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0827 - Der Mann von Barkon

Titel: 0827 - Der Mann von Barkon
Autoren: Unbekannt
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wird."
    „Dann sind wir uns in dieser Angelegenheit einig", stellte Scerp mit Befriedigung fest.
    Scerp nahm einen Schluck des lange entbehrten Weins. „Werden Sie mich nach Einmuure bringen?" fragte er ohne jeden Übergang.
    Sunt starrte ihn verständnislos an. „Wohin, bitte?"
    „Einmuure", wiederholte Scerp, fast ein wenig ungeduldig. „Was ist das?"
    „Eine unsere Verbindungsstellen, Kommandant. Ein Stützpunkt, wenn Sie so wollen."
    Sunt zögerte. „Eigentlich hegte ich die stille Hoffnung, daß Sie mich zu Julian Tifflor begleiten würden, um seine Ansichten zu hören. Ich halte einen direkten Kontakt zwische den führenden Kräften für unbedingt notwendig."
    Scerp schüttelte den Kopf. „Später, nicht jetzt sofort. Ich war zu lange verschwunden und von meinen Freunden getrennt, das müssen Sie verstehen. Es ist kein Mißtrauen, wenn ich jetzt noch nicht mit Tifflor zusammentreffen möchte, aber ich kann nicht mit leeren Händen vor ihn treten. Auch bin ich nur unzureichend informiert, was in der Zwischenzeit alles geschehen ist. Sicher, ich nahm Hyperfunksendun-gen auf und registrierte in stiller Freude die Hilferufe der Laren oder Überschweren, wenn sie einem unserer Angriffe zum Opfer fielen, aber ich empfing auch Notsignale von Strafplaneten und Siedlerwelten, an denen Vergeltung geübt wurde. Ich muß wissen, was mit der Widerstandsbewegung los ist. Verstehen Sie das?"
    Sunt brauchte nicht lange nachzudenken, außerdem lagen auch keine eindeutigen Anordnungen von Julian Tifflor vor. Niemand hatte damit rechnen können, einen der führenden Männer der Gavök so schnell und unter so günstigen Umständen als Gesprächspartner zu gewinnen. Es wäre ein Fehler, ihn zu verärgern. „Ich verstehe Ihren Standpunkt und werde Sie nach Einmuure bringen." Sunt grinste flüchtig. „Ich hoffe, dieser Stützpunkt ist nicht so geheim, daß man mich und mein Schiff gleich dort behält."
    Scerp grinste zurück. „Ich habe nicht die geringste Ahnung, was inzwischen aus der Verbindungsstelle wurde, aber ich denke schon, daß man Ihnen vertrauen wird. Schließlich sind ja Sie es, der mich aus der Verbannung holte." Er hielt Sunt sein Glas entgegen. „Alles klar?"
    „Ich bringe Sie nach Einmuure", wiederholte Garmeck Sunt entschlossen. „Aber ich fürchte, Sie werden mir die Koordinaten geben müssen."
    „Kein Problem, die habe ich im Kopf."
    Sunt nahm endlich auch sein Glas auf und hielt es Scerp entgegen. „Auf die Zukunft", sagte er voller Hoffnung. „Auf unsere gemeinsame Zukunft!" gab Scerp ernst zurück. 8.
    Auf Gäa ging alles seinen gewohnten Gang.
    Von außerhalb der Provcon-Faust trafen die Nachrichten nur spärlich ein, aber das war nichts Neues. 'Man war auf die geheimen Relais-Stationen und Erkundungsschiffe angewiesen. Es gab lediglich zur Nachrichtenübermittlung Raffersprüche über Hyperfunk oder kleine und schnelle Kurierschiffe, die von den Lotsen durch die Wolke in das System manövriert wurden.
    Julian Tifflor hatte seit dem Start der Nordlicht nichts mehr von Ernst Ellert .oder dem Kommandanten Sunt gehört. Obwohl es genug andere Sorgen gab, war er dennoch beunruhigt.
    Niemand wußte so gut wie er, daß ein enger Kontakt zwischen NEI und Gavök lebenswichtig war.
    Am 10. Mai des Jahres 3584 meldete die Hyperfunkzentrale von Gäa jedoch den Empfang eines Rafferspruchs von der Nordlicht. Der entschlüsselte Text, so versprach der diensthabende Funker, liege in drei Stunden auf Tifflors Schreibtisch.
    Gott sei Dank, dachte Tifflor. Man hat sie nicht erwischt!
    Als der Bericht eintraf, schob er alle anderen Arbeiten beiseite und begann zu lesen. Sunt berichtete ausführlich von den Ereignissen, die sich abgespielt hatten, und hob dabei die Bereitschaft der Gavök zur echten Zusammenarbeit hervor. Die Nordlicht sei unterwegs zu einem noch geheimen Stützpunkt und würde sich nach erfolgter Landung wieder melden.
    Besonders erfreut war Tifflor über den Kontakt mit dem Rebellenführer Mutoghmann Scerp, dessen Name ihm nicht unbekannt geblieben war. Er wußte von seinen Operationen, und schon lange hatte seine Handlungsweise darauf schließen lassen, daß er einer der führenden Persönlichkeiten der Gavök war oder zumindest einmal sein würde.
    Dann aber kam die Enttäuschung: Ellert befand sich nicht mehr an Bord der Nordlicht.
    Julian Tifflor schob den gelesenen Bericht zur Seite und stützte die Ellenbogen auf den Tisch.
    Das Kinn ruhte in seinen Händen.
    Ernst Ellert!
    Es schien
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