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0828 - Drachenritt

0828 - Drachenritt

Titel: 0828 - Drachenritt
Autoren: W.K. Giesa
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sind auch Drachen dumm.«
    »Dann ist das, was da gerade nach ihm gerufen hat, auch dumm. Dumm, wie Drachenfutterchen es stets ist.«
    »Ich… ich verstehe nicht…«
    »Kein Wunder. Du bist ja auch kein Drache, schon gar kein Meister Schle…«
    »Wir hatten uns auf Chrufu geeinigt«, unterbrach Teri ihn, die den endlosen Namensbandwurm nicht schon wieder hören wollte.
    »Hatschieh!«, prustete der Drache. »Verdammter Heuschnupfen! Der hört einfach nicht auf, hört er nicht. Also, ich weiß ja nicht, was du jetzt so vor hast, Säugetierchen, aber ich für meinen Teil werde ein wenig atzen.«
    »Du meinst, Beute verschlingen?«
    »Hm - ja.«
    Hoffentlich meint er mit der Beute jetzt nicht mich - oder Gryf!, durchfuhr es sie. Ein kühner Plan blitzte in ihr auf. Möglicherweise konnte sie ihn daran hindern!
    »Warte, lass mich nicht allein hier«, sagte sie schnell, während er bereits aus seiner Höhle kroch und sich in voller Größe zeigte. »Nimm mich mit, ja?«
    »Wie soll das gehen?«
    »Ich steige auf dich drauf.«
    »Willst du mich etwa begatten? Ich bin gerade in meiner nicht fruchtbaren Phase und… ach nein, du kannst das ja gar nicht, du bist kein Drache. Na gut, steig auf, ich nehme dich mit. Aber beeil dich mit dem Klettern, und fall mir nicht runter. Hinterher heißt es, ich sei schuld!«
    Ihn begatten? Dieses schuppige Ungeheuer? War das etwa eine Drachin, oder wie man das nannte? Aber dann entsann sich Teri, dass Drachen eingeschlechtliche Wesen waren. Zumindest die aus dem Drachenland. Wie es bei anderen war, wusste sie nicht so genau.
    Das brachte sie auf einen weiteren Gedanken. »Sind wir hier etwa im Drachenland?«
    »Wie kommst du denn auf diesen Blödsinn? Natürlich sind wir hier nicht im Drachenland. Das wäre ja auch zu schön… oder zu scheußlich! Ständig von anderen Drachen genervt zu werden…«
    Das musst gerade du sagen, dachte sie und begann, an ihm hinaufzuklettern. Er machte es ihr nicht einfach, sondern richtete sich sogar noch ein wenig höher auf. Immerhin schaffte sie es, bis unmittelbar hinter seinen Kopf zu gelangen. Dort fand sie eine Stelle, an der sie sitzen konnte, ohne von Stachelschuppen verletzt zu werden. Und ein Paar eigenartige, lang gezogene Hörner ragten nach hinten zu ihr wie die Griffe eines Choppers. Unwillkürlich grinste sie. Vielleicht konnte sie ihn damit ja sogar lenken…?
    Im nächsten Moment schwang er sich in die Höhe. Seine Flügel trugen ihn rasch empor, über die Nebelschleier hinweg.
    Chrufu war auf der Jagd nach Drachenfutter…
    ***
    Zum Saufgelage war Zamorras und Nicoles Trip in Mostaches Kneipe nicht geworden, weil sie beide wohl genießen, aber nicht sinnlos betrunken werden konnten. Also hielten sie sich zurück, trotz Zamorras vorheriger Ankündigung, nach den beiden Gläschen Cadenhead’s Islay die ganze Flasche Jack Daniels leeren zu wollen.
    Es blieb bei ein paar Gläsern. Zamorra fühlte sich noch durchaus klar im Kopf, als Butler William schließlich als Abholservice auftauchte. Dass er nicht mehr fahrtüchtig war, wusste der Professor trotzdem und ließ sich ebenso wie Nicole auf der Rückbank des BMW nieder.
    William fuhr ihm fast zu schnell für die Straßenlage. Es schneite schon wieder, und die Temperatur war unter den Nullpunkt gesunken.
    Dennoch brachte der Butler den Wagen sicher zum Château. Dort wartete Olaf Hawk bereits.
    »Mit der Rechnung?«, fragte Zamorra.
    Hawk schüttelte den Kopf. »Die zahlt wie immer Tendyke Industries. Sonst wären Sie ja auch schon längst verarmt und hätten Ihr Château verkaufen müssen.«
    »Und was haben Sie uns jetzt eingebaut?«, fragte Nicole. »Sie sagten unten im Dorf etwas von einem vierfach gepackten Prozessor.«
    »Das Neueste, was momentan im Handel ist, sind Doppelprozessoren, um es mal volkstümlich vereinfacht zu formulieren. Die arbeiten wunderschön zusammen und vergrößern die Leistung, genauer gesagt die Schnelligkeit. Wir haben aber schon die nächste Generation. Vor einem Jahr wird die sicher nicht in den Handel kommen, weil sich die Doppelprozessoren erst rechnen müssen, was die immensen Entwicklungsund Herstellungskosten angeht. Da wird sich so mancher Hersteller dran verheben. Aber wie auch immer, wir haben die Vierfachen, und wir bauen sie natürlich erst mal intern ein.«
    »Sie sagen immer wir«, bemerkte Nicole. »Arbeiten Sie jetzt in fester Einstellung für Tendyke Industries ?«
    »Ich bin immer noch freier Mitarbeiter, Berater und… vielleicht
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