weit vom Kristallfeld entfernen", sagte er. „Kommen Sie in einer Stunde zurück. Dann wissen wir mehr."
    „Wir haben nur noch zweieinhalb Stunden Zeit", entgegnete der Halu-ter. „Vielleicht auch weniger. Ich möchte nicht mehr hier in der Gegend sein, wenn Cornor-Lerz mit dem Angriff beginnt."
    „Das werden Sie auch nicht."
    Tekener und Jennifer warteten ab, bis der Haluter gestartet war. Dann drehten sie sich um und näherten sich den in allen Farben schillernden Kristallen.
    Der Narbengesichtige spürte, wie es ihm kalt über den Rücken lief. Er hatte das seltsame Gefühl, von zahllosen Augen beobachtet zu werden. Die Kristalle konnten ihn wahrnehmen. Das wußte er.
    Jennifer empfand ähnlich. „Sie sehen uns an", sagte sie leise. „Ich fühle es."
    Tekener löste seine Hand aus ihrer.
    „Ich gehe allein hinein", entschied er. „Dich brauche ich als Sicherung hier draußen."
    Sie widersprach nicht, sondern setzte sich auf einen Felsen. Den Pa-ralysator hielt sie entsichert in den Händen.
    Ronald Tekener ging weiter. Er fürchtete sich nicht, weil er wußte, daß die Kristalle keine Gefahr für ihn darstellten. Sie hatten ihm mehrmals bewiesen, daß sie ihm freundschaftlich gegenüberstanden.
    Wie aber, so fragte er sich, konnte er sich mit ihnen verständigen? Wie konnte er ihnen verdeutlichen, daß sie innerhalb kürzester Zeit eine Lösung finden mußten?
    Er wußte es nicht und setzte seine ganze Hoffnung auf die Kristalle. Er ging in das Kristallfeld hinein, bis ihn die schimmernden und schillernden Wände überragten.
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