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0828 - Der Henker des Herzogs

0828 - Der Henker des Herzogs

Titel: 0828 - Der Henker des Herzogs
Autoren: Jason Dark
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Tatsachen stellen. Zwei Dinge sind von größter Wichtigkeit. John Sinclair muss zurückkehren, und zum Zweiten kann Iris nicht ihr restliches Leben mit dem Gesicht einer Greisin herumlaufen und darauf warten, dass sie sich altersgemäß angleicht. Das ist unmöglich. Es muss einen Rückweg geben, und wenn Sie ihn nicht kennen, müssen wir gemeinsam versuchen, ihn zu finden. Das ist alles.«
    Chandler hob die Schultern. »Es klingt so leicht. Dabei wird es sehr schwer werden.«
    »Das sehe ich etwas anders, Professor. Ich will Ihnen auch sagen, warum. Dank Ihres Wissens haben Sie es geschafft, die Rose aus der Vergangenheit zu holen. Nur die eine?«
    »Ja, die anderen sind normal, aber nahe der blauen veränderten sie sich. Auf keinen Fall sollten sie die blaue Rose überstrahlen, sie zollten ihr Tribut, indem sie ihre Farbe veränderten, denn sie waren zum einen tiefrot und zum anderen von einem kräftigen Gelb.«
    »Das wollte ich wissen. Aber ich gehe noch einen Schritt weiter, Professor. Sie sind den Weg gegangen, jetzt sorgen Sie auch wieder für den Rückweg.«
    »Ich soll die Rose wieder in die Vergangenheit schaffen?«
    »Ja, später. Zuvor müssen wir nach einer Möglichkeit suchen, um John Sinclair zu befreien.«
    Chandler starrte für einen Moment ins Leere, bevor er den Kopf schüttelte.
    »Das – das wird nicht klappen, denke ich. Nein, das wird unmöglich sein.«
    »Warum?«
    »Ich schaffe es nicht!«
    »Hat Sie der Mut verlassen?«
    Chandler wischte sich über die Augen. »Ich weiß nicht, ob der magische Zeittunnel noch existiert. Ich müsste es herausfinden, ich müsste zurück in meine Burg und nach ihm suchen.«
    »Können Sie etwas garantieren?«
    »Nein.«
    Suko holte tief Atem. Er befand sich in einer starken Zwickmühle.
    Zurückgehen oder bleiben?
    Beides hatte seine Vor- und Nachteile. Wenn er mit Chandler zu dessen Burg ging, konnte das magische Kraftfeld möglicherweise noch Bestand haben. Aber hier in der Ruine war Löwenherz damals gefangen gehalten worden, und hier war auch John Sinclair verschwunden, und zwar allein durch die magische Kraft der Rose. Es existierte hier ebenfalls ein Weg in die Vergangenheit, und dann war da noch Iris Quentin, die aus reinem Zufall in dieses Grauen hineingeraten ist, wie auch ihr Vater, mit dem etwas geschehen sein müsste.
    »Ist es Ihnen denn möglich, den magischen Tunnel auch hier auf Dürnstein entstehen zu lassen?«
    »Ich glaube nicht daran.«
    »Warum nicht?«
    »Es fehlen einfach die Hilfsmittel. In meiner Burg habe ich alles, da ist der Keller, wo ich die Zeitsprünge unternehmen kann, hier habe ich nur die Rose, und sie darf auf keinen Fall zerstört werden.«
    »Aber ich kann sie mir anschauen?«
    »Nein, bitte, denken Sie an John Sinclair. Er verschwand plötzlich, er war nicht mehr…«
    »Iris ist nicht verschwunden. Ich weiß nicht, weshalb mit John das passiert ist, aber ich gehe dieses Risiko ein. Ich denke auch, dass die Blume bei ihm aus einem bestimmten Grund so reagiert hat, der nur mit ihm persönlich etwas zu tun hat.«
    »Aber warum?«
    Suko blieb gelassen, im Gegensatz zu Chandler, der sich ziemlich aufgeregt hatte. »Ich will nicht sagen, dass es einfach ist oder auf der Hand liegt, aber ist Ihnen bekannt, dass mein Freund nicht zum ersten Mal lebt? Er ist wiedergeboren worden. Er war ein gewisser Hector de Valois und auch, und jetzt geben Sie Acht, Richard Löwenherz. Deshalb denke ich, dass die Rose bei ihm eine andere Reaktion gezeigt hat. Sie hat auf ihn reagiert, sie muss gespürt haben, dass noch etwas von dem in ihm steckt, was damals Richard Löwenherz ausgemacht hat. Können Sie mir folgen?«
    Chandler rang nach Atem. Er schüttelte den Kopf. Er schlug die Hände vor sein Gesicht und ließ sie wieder sinken. »Das ist – das ist mir einfach zu hoch.«
    »Ihnen?«
    »Ja, mir.« Er nickte. »Möglicherweise mache ich auch den Fehler, nicht global genug zu denken und nur in meinen Kategorien. Überzeugt haben Sie mich nicht, Suko, aber ich werde auch nicht versuchen, Sie von Ihrem Vorsatz abzuhalten. Tun Sie bitte das, was Sie für richtig halten, denke ich.«
    »Das werde ich auch, denn es muss einfach weitergehen, wie auch immer. Wir können nicht hier vor den Rosen stehen bleiben und so tun, als wäre nichts geschehen.«
    »Und was ist mit mir?« fragte Irismit einer dünnen, weinerlichen Mädchenstimme.
    Suko bückte sich. Er nahm das Mädchen auf den Arm und sah sein Gesicht dicht vor dem eigenen. Er war sich nicht
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